Veitstag

Veitstag
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Der Vidovdan (deutsch Sankt-Veits-Tag) war einer Theorie zufolge der Feiertag des altslawischen Gottes Svantovit (auch interpretiert als Sveti Vid, zu dt. "der heilige Seher"). Er war der oberste Kriegsgott der heidnischen Slawen. Der genannten Theorie zufolge konstruierte die christliche Kirche den heidnischen Feiertag zu ihrem Sankt-Veits-Tag um. Diese Theorie wird besonders vertreten von Atheisten und Anhängern kleinerer christlicher Denominationen, während sie von orthodoxen und römisch-katholischen Christen weitgehend abgelehnt wird.

Im Zuge der panslawischen Bewegungen gewann der Sankt-Veits-Tag besondere, nationale Bedeutung als slawischer Vidovdan. Theorien wie die oben genannte entstanden und gaben dem Vidovdan einen altslawischen Charakter. Vom 19. Jahrhundert an wurde an diesem Tag in Bratislava ein Sokolfest veranstaltet, an dem sich alle slawischen Bewohner Österreich-Ungarns zu einer gemeinsamen Kundgebung trafen.

Der Veitstag und Serbien

Besondere Bedeutung hat der Vidovdan jedoch als Gedenk- und Feiertag für die Serben. Am Sankt-Veits-Tag, dem 15. Juni 1389 (nach Gregorianischem Kalender am 28. Juni), fand die Schlacht auf dem Amselfeld zwischen Serben und Osmanen statt, bei der beide Heerführer, Knez Lazar Hrebeljanović und Sultan Murad I., umkamen. Als Symbol der Aufopferung für die christlichen Werte ging diese Schlacht in die serbische Geschichte und Mythologie ein.

Am 28. Juni 1914 erschossen serbische Nationalisten den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo, was im weiteren Gang der Ereignisse den Ersten Weltkrieges auslöste. Nach dem Ende dieses Krieges wurde im Königreich Jugoslawien die Verabschiedung der deshalb so genannten „Vidovdan-Verfassung“ feierlich auf den 28. Juni 1921 gelegt.

Mit Vorbedacht auf den 28. Juni legte die Kominform im Jahr 1948 die Verurteilung der Anführer der kommunistischen Partei Jugoslawiens in einer "Resolution über den Zustand in der KP Jugoslawiens". Die Resolution hatte zum Inhalt, dass die jugoslawische KP durch ihren von Moskau unabhängigen Kurs in den Grundfragen der Außen- und Innenpolitik vom Marxismus-Leninismus abgewichen sei und eine feindselige Politik gegenüber der Sowjetunion führe. Das Datum markiert den endgültigen Bruch zwischen Moskau und Belgrad.[1]

Die bekannte Amselfeld-Rede Slobodan Milošević', die als Vorbote des nahenden Zerfalls Jugoslawiens angesehen wird, wurde am Vidovdan 1989, dem 600. Jahrestag der Schlacht, gehalten. Am Vidovdan 2001 hingegen wurde Slobodan Milošević von den jugoslawischen Behörden an das UN-Kriegsverbrechertribunal im Den Haag ausgeliefert.

Am 28. Juni 2008 errichteten Serben im Nordkosovo ein eigenes, parallel zum kosovarischen, existierendes Parlament.[2][3]

Nachweise

  1. Carl Gustaf Ströhm, Tito, Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1980, S. 82 f., ISBN 3-404-60028-2.
  2. [1]
  3. [2]

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