Vauxhall VX220

Vauxhall VX220
Opel Speedster
Hersteller: Lotus
Produktionszeitraum: 2000–2005
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Targa
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Opel GT

Der Opel Speedster ist ein als Roadster ausgeführter Sportwagen, den Opel von 2000 bis 2005 anbot. Er basiert auf dem Lotus Elise, wurde im Werk von Lotus in Hethel hergestellt und trägt werksintern die Bezeichnung Lotus Type 116. Die britische Opel-Schwester Vauxhall verkaufte ihn als Vauxhall VX 220.

Die Vorstellung war auf dem Genfer Auto-Salon im März 1999. Für die Serienproduktion war ursprünglich ein Kontingent von 10.000 Fahrzeugen geplant. Da die Nachfrage jedoch nicht den Erwartungen entsprach, wurde die Produktion am 21. Juli 2005 nach 7996 Exemplaren eingestellt. Das erste Exemplar war ein silberner Opel Speedster 2.2, das letzte ein saphirschwarzer Vauxhall VXT.

Inhaltsverzeichnis

Opel Speedster 2.2 (108 kW)

Opel Speedster 2.2
Produktionszeitraum: 2000–2003
Motoren: 2,2 l Ottomotor, 108 kW (147 PS)
Länge: 3786 mm
Breite: 1708 mm
Höhe: 1117 mm
Radstand: 2330 mm
Leergewicht: 870 kg

Charakteristisch für den Speedster ist seine spartanische Innenausstattung, die geringe Höhe von nur 111,7 cm, die Beschleunigung (0–100 km/h in 5,9 Sekunden) und die guten Fahreigenschaften, die sich am besten in engen Serpentinen zeigen. Der Opel Speedster hat kein Ersatzrad (auch kein Notrad), dafür ein Pannenspray zur Abdichtung von Reifenschäden. Dem Stoffdach wird nachgesagt, nicht vollkommen wasserdicht zu sein, gegen Aufpreis war jedoch auch ein Hardtop aus GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff) erhältlich.

Der Wagen mit Heckantrieb besitzt einen quer eingebauten Mittelmotor (63 % des Gewichtes lasten auf der Hinterachse). Das 870 kg schwere Fahrzeug wird von einem 108 kW (147 PS) starken Reihenvierzylinder-Ecotec-Motor (Z22SE) mit 2.198 cm³ (2,2 l) Hubraum angetrieben, der auch im Astra G Cabrio und Coupe 2.2i verwendet wurde. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 217 km/h.

Die nicht tragende Karosserie besteht aus GFK. Das Chassis ist aus Aluminium gefertigt, jedoch weitgehend nicht verschweißt, sondern geschraubt/genietet und geklebt, was dem Fahrzeug eine hohe Steifigkeit verleiht. Die Insassen werden durch einen Überrollbügel geschützt. Es gibt einen Fahrerairbag im 32 cm Momo-Lenkrad, jedoch keinen Beifahrerairbag. Das einzige elektronische Hilfsmittel ist ABS, auf Traktionskontrolle sowie Servolenkung wird verzichtet. Die Drosselklappe ist elektronisch gesteuert, das Getriebe wird über einen Seilzug geschaltet. Der Basispreis lag im Jahr 2000 bei 63.500 DM (32.500 €). Das Kofferraumvolumen beträgt trotz kleiner Öffnung beachtliche 206 Liter.

Um das im Grenzbereich zum Übersteuern neigende Heck für ein breiteres Publikum fahrbarer zu gestalten, wurde der Speedster vorn lediglich mit einer 175er Bereifung auf 5,5x17er Felgen ausgeliefert. Dies führt im normalen Betrieb eher zu einem Untersteuern, d. h., das Auto schiebt über die Vorderräder. Gerade hierdurch kann der Speedster jedoch bei schnellen Lastwechseln schwer beherrschbar werden, da er von einem Untersteuern schlagartig zum Übersteuern wechselt. Es ist daher nicht unüblich, die Bereifung gegenüber der ausgelieferten Version zu wechseln.

Opel Speedster 2.0 Turbo (147 kW)

Opel Speedster 2.0 Turbo
Produktionszeitraum: 2003–2005
Motoren: 2,0 l Otto-Turbomotor, 147 kW (200 PS)
Länge: 3786 mm
Breite: 1708 mm
Höhe: 1117 mm
Radstand: 2330 mm
Leergewicht: 930 kg

Ab Januar 2003 gab es eine 2,0-l-Turbo-Variante (Z20LET) mit 147 kW (200 PS). Dieses Triebwerk, mit dem der Speedster zum Ende seiner Bauzeit ausschließlich angeboten wurde, kam außerdem in den OPC-Modellen des Zafira-A und Astra-G (Limousine,Caravan und Coupe) zum Einsatz. Das Gewicht des Wagens erhöhte sich u. a. durch das Aggregat auf 930 kg. Er beschleunigt das Fahrzeug in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 243 km/h.

