VW Golf I

VW Golf I
Volkswagen
VW Golf I

VW Golf I

Golf Limousine (Typ 17)
Hersteller: Volkswagenwerk AG
Verkaufsbezeichnung: Volkswagen Golf
Volkswagen Citi
Volkswagen CitiGolf
Volkswagen Rabbit
Volkswagen Caribe
inoffiziell „Golf I“ und „Golf Mk I“'
Produktionszeitraum: 1974–1983 (Deutschland)
als Citi in Südafrika bis 2009
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig
Cabrio, zweitürig
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,8 Liter
37–100 kW
Dieselmotoren:
1,5–1,6 Liter
37–51 kW
Länge: 3705 mm
Breite: 1610 mm
Höhe: 1390–1410 mm
Radstand: 2400 mm
Leergewicht: 750–805 kg
Vorgängermodell: VW Käfer
Nachfolgemodell: VW Golf II

Der Golf I ist ein Automodell der Kompaktklasse der Volkswagenwerk AG, das von Frühjahr 1974 bis Sommer 1983 über 6,2 Millionen Mal hergestellt wurde. Das Modell war der Nachfolger des VW Käfers, obwohl letzterer weiterhin angeboten wurde. Zusätzlich produzierte Karmann außerdem von Frühjahr 1979 bis Sommer 1993 knapp 389.000 Cabriolets. Der vom Golf I abgeleitete VW Caddy/Pick-up wurde 200.000-mal hergestellt.[1] Am 31. Dezember 2008 waren in Deutschland noch 4518 Fahrzeuge des VW-intern Typ 17 genannten Modells zugelassen (ohne Golf Cabrio, Typ 155)[2]

Inhaltsverzeichnis

Modellübersicht

Modellgeschichte

Entwicklung

Test eines Prototyps 1973
Montage in Wolfsburg

Unter dramatischen Bedingungen entwickelt, führte die erste Generation des VW Golf zusammen mit dem 1973 präsentierten VW Passat den Volkswagenkonzern aus der Krise. VW-Chef Heinrich Nordhoff hatte zu lange auf den Käfer und die davon abgeleiteten Konstruktionen mit luftgekühlten Heckmotoren gesetzt, die die Kunden immer weniger akzeptierten.

Nordhoffs Nachfolger Kurt Lotz schlug den Weg zu einem neuen Konzept mit wassergekühlten Motoren und Frontantrieb ein. Die Vorbereitungen zur Serienproduktion des von Ferdinand Piëch bei der Porsche KG entwickelten Käfer-Nachfolgers EA 266 mit Mittelmotor (der wassergekühlte Motor war längs unter der Rückbank eingebaut) stoppte Rudolf Leiding Ende 1971. Ab 1969 wurde der erste Versuchsträger unter der Bezeichnung EA 276[3] entwickelt.

Die technologische und personelle Kompetenz für den Golf kam weitestgehend von der Auto Union bzw. NSU: Insbesondere die Entwickler von NSU (1969 zur Audi NSU Auto Union AG fusioniert) wie Entwicklungschef Hans-Gerd Wenderoth und Werner Holste haben mit Franz Hauk (Motorenentwickler bei Auto Union in Ingolstadt) den ersten Golf entwickelt.

Die Neukonstruktion mit Frontantrieb und Wasserkühlung stellte gegenüber dem Käfer ein völlig neues Konzept dar. Hinsichtlich des Nutzwertes bot der Golf mit dem quer eingebautem Motor die beste Möglichkeit, bei kürzester Fahrzeuglänge den höchsten Transportnutzen zu bieten. Der Designer Giorgio Giugiaro gab dem Golf erst später sein markantes Aussehen, mit dem er eine bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte zu schreiben begann, die dem Volkswagenwerk zu einem wirtschaftlichen Aufschwung aus der Talsohle der Heckmotor-Monokultur verhalf. Er gilt heute als herausragendes Beispiel konsequent moderner Formgebung.

