Ute Frevert

Ute Frevert

Ute Frevert (* 10. Juni 1954 im Ortsteil Schötmar von Bad Salzuflen) ist eine deutsche Historikerin. Ihre Forschungsgebiete sind Neuere und Neueste Geschichte sowie Sozial- und Geschlechtergeschichte. Seit 2008 ist sie Direktorin des Forschungsbereiches „Geschichte der Gefühle“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ute Frevert studierte von 1971 bis 1977 Geschichte und Sozialwissenschaft an den Universitäten Münster und Bielefeld und an der London School of Economics and Political Science. 1982 wurde sie an der Universität Bielefeld zum Dr. phil. promoviert und 1989 habilitiert.

Danach arbeitete sie an mehreren Forschungseinrichtungen. 1989/1990 sowie 2004/2005 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, 1991/1992 Professorin für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und 1992 bis 1997 Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Konstanz. 1997 wurde sie als Professorin für Allgemeine Geschichte an die Universität Bielefeld berufen und von 2003 bis 2007 war sie Professorin für Deutsche Geschichte an der Yale University. Seit dem Wintersemester 2008/2009 ist sie Honorarprofessorin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin.

Weitere Gastprofessuren hatte sie 1997 an der Hebräische Universität Jerusalem, 2002 am Dartmouth College in New Hampshire und 2003 am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien sowie an der Maison des Sciences de l'Homme in Paris.

Ute Frevert ist verheiratet und hat drei Kinder.

Auszeichnungen und Ehrungen

Schriften

Autorin

  • Krankheit als politisches Problem 1770–1880. Soziale Unterschichten in Preußen zwischen medizinischer Polizei und staatlicher Sozialversicherung. Dissertation, Bielefeld 1982. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1984, ISBN 3-525-35721-4.
  • Frauen-Geschichte zwischen bürgerlicher Verbesserung und neuer Weiblichkeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-11284-8.
  • Ehrenmänner. Das Duell in der bürgerlichen Gesellschaft. Habilitationsschrift, Bielefeld 1989. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35117-4.
  • Mann und Weib und Weib und Mann. Geschlechterdifferenzen in der Moderne. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39200-8. (Google-Books)
  • mit Aleida Assmann: Geschichtsvergessenheit – Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-05288-3.
  • Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47979-0. (Google-Books)
  • Eurovisionen. Ansichten guter Europäer im 19. und 20. Jahrhundert. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-60146-0.
  • mit Monique Scheer, Anne Schmidt, Pascal Eitler, Bettina Hitzer, Nina Verheyen, Benno Gammerl, Christian Bailey, Margrit Pernau: Gefühlswissen: Eine lexikalische Spurensuche in der Moderne. Campus, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39389-6 (Inhaltsangabe).

Herausgeberin

  • Bürgerinnen und Bürger. Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1988, ISBN 3-525-35739-7. (Google-Books)
  • Militär und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-91801-9.
  • Der Mensch des 19. Jahrhunderts. Campus, Frankfurt am Main, New York 1999, ISBN 3-593-36024-1.
  • Der Mensch des 20. Jahrhunderts. Campus, Frankfurt am Main, New York 1999, ISBN 3-593-36272-4.
  • Das neue Jahrhundert. Europäische Zeitdiagnosen und Zukunftsentwürfe um 1900. Vandenhoeck und Ruprecht 2000, ISBN 3-525-36418-0.
  • Körpergeschichte. (= Geschichte und Gesellschaft Nr. 26/4) Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000.
  • Vertrauen. Historische Annäherungen. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-36270-6.
  • mit Wolfgang Braungart: Sprachen des Politischen. Medien und Medialität in der Geschichte. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36274-9. (Google-Books)
  • mit Heinz-Gerhard Haupt: Neue Politikgeschichte. Perspektiven einer historischen Politikforschung. Campus, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37735-7. (Google-Books)
  • Geschichte bewegt. Über Spurensucher und die Macht der Vergangenheit. Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2006, ISBN 3-89684-064-9.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ute Frevert — is professor of German history at Yale University. She is a specialist in modern Germany, with an interest in social history. She was previously on the faculty of the University of Berlin, the University of Konstanz, and the University of… …   Wikipedia

  • Frevert — ist der Nachname folgender Personen: Louise Frevert (* 1953), dänische Abgeordnete und Pornodarstellerin Niels Frevert (* 1967), deutscher Sänger und Songschreiber der Hamburger Band Nationalgalerie Ute Frevert (* 1954), deutsche Historikerin… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fre–Frh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Femininität — das Venus Symbol, Symbol der Weiblichkeit Venus von Willendorf, um 25.000 v. Chr. Weiblichkeit, seltener Fraulichkeit, adjektivisch …   Deutsch Wikipedia

  • Feminität — das Venus Symbol, Symbol der Weiblichkeit Venus von Willendorf, um 25.000 v. Chr. Weiblichkeit, seltener Fraulichkeit, adjektivisch …   Deutsch Wikipedia

  • Fraulichkeit — das Venus Symbol, Symbol der Weiblichkeit Venus von Willendorf, um 25.000 v. Chr. Weiblichkeit, seltener Fraulichkeit, adjektivisch …   Deutsch Wikipedia

  • Allgemeine Wehrpflicht — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • Anti-Kommunismus — Der Antikommunismus ist eine politische Grundhaltung, die sich jeweils mit unterschiedlichem Gewicht gegen die sozialutopischen Theorien, Ideologien, die politischen Bewegungen und Gruppierungen sowie die Herrschaftsform des Kommunismus richten… …   Deutsch Wikipedia

  • Antibolschewistisch — Der Antikommunismus ist eine politische Grundhaltung, die sich jeweils mit unterschiedlichem Gewicht gegen die sozialutopischen Theorien, Ideologien, die politischen Bewegungen und Gruppierungen sowie die Herrschaftsform des Kommunismus richten… …   Deutsch Wikipedia

  • Antikommunist — Der Antikommunismus ist eine politische Grundhaltung, die sich jeweils mit unterschiedlichem Gewicht gegen die sozialutopischen Theorien, Ideologien, die politischen Bewegungen und Gruppierungen sowie die Herrschaftsform des Kommunismus richten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”