Die Turbo-Variante verfügte über ein neu abgestimmtes, neutraleres Fahrwerk, andere Felgen, einen Wasser-Öl-Wärmetauscher sowie über einen Frontgrill ohne Steg und Seitenteile mit ausgestellten Lufteinlässen. Außerdem gibt es Unterschiede bei den Frontscheinwerfern, Heckleuchten (innen schwarz statt silber) und dem Hardtop. Wegen des Turboladers am Mittelmotor fiel der Kofferraum im Heck geringfügig kleiner aus.

Heckansicht des Opel Speedster

Der Innenraum wurde zusätzlich aufgewertet: So waren in Verbindung mit gegen Aufpreis erhältlichen Ledersitzen auch die Schaltkonsole und die innere Türverkleidung des Speedster Turbo mit Leder bezogen. Das Kombiinstrument von Stack hatte beim Turbo eine Schaltlampe, eine LCD-Balkenanzeige statt der Digitalanzeige für den Tankinhalt sowie ein leicht modifiziertes Design. Der Neupreis für das Basismodell des Turbo lag bei 36.500 bzw. später 36.865 Euro.

Opel Speedster (Sondermodelle)

Opel Speedster Scorpions

Vom Speedster Turbo gab es eine auf 80 Exemplare limitierte Sonderversion „Scorpions“, benannt nach der gleichnamigen hannoverschen Band. Diese Variante unterschied sich lediglich optisch vom normalen Speedster (schwarz lackierte Felgen, schwarzer statt silberner Scheibenrahmen, „Speedster Scorpions“ statt „Speedster Turbo“-Schriftzug am Heck und „Scorpions“-Schriftzug anstelle der eingravierten vierstelligen Limitnummer im Armaturenbrett). Ausgeliefert wurde die nur in silbermetallic lackierte Scorpions-Variante mit einer Gibson Flying V E-Gitarre, die die Band signiert hatte, sowie einer fast Komplettausstattung: Fußmatten, Fußraste, schwarze Lederausstattung, Hardtop, Zentralverriegelung und CD-Radio. Ausstattungsbereinigt betrug der Preisvorteil 3765 Euro gegenüber einem normalen Turbo. Der Listenpreis für einen Scorpions betrug 39.995 Euro.

Vauxhall-Derivate VX 220/VX 220 Turbo/VXR 220

In England wurde der Speedster unter dem Namen Vauxhall VX 220 (2,2 Liter Hubraum) und VX 220 Turbo (2,0 Liter Hubraum) mit nahezu identischem Aussehen verkauft. Die offensichtlichen Unterschiede beschränkten sich auf die verschiedenen Logos und Typbezeichnungen am Fahrzeug. Anfänglich kamen die gleichen Motoren wie im Opel Speedster zum Einsatz, Ende 2003 folgte dann die sportlichste Serienversion, der Vauxhall VXR 220 (162 kW/220 PS) mit einer leistungsgesteigerten Variante des Turbomotors, Speedline-Alufelgen (Vorderachse 16- bzw. 17-Zoll-Felgen an der Hinterachse), Semi-Slicks-Reifen, angepasstem ABS und wahlweise einem Öhlins-Gewindefahrwerk.

Eco Speedster auf der IAA 2003

Eco Speedster

Neben der Serienversion des Opel Speedster wurde 2002 auf dem Pariser Automobilsalon auch eine von einem 1,3-Liter-Common-Rail-Dieselmotor angetriebene Studie vorgestellt, die mit einer Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h und einem Durchschnittsverbrauch von 2,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer glänzte. Bei einer 24-Stunden-Testfahrt im Juli 2003 konnte der sogenannte Eco Speedster 17 internationale Rekorde aufstellen. Dabei kam es 55 Minuten vor Schluss zu einem dramatischen Finale, als das Fahrzeug mit Elektrikproblemen die Box ansteuerte und der Motor nicht wieder ansprang. Das Fahrerteam, das bis dahin 16 der 17 internationalen Rekorde aufgestellt hatte, entschloss sich, den ECO-Speedster die letzte Runde zu schieben. Der Schlussfahrer bewegte schließlich das Rekordfahrzeug per Anlasserkraft über die Ziellinie.

Verwandte Modelle

Lotus Europa S

Der Motor des Speedster Turbo wird weiterhin bei Lotus eingesetzt, und zwar in dem 2006 vorgestellten Lotus Europa S. Viele weitere Bauteile sind noch mit denen des Opel Speedster identisch oder wurden lediglich weiterentwickelt. Der Lotus Europa S ist weniger radikal konzipiert und wird als Gran Turismo von Lotus vermarktet.

Opel GT

Aus Marketingsicht gilt der neue Opel GT als Nachfolger. Dieser besitzt eine konventionelle Stahlblechkarosserie mit Frontmotor und liegt mit einem Leergewicht von etwa 1300 kg deutlich über dem Leergewicht des Opel Speedster.

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