Vardø

Vardø
Wappen Karte
Wappen der Kommune Vardø
Vardø (Norwegen)
Vardø
Vardø
Basisdaten
Kommunennummer: 2002 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Finnmark
Verwaltungssitz: Vardø
Koordinaten: 70° 22′ N, 31° 6′ O70.36666666666731.1Koordinaten: 70° 22′ N, 31° 6′ O
Fläche: 600 km²
Einwohner:

2117 (1. Jan. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Rolf Einar Mortensen (Ap) (17. Oktober 2007)
Lage in der Provinz Finnmark
Lage der Kommune in der Provinz Finnmark

Vardø?/i (sam.: Várggát, kvenisch: Vuorea) ist eine Stadt und eine Kommune in der Fylke Finnmark in Norwegen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Daten

Das Rathaus

Die Stadt liegt auf einer kleinen Insel vor der Ostküste beziehungsweise den vorgelagerten Vogelfelsen der Insel Hornøy an der Barentssee und ist der östlichste Punkt des Landes. Als Gemeinde liegt sie auch noch zu einem kleinen Teil auf dem Festland. Beide Teile werden durch einen Unterseetunnel verbunden. Vardø liegt in etwa auf dem gleichen geografischen Längengrad wie Istanbul oder Kairo.

Die Gemeinde hat 2117 Einwohner (Stand 1. Januar 2011). Haupterwerb ist der Fischfang und die Weiterverarbeitung der Fische.

Das Globus II Radar

Vardø mit Radarstation

Vardø spielte während des Kalten Krieges eine wichtige Rolle im Frühwarnsystem der NATO. Die Kuppeln der Radargeräte, die das Bild der Gemeinde beherrschen, dienten aber auch zivilen Zwecken.

Seit 1998 befindet sich in Vardø eine Radarstation mit dem Namen Globus II. Die offizielle Aufgabe ist die Verfolgung von Weltraummüll. Dieses X-Band-Radar dient darüber hinaus für die National Missile Defense der USA.

Geschichte

Die Gemeinde wurde im Jahre 1306 gegründet. Archäologische Funde deuten an, dass schon vor etwa 9000 Jahren eine Besiedlung der Gegend stattgefunden hat. Vardø sollte als Bollwerk gegen Russland bestehen. 1789 erhielt die Gemeinde Stadtrechte. Es wurde zu dieser Zeit reichlich Handel mit Russland getrieben. Das Ende des Handels kam mit der Russischen Revolution. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt komplett zerstört. Sie wurde nach dem Krieg an gleicher Stelle wieder aufgebaut, obwohl es Pläne gab, die Stadt auf dem Festland wieder aufzubauen.

Klima

Die Polarnacht dauert vom 23. November bis zum 21. Januar. Die Sonne sinkt an 74 Tagen, vom 16. Mai bis zum 29. Juli, nicht unter den Horizont. Die Stadt liegt in der arktischen Klimazone. Die kältesten Monate sind Januar, Februar, März und Dezember, in denen die Temperaturen im Mittel zwischen −3 und −5° C liegen. Die Mitteltemperatur der wärmsten Monate Juli und August liegt bei etwa 9° C. Die absoluten Temperaturextreme liegen bei −22° C und +24° C. Die Jahressumme des Niederschlags liegt im vieljährigen Mittel bei etwa 570 mm. An durchschnittlich 210 Tagen pro Jahr fällt Niederschlag von mindestens 0,1 mm.


Klimatabelle für Vardø (1961-1990)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) -5,1 -5,4 -3,6 -1,1 2,5 6,2 9,2 9,1 6,6 2,4 -1,3 -3,7 Ø 1,3
Niederschlag (mm) 55 51 34 33 30 42 49 55 54 58 59 53 Σ 573
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55 51 34 33 30 42 49 55 54 58 59 53
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Norwegisches Meteorologisches Institut[2]

Verkehr

Ein Autotunnel unter dem Eismeer verbindet die alte Festungsstadt mit dem Festland. Der Tunnel wurde als Norwegens erster Unterwassertunnel gebaut. Der Tunnel ist 2800 m lang und hat den tiefsten Punkt 88 m unter der Wasseroberfläche.

Die Gemeinde ist Anlegestelle der Hurtigruten-Schiffe und Ende der Europastraße 75, welche auf der griechischen Insel Kreta beginnt.

Den Flughafen Vardø (IATA-Code:VAW, ICAO-Code:ENSS) benutzen etwa 13.000 Passagiere im Jahr.

Sehenswürdigkeiten

Vardø
  • Die Vardøhus festning ist eine achteckige Festung, die die Finnmark vor russischen Angriffen schützen sollte. Sie wurde im 14. Jahrhundert angelegt und ist seitdem die nördlichste Festung der Welt. König Christian ließ sie zwischen 1734 und 1738 zu einer achteckigen Sternform umbauen.
  • Das Vardømuseum erinnert unter anderem an die Hexenverbrennung im 17. Jahrhundert, aber auch an die Polarexpeditionen Anfang des 20. Jahrhunderts und den Zweiten Weltkrieg.
  • Die Kirche von Vardø aus dem Jahre 1958
  • Das Pomormuseet, ein Museum, welches an den Handel mit den Pomoren im 19. Jahrhundert erinnert.
  • Hamningberg ist ein etwa 40 km entferntes verlassenes Fischereidorf, das heute als Ferienort genutzt wird.

Fotos

Weblinks

 Commons: Vardø – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistics Norway – Berekna folkemengd 1. januar 2011 og berekna folketilvekst i 2010. Fylke og kommunar
  2. Norwegisches Meteorologisches Institut, Messwerte für Vardø

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