Ursula Southeil

Ursula Southeil
Statue von Mother Shipton
Eingang zu Mother Shiptons Höhle
Scheck-Tageule, alias Mother-Shipton-Motte

Ursula Southeil (* 1488, wahrscheinlich in Knaresborough; † 1561), vielleicht auch Ursula Sonthiel; besser bekannt als Mother Shipton, war ein englisches Medium des Spätmittelalters. Sie wurde durch eine Anzahl an ungewöhnlich präzisen Prophezeiungen bekannt, allen voran der großen Pest und des großen Feuers von London.

Obwohl ihre Existenz durch historische Quellen nicht eindeutig bewiesen werden kann, wird generell angenommen, dass Mother Shipton tatsächlich existiert hat. Ihre Prophezeiungen wurden in einer Reihe von späteren Publikationen überliefert. Doch die erste erhaltene, sie nennende Quelle erschien erst 1641, also etwa 80 Jahre nach ihrem Tod. Diese Veröffentlichung bezieht sich auf die Sammlungen von Ursula Southeils Magd Joanne Waller, die ihre Prophezeiungen bewahrte und tradierte.

Das interessanteste Buch über ihre Person und ihre medialen Fähigkeiten erschien im Jahr 1684. Dieses besagt, sie sei in Knaresborough in Yorkshire in einer Höhle geboren, die seither „Mother Shipton's Cave“ genannt wurde. Sie wurde als außergewöhnlich hässlich beschrieben. Das Buch behauptet weiters, sie habe 1512 einen Zimmermann namens Toby Shipton geheiratet und habe zeit ihres Lebens Prophezeiungen gemacht und die Zukunft vorhergesehen.

Der englische Staatssekretär und Chronist Samuel Pepys erwähnt in seinen Tagebüchern, dass sich die königliche Familie beim Betrachten des gewaltigen Schadensausmaßes des großen Brandes von London auf Mother Shipton bezog:

He says he was on board The Prince, when the newes come of the burning of London; and all the Prince said was, that now Shipton's prophecy was out;[1]

Inhaltsverzeichnis

Prophezeiungen

Die berühmtesten der in Versen gehaltenen Prophezeiungen beziehen sich offenbar auf Details des modernen zivilisierten Lebens. In jüngerer Zeit wurden Zweifel laut, die behaupteten, dass diese Prophezeiungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen und nicht vor 1862 publiziert wurden. Die Verschwörungstheorien über unter ihrem Namen publizierte falsche Prophezeiungen sind mittlerweile so berühmt, wie Mother Shipton selbst. Bemerkenswert in dem Zusammenhang ist auch die Vorhersage des Endes der Welt, die mit anderen Daten versehen, immer wieder in einschlägiger Literatur zum Vorschein kommt.

Angeblich soll sie das Auftauchen der Pest und der spanischen Armada, den Großen Brand von London und andere Ereignisse vorhergesagt haben. Doch wird wohl nie mehr eindeutig zu klären sein, wer sie wirklich war und welche Prophezeiungen tatsächlich von ihr stammten. Jedenfalls war ihr Name im 17. und 18. Jahrhundert und auch noch bis ins 19. Jahrhundert hinein verbunden mit seltsamen Ereignissen und sagenumrankten Vorgängen.

Kuriosa

Bis heute ist sie auch Namensgeberin zahlreicher Pubs, beispielsweise in Portsmouth und Knaresborough.

Im englischen Sprachraum trägt die Scheck-Tageule wegen der an den Kopf einer Hexe erinnernden Flügelzeichnung den Namen Mother Shipton-Motte.

Einzelnachweise

  1. Eintrag vom 20. Oktober 1666 in Samuel Pepys' Tagebuch

Weblinks

 Commons: Mother Shipton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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