Der im Mai 1974 vorgestellte Golf übernahm die Motoren aus den Modellen Audi 50 (1,1 l Hubraum/50 PS) und Audi 80 (1,5 l/70 PS). Der Verkaufserfolg war vom ersten Tag an groß. Der Golf galt seinerzeit selbst mit der kleinsten Motorisierung als sportlich. Trotzdem waren die Motoren sparsam, ein Kriterium, das beim Markteintritt unter dem Eindruck der ersten Ölkrise 1973/74 eine hohe Bedeutung hatte. So betrug der Verbrauch des 37-kW-Motors nach DIN 70030 6,4 l pro 100 km bei 90 km/h und konnte mit der Formel E-Ausstattung auf 5,2 l gesenkt werden.

Der Golf erwies sich von Anfang an als Verkaufsrenner; die Ölkrise steigerte eher die Nachfrage nach Kompaktwagen, wie sie bis dahin ausschließlich aus Italien oder Frankreich kamen. Seit dieser Zeit führt der Golf die deutsche Zulassungsstatistik an, mit einer kurzen Unterbrechung durch den Mercedes-Benz W123 im Jahr 1980.

Modellpflege

Sondermodell Golf LX mit Doppelscheinwerfern

Im Sommer 1977 wurde der Golf I leicht überarbeitet. Erkennbar sind die Fahrzeuge ab Modelljahr 1978 an energieabsorbierenden Kunststoff-Stoßfängern. Zudem wurde der Rostschutz erheblich verbessert, da frühe Golf-Modelle infolge des damals verwendeten minderwertigen Recycling-Stahlblechs schnell korrodierten.

Das war bedingt durch einen relativ hohen Kupferanteil im Metall, der zu interkristalliner Korrosion führte. Mitte der 1970er-Jahre herrschte aufgrund weltweiter Überkapazitäten ein ruinöser Wettbewerb auf dem Stahlmarkt und führte zur Stahlkrise. Aus Kostengründen verwendeten einige Produzenten einen hohen Grad an unreinem Recyclingstahl in der Rohstahlproduktion. Mitunter wurde angelieferter Stahlschrott nicht mehr fraktioniert: Eingeschmolzene Kabelbäume von Fahrzeugwracks führten dann zu einem hohen Kupferanteil im produzierten Stahl. Dieser war in der Konsequenz dann sehr korrosionsanfällig.

Im August 1980 kam es zu einer weiteren Überarbeitung. Der Golf erhielt breite Rückleuchten und eine neue Armaturentafel. Darüber hinaus wurde das Modellprogramm neu geordnet: Die Ausstattungsvarianten waren nun C, CL und GL. Ab Juni 1982 wurde mit dem Einbau von vorderen Radhausschalen (Innenkotflügel zum Schutz vor Steinschlag) der Korrosionsschutz nochmals erweitert. Der GTI war nun mit fünf Türen lieferbar.

Die Vorstellung der Sondermodelle Pirelli-GTI sowie LX und GX kündigte das Ende der Fertigung des Golf I in Europa an: Nach über 6 Millionen produzierten Einheiten wurde im August 1983 der Nachfolger VW Golf II vorgestellt.

Golf Diesel

Rekordfahrzeug VW Golf Diesel

Im September 1976 erschien der Golf Diesel, ein damals für Deutschland neues Konzept, den als schwerfällig, laut und unkultiviert verschrienen Dieselmotor in einem Kompaktwagen unterzubringen. Bis zur Vorstellung des Dieselmotors für den Golf waren Dieselmotoren außer bei Peugeot in Kompaktwagen unüblich. Der Golf Diesel (mit 37 kW/50 PS) war mit rund 5 Liter Verbrauch auf 100km einer der sparsamsten Kompaktwagen der 1970er Jahre.

