Vereinigung der Deutschen Adelsverbände

Vereinigung der Deutschen Adelsverbände

Die Vereinigung der Deutschen Adelsverbände e. V. (VdDA) ist eine Organisation des früheren deutschen Adels mit Sitz in Berlin-Charlottenburg und Geschäftsführung in Sankt Augustin. Sie entstand am 15. Mai 1956 als ein Zusammenschluss regionaler Adelsverbände und ist die Rechtsnachfolgerin der in Berlin seit dem 26. Februar 1874 bestehenden Deutschen Adelsgenossenschaft (DAG). Diese hatte im Zweiten Weltkrieg nicht nur ihre Geschäftsstelle in Berlin sondern auch ihre mittel- und ostdeutschen Landesabteilungen verloren und war am 15. Mai 1956 in Hannover von einem Notvorstand aufgelöst worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die DAG nicht wiederbelebt, da sie durch den Antisemitismus ihrer Mitglieder diskreditiert war. Vielmehr waren neue Vereinigungen des historischen Adels gegründet worden, die nicht mehr zentral gelenkt, sondern landschaftlich gegliedert waren. Diese vereinigten sich am 29. April 1954 zur „Arbeitsgemeinschaft deutscher Adelsverbände“, die sich wiederum mit der früheren DAG zur „Vereinigung der Deutschen Adelsverbände“ (VdDA) zusammenschloss.

Zu den Tätigkeiten der VdDA zählt die Verwaltung von Archivalien. Der VdDA wurde durch Verfügung des Polizeipräsidenten von Berlin am 16. November 1956 die Rechtsfähigkeit eines Privatvereins verliehen.

Die Vereinigung erhielt von mehreren Adelsverbänden deren DAG-Akten, um die Arbeit fortführen zu können. Sie verwaltet außerdem Deposita von Familienverbänden und zahlreiche Nachlässe, darunter die „Stiftung Helmut und Liselotte Besch“. Zudem unterhält sie eine Bibliothek mit 5000 Bänden, darunter fast alle gedruckten Familiengeschichten adliger Familien. Die von ihr herausgegebene Schriftenreihe „Aus dem Deutschen Adelsarchiv“ umfasst bisher elf Bände.

Derzeitiger Präsident ist Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein, gewählt am 19. April 2008.

Die VdDA hat 2011 23 Mitgliedsverbände, die zusammen etwa 25000 Mitglieder zählen.[1]

Literatur

  • Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Deutscher Adel und Nationalsozialismus. Lizenzausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2004 (zugl. Diss., Berlin: Akademie Verlag 2003), ISBN 3-596-16365-X (Fischer 16365 Die Zeit des Nationalsozialismus), (Zugleich: Berlin, Techn. Univ., Diss., 2001).
  • Kurt Adamy, Kristina Hübener (Hrsg.): Adel und Staatsverwaltung in Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert. Ein historischer Vergleich. Akademie-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-05-002825-4 (Potsdamer historische Studien 2).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Der feine Unterschied“, Neue Osnabrücker Zeitung, 15. April 2011

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