Urloffen

Urloffen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Appenweier
Appenweier
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Appenweier hervorgehoben
48.5397222222227.98152Koordinaten: 48° 32′ N, 7° 59′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 152 m ü. NN
Fläche: 38,03 km²
Einwohner: 9793 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 258 Einwohner je km²
Postleitzahl: 77767
Vorwahl: 07805
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 005
Adresse der Gemeindeverwaltung: Ortenauer Straße 13
77767 Appenweier
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hansjürgen Stein

Appenweier ist eine Gemeinde des Ortenaukreises in Baden-Württemberg und liegt etwa 7 km nördlich von Offenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Appenweier besteht aus der Hauptgemeinde Appenweier (4075 Einwohner), dem für Meerrettichanbau bekannten Ortsteil Urloffen (4301 Einwohner) und Nesselried (1383 Einwohner). Der Ortsteil Nesselried zieht sich durch das Wannenbachtal in die Vorberge, Urloffen liegt nördlich von Appenweier.

Gemeindegliederung

Zu Appenweier gehören die früher selbstständigen Gemeinden Nesselried und Urloffen. Zur Gemeinde Appenweier in den Grenzen von 1970 gehört das Dorf Appenweier. Zur ehemaligen Gemeinde Nesselried gehören das Dorf Nesselried und die Weiler Illental und Kohlstatt. Zur ehemaligen Gemeinde Urloffen gehören das Dorf Urloffen und der Weiler Zimmern (baulich mit Urloffen verbunden). Im Gemeindeteil Appenweier lag der in Appenweier aufgegangene Weiler Heetlisberg. Im Gemeindeteil Nesselried lag das aufgegangene Gehöft Weilerhof und die abgegangenen Ortschaften Schweighof und Ufholz. Im Gemeindeteil Urloffen lagen die abgegangenen Ortschaften Rüchelnheim und Wisungen[2]

Geschichte

Die erste urkundliche Nennung Appenweiers erfolgte im Jahr 884. Damit zählt Appenweier zu den ältesten schriftlich überlieferten Orten im Ortenaukreis.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort Opfer schlimmster Verwüstungen, die in den folgenden Revolutionskriegen fortgesetzt wurden. 1632 wurde Appenweier von schwedischen Truppen niedergebrannt, 1689 folgten Brandschatzungen durch französische Truppen.

Im Jahr 1750 wurde die dem heiligen Michael geweihte Kirche im alten Ortskern im Rokokostil neu errichtet. Appenweier gehörte bis 1803 zum Hanauerland und kam dann durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Großherzogtum Baden, wo es zum Amtsbezirk Kehl zählte, aus dem später der Landkreis Kehl wurde. Aufgrund der Kreisreform fiel der Ort 1973 in den Ortenaukreis.

Geschichte der Ortsteile

Nesselried

Wappen Nesselried Um ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Nesselried im Jahr 1120. Die ursprünglichen Orte Unternesselried und Obernesselried vereinigten sich im Jahr 1871 zu Nesselried. Genau hundert Jahre später wurde im Jahr 1971 dieser Ort nach Appenweier eingemeindet.

Urloffen

Wappen Urloffen Urloffen wurde zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt im Jahr 1150. Im Jahr 1975 wurde die Gemeinde gegen großen Widerstand ihrer Einwohner nach Appenweier eingemeindet.

Politik

Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2009 wurde Hansjürgen Stein (Freie Wähler) mit 98,32 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 34,26 Prozent ohne Gegenkandidaten zum zweiten Mal in seinem Amt bestätigt. [3]

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 40,1 % (-10,4) - 9 Sitze (-3)
  2. FWG 21,1 % (-2,2) - 4 Sitze (=)
  3. SPD 19,3 % (+1,3) - 4 Sitze (=)
  4. GRÜNE 10,9 % (+10,9) - 2 Sitze (+2)
  5. Frauenliste 6,8 % (-1,4) - 1 Sitz (=)
  6. Andere 1,7 % (+1,7) - 0 Sitze (=)

Partnerschaft

Seit 1976 gibt es eine Partnerschaft zwischen Appenweier und der französischen Weinbaugemeinde Montlouis-sur-Loire in der Touraine.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Urloffen : Kirche im Weinbrenner-Klassizismus

Bauwerke

Sehenswert im Ortsteil Urloffen die klassizistische Sankt Martinskirche, entworfen und ausgeführt vom talentierten Weinbrenner-Schüler Hans Voss. Sie zeigt ein spätes Beispiel des für Baden typischen Klassizismus. Monumental stößt der Kirchturm aus der Vorderseite des Kirchenschiffes in die Höhe. Durchaus untypisch für den Weinbrenner-Stil ein gewisser Schmuckreichtum für die Fassaden des Langhauses. Die Urloffener Kirche zählt zu den schönsten Kirchen im Stil des Klassizismus in Baden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Appenweier ist ein Eisenbahnknoten, an dem insgesamt drei Eisenbahnstrecken aufeinandertreffen. Die Rheintalbahn verbindet Appenweier mit Mannheim über Karlsruhe und Basel über Offenburg und Freiburg im Breisgau. Die Europabahn stellt die Verbindung mit dem französischen Straßburg über Kehl her und die Renchtalbahn zweigt nach Bad Griesbach ab. Parallel zur Rheintalbahn führen die Bundesautobahn 5 an Appenweier vorbei und die Bundesstraße 3 mitten hindurch. Gekreuzt werden beide vor den Toren Appenweiers von der Bundesstraße 28, über die man ostwärts zügig in das Renchtal des Mittleren Schwarzwaldes oder westwärts über Kehl und den Rhein (Europabrücke) nach Straßburg gelangt.

Ein großes Problem stellt für Appenweier die vorgesehene neue Einfädelung der Europabahn in die Rheintalbahn dar. Geplant ist eine Schnellfahrstrecke, die den Ort Appenweier faktisch teilen würde, wogegen sich starker Widerstand regt. Alternativ wäre es möglich, die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankreich und Deutschland über die stillgelegte Bahnstrecke RoeschwoogRastatt zu führen, was eine erhebliche Beschleunigung erlauben und in Appenweier keine größeren Baumaßnahmen erfordern würde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde


Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 303–306
  3. Staatsanzeiger Nr. 10 vom 20. März 2009, Seite 14

Weblinks


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