Der Dieselmotor wurde aus einem bekannten Otto-Rumpfmotor (EA827) von Audi abgeleitet, bei dem sowohl die dieseltypischen Komponenten einer – im Vergleich zum Ottomotor – höheren Belastung standhalten müssen (Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Kolbenbolzen, Zylinderkopf, Zahnriemen), als auch die Kühlung verstärkt wurde. Der Zylinderkopf wurde mit Wirbelkammern versehen. An der Stelle des beim Diesel nicht erforderlichen Zündverteilers wurde eine Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker platziert. Die Verteiler-Einspritzpumpe (VESP) wird über den vorhandenen Zahnriementrieb der Nockenwelle betrieben. Damit war der Dieselmotor nicht größer als der 1,5-l-Ottomotor.

Der Dieselmotor hatte zunächst einen Hubraum von 1,5 Liter mit einer Leistung von 37 kW (50 PS), dann 1,6 Liter mit 40 kW (54 PS). Das Laufverhalten (Geräusche, Vibrationen) insbesondere der beiden ersten Dieselmotor-Generationen konnte aber noch nicht befriedigen. Der Turbolader des ersten 70-PS-Dieselmotors brachte dann über die Dämpfung im Auspufftrakt mehr Geräuschkomfort.

Golf GTI

VW Golf I GTI
GTI-Motor des Golf I von 1983 mit 1,8 Liter Hubraum und 82kW (112 PS)

Ebenso wie der Golf Diesel wurde 1976 der sportliche Golf GTI der ersten Generation vorgestellt. Er war mit dem 110 PS starken Aggregat des Audi 80 GTE ausgestattet und hatte vorne innenbelüftete Scheibenbremsen. Das Sportlenkrad war so gestaltet, dass der mittlere Pralltopf das Loch eines Golfplatzes darstellen sollte, in den der als Golfball gestylte Schaltknauf genau hineinpasste. Wegen des Aussehens war das Lenkrad auch als „Spucknapf“ bekannt. Kunststoffapplikationen als Kotflügel-Verbreiterungen, ein größerer Frontspoiler, Reifen der Größe 175/70 HR 13, der charakteristisch rot-gerahmten Kunststoffgrill und die mit schwarzer Klebefolie eingefasste Heckscheibe waren weitere Unterscheidungsmerkmale zum Basismodell.

Der Golf GTI bot einen leistungsstarken Motor in einem für die breite Masse der Autofahrer erschwinglichen kompakten, alltagstauglichen Auto. Die Buchstaben GTI stehen für Gran-Turismo-Injection. Ausgestattet mit einem Einspritzmotor mit 1,6 Liter Hubraum und 81 kW (110 PS) Leistung bei einem Leergewicht von 810 kg, brachte der Golf GTI Fahrleistungen, die mit denen damaliger kleiner Sportwagen vergleichbar waren. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 182 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h mit 9,2 Sekunden angegeben. Der GTI hatte die stärkste Motorvariante des Golf I.

Die erste Generation des GTI wurde, entgegen der Meinung vieler Funktionäre, zu einem ungeahnten Verkaufsschlager und ebnete den Weg für spätere sogenannte „Hot Hatches“ – sportliche Kompaktwagen mit relativ großer Leistung. Der Golf I GTI hat bis heute Kultstatus. Zudem war und ist er ein beliebtes Objekt von Tuningfreunden. Die Produktion startete 1976 mit einem 1,6 l großen 4-Zylinder-Motor mit 110 PS, der 1982 durch einen mit 1,8 l und 112 PS ersetzt wurde. Der Grundpreis der ersten Version 1976 betrug 13.850 DM; das Modell mit 1,8-l-Motor kostete 1983 zuletzt 20.465 DM.

Um mit dem GTI die potentielle Kundschaft für den 'normalen' Golf nicht zu verschrecken, hieß es in einer an die weibliche Kundschaft gerichteten Pressemeldung:„Auch zum Einkaufen in Schrittgeschwindigkeit ruckfrei zu fahren“.

Andere Automobilhersteller boten ebenfalls leistungsstarke Klein- und Mittelklassewagen an, unter anderem den Opel Kadett GT/E ab 1975 oder den Ford Escort RS ab 1973.

  • Golf GTI: 1,6 l 8V 81 kW (110 PS ohne Katalysator, Motorkennbuchstaben EG)
  • Golf GTI: 1,8 l 8V 82 kW (112 PS ohne Katalysator MKB DX)
  • Golf GTI 16S: 1,6 l 16V 100 kW (136 PS ohne Katalysator, MKB EG, limitiert, Motor von Oettinger bearbeitet, Vertrieb nur in Frankreich)

Die Idee, mit dem Golf GTI ein preisgünstiges Fahrzeug für den Breitensport zu schaffen, war ursprünglich ein Gedanke von Dipl.-Ing. Alfons Löwenberg, Mitarbeiter der Versuchsabteilung, der ihn am 18. März 1973, also noch vor der offiziellen Markteinführung des Golf, werksintern innerhalb der technischen Entwicklungsabteilung, einfach nur als „Sport-Golf“ vorschlug.

Der Vorschlag wurde vom Leiter der Pkw-Entwicklung, Hermann Hablitzel, aufgegriffen und weitergetragen. Nach der Vorstellung der Idee bei Prof. Ernst Fiala, dem VW-Vorstand für Forschung und Technik, stimmte Hablitzel trotz der damaligen wirtschaftlichen Restriktionen zu, den Vorschlag weiterzuverfolgen, unter der Maßgabe, dass die normalen Entwicklungsaufgaben der mit dem Sport-Golf engagierten Ingenieure nicht beeinträchtigt würden.

So entstanden auf Basis nicht mehr benötigter Prototypen und Vorserienautos einige Erprobungsmuster des Sport-Golf. Diese wiesen bezüglich Motor, Fahrwerk, Bremsen und Reifen unterschiedliche Ausstattungen auf, die in verschiedenen Kombinationen erprobt wurden. Als Motorisierung wurde eine Studie des damaligen Leiters des Motorversuchs, Dipl.-Ing. Karl Menzel, benutzt, der dem damaligen 1,5-l-Motor, auf Basis des Audi-Motors 827, 100 PS entlockt hatte. Aus dem Ingolstädter Teilefundus konnte die dort auf Wunsch im Audi 80 GT lieferbare belüftete Scheibenbremse verwendet werden.

VW Jetta I (1979–1984)

VW Jetta

Hauptartikel: VW Jetta

Im August 1979 wurde die Stufenheckvariante des Golf, der VW Jetta, der Öffentlichkeit vorgestellt. Er wandte sich an konservative Käufer und war zwei- und viertürig erhältlich. In Nordamerika wurde der Jetta zu einem großen Verkaufserfolg, blieb aber in Europa hinter den erwarteten Stückzahlen zurück.

Golf Cabrio

Hauptartikel: VW Golf Cabriolet
VW Golf Cabriolet (1987–1993)

Das Golf Cabriolet wurde im März 1979 als Nachfolger des Anfang 1980 eingestellten Käfer-Cabrios vorgestellt. Mit 388.522 Einheiten wurde der offene Golf bis zum Ende der Produktion im August 1993 das bis dahin meistgebaute Cabrio der Welt. Produziert wurde er ausschließlich bei Karmann in Osnabrück, wo das Fahrzeug auch entwickelt worden war.

Im Frühjahr 1979 kam das Modell in zwei Motorisierungen als Cabrio GLS mit 1,5 Liter Hubraum und 70 PS sowie Cabrio GLi mit 1,6 Liter und 110 PS auf den Markt. Im letzten Modelljahr 1993 wurde der Wagen nur noch mit einem 1,8-Liter-Motor mit einer Leistung 98 PS und geregeltem Katalysator angeboten.

Bei dem Facelift im Mai 1987 kamen in Wagenfarbe lackierte und wuchtiger gestaltete Stoßfänger in Verbindung mit Kotflügel- und Schwellerverbreiterungen („Rundumspoilersatz") zum Einbau. Die Fahrzeuge der letzten Jahrgänge waren mit Airbag lieferbar. Neuwagen waren bis 1994 erhältlich, als bereits der Golf III auf dem Markt war.

Vom ersten Golf Cabrio wurden insgesamt 13 verschiedene Sondermodelle aufgelegt. Die beliebtesten sind die Sportline, Etienne Aigner und Genesis Modelle. Daneben gab es noch die Modelle: Young line, Toscana, Bel Air, Classic Line, Fashion Line, Christmas, Havanna, Acapulco, Coast, Azur und Quartett.

Golf GTD

Golf I GTD

Bei der Vorstellung im März 1982 auf dem Genfer Salon war der Golf GTD das sparsamste Serienauto der Welt. Das wird durch einen Abgasturbolader erreicht, der für das Dieselmodell erhältlich ist. Das Erscheinungsbild orientiert sich am Golf GTI mit strafferem Fahrwerk. Nur von vorne zeigt der GTD einen Chrom- statt Rot-umrandeten Kühlergrill und innen sind statt der Recaro-Sportsitze normale Stoffsitze montiert. Durch den GTD wurde die Evolution des leistungsfähigen und sportlichen Golf Diesel gestartet. Zur Leistungssteigerung des 40-kW-Saugdiesel mit 1,6 Liter Hubraum war der GTD mit einem Garrett-Turbolader ausgestattet. Durch diese Modifikation erreichte der GTD 51 kW Leistung bei 133 Nm statt 104 Nm Drehmoment. Wegen der höheren thermischen Belastung der Kolbenböden wurden diese mittels Öl-Strahldüsen von unten zwangsgekühlt und der Motor mit einem Öl-/Kühlmittel-Wärmetauscher am Flansch des Ölfilterelementes ausgerüstet.

VW Caddy

Hauptartikel: VW Caddy
VW Caddy (1983–1992)

Ein vom Golf abgeleitetes Pick-up Modell wurde ab 1983 bei Tvornica Automobila Sarajevo (TAS) in Sarajevo gefertigt. Bis zur Zerstörung des jugoslawischen Werkes im Jahre 1992 während des Bosnienkriegs wurden dort rund 200.000 VW Caddy gefertigt. Das Werk in Westmoreland (Pennsylvania, USA) stellte ab 1978 den fast baugleichen VW Rabbit Pick-up her.

Exportmodelle

Nachdem 1976 der millionste Golf in Wolfsburg produziert wurde, nahm man eine neue Fertigungsstätte in den USA in Betrieb. Der Rabbit, die US-Version des Golfs wurde nun nicht mehr im Werk Emden, sondern in Westmoreland/Pennsylvania produziert. Damit war Volkswagen von Wechselkursschwankungen des US-Dollars unabhängig. Zudem versprach der US-Markt nach Einführung von begrenzten Flottenverbräuchen durch US-Präsident Carter starke Zuwächse.

In Südafrika wurde der Golf I bis Oktober 2009 produziert. Seit 1978 lief er im dortigen Werk Uitenhage als VW Citi Golf vom Band. Er hat ein anderes Armaturenbrett und neue Motoren, ist aber nach wie vor ein beliebtes Modell im Südafrikanischen Markt. Der Golf I wurde in Wolfsburg, Emden, Brüssel, Osnabrück, Sarajevo, Uitenhage/Südafrika, Lagos/Nigeria, Stanton/USA und in Puebla/Mexiko produziert.

Kompensationsgeschäfte mit der DDR

Um das Außenhandelsdefizit der DDR zu verringern, wickelte die Bundesrepublik Deutschland in den 1970er Jahren sogenannte Kompensationsgeschäfte ab. Als staatlicher Hauptaktionär des Volkswagenwerkes stellte das Land Niedersachsen den Vertragspartner der DDR und sorgte für Lieferungen von Waren aus dem Ostblock an den VW-Konzern. Volkswagen bezog dabei auch Stahlbleche minderer Qualität, die später zu erheblicher Korrosion bei den daraus gefertigten Fahrzeugen führte.

Im Jahr 1977 kam es zu einem bemerkenswerten Handel mit dem „VE Außenhandel Transportmaschinen Export und Import“ in Ost-Berlin. Volkswagen lieferte 10.000 Golf in die DDR. Am 13. Januar 1978 rollte der erste Zug mit 200 Autos über die innerdeutsche Grenze. Im Gegenzug lieferte die DDR Pressen, Werkzeugmaschinen und einen Projektor von Carl Zeiss Jena für das Planetarium Wolfsburg, den VW der Stadt Wolfsburg zum vierzigsten Jahrestag der Stadtgründung 1978 schenkte.

Technische Daten

Preise und Ausstattung

Mitte 1974 betrug der Grundpreis des günstigsten Modells mit 50 PS 7995 DM[4] (entspricht nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 10.600 Euro[5]); die ersten Golf mit 50-PS-Motor waren noch mit Trommelbremsen an der Vorderachse und Diagonalreifen ausgerüstet. Die Basisversion hatte auch keine Rückfahrleuchten, allerdings wurde kaum ein Modell so bestellt, weshalb diese Variante heute äußerst selten ist. Gürtelreifen (240 DM) und vordere Scheibenbremsen (183 DM) mit Bremskraftverstärker (107 DM) waren beim stärkeren Golf S (70 PS für 8720 DM) serienmäßig. Der 70-PS-Golf war für 705 DM Aufpreis auch mit einem Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich. Für beide Motorenversionen kostete die L-Ausstattung 650 DM mehr. Anfangs waren bei beiden Motorisierungen sogar Dreipunkt-Automatikgurte (für 57 DM extra an Stelle von statischen 3-Punkt-Gurten), vordere Kopfstützen (64 DM), eine heizbare Heckscheibe (107 DM) und H4-Halogenscheinwerfer (107 DM) nur gegen Aufpreis erhältlich.

Ein Stahlkurbeldach kostete 423 DM, vier Türen 415 DM und die Leichtmetallräder 5Jx13 mit Stahlgürtelreifen 175/70 SR 13 wurden mit 326 DM zusätzlich berechnet. Die Metallic-Lackierung kostete 221 DM. Einen Heckwischer gab es als Extra erst in späteren Modelljahren. Ab 1978 war eine Klimaanlage erhältlich (ca. 1700 DM).

Umbauten

Artz-Umbau

Der Golf I wurde oft getunt und umgebaut. Eine besondere Stellung nimmt hier der Golf 928 von Artz ein. Hier wurde die Karosserie des Golf 1 an einen Porsche 928 angepasst. Mit bis zu 300 PS Leistung galt dieser Umbau viele Jahre als der „stärkste Golf der Welt“.[6]

Die Firma ACM stellte von 1990 bis 1993 auf der Basis des Golf I Cabrio etwa 65 Exemplare des Biagini Passo her. Die Karosserie wurde leicht verändert und über einen selbst hergestellten Hilfsrahmen mit dem Fahrgestell des Golf II Country verbunden.

Konkurrenzprodukte

Konkurrenten des VW Golf in Deutschland waren:

Einzelnachweise

  1. Auto Bild Heft 24 vom 18. Juni 1999
  2. www.kba.de/Statistik 2008, Seite 42 (PDF; 2,7 MB)
  3. http://automuseum.volkswagen.de/110.html
  4. auto motor und sport, Heft 16/1974 vom 3. August 1974
  5. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100 Euro gerundet und bezieht sich maximal auf das vergangene Kalenderjahr
  6. http://www.autolager.de/images/jpg_gross/ams12_060679.htm

Weblinks

 Commons: VW Golf I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
VW Käfer VW Golf I
1974-1983
VW Golf II

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