Uranylfluorid

Uranylfluorid
Kristallstruktur
Struktur des Uranylfluorids
Allgemeines
Name Uranylfluorid
Verhältnisformel UO2F2
CAS-Nummer 13536-84-0
PubChem 26096
Kurzbeschreibung

hellgelber, grünlichstichiger Festkörper[1][2]

Eigenschaften
Molare Masse 308,02 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

(keiner, zersetzt sich ab 300 °C)[3]

Löslichkeit

sehr gut in Wasser (64,4 g/100 g Wasser, 20 °C)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [5]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330-300-373-411
EUH: keine EUH-Sätze
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [5]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/28-33-51/53
S: (1/2)-20/21-45-61
Radioaktivität
Radioaktiv
 
Radioaktiv
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Uranylfluorid (UO2F2) ist eine Uranverbindung, die ein Zwischenprodukt bei der Umwandlung von Uranhexafluorid UF6 in ein Uranoxid oder in die metallische Form des Urans ist, es entsteht ferner bei der Reaktion von UF6 mit Luftfeuchtigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Uranylfluorid ist ein hellgelber, grünlichstichiger Festkörper, dessen Farbintensität etwas variiert.[1][2] Gut kristallines Uranylfluorid ist nur wenig hygroskopisch. Oberhalb von 300 °C zerfällt UO2F2 – je nach Temperatur und Sauerstoffdruck – in HF und UO3 bzw. U3O8.[6]

Toxizität

Akute Toxizität geht hauptsächlich von den Fluoridionen der Verbindung aus (Fluorose). Uranylfluorid ist, wie alle Uranverbindungen, sehr giftig. Seine Radioaktivität spielt bezüglich der Gefährlichkeit eine geringere Rolle, obwohl man gewisse Strahlenschutzvorkehrungen treffen sollte, wenn angereichertes Uran (U-235) in der Verbindung vorhanden ist, da Natururan ein α-Strahler ist. Der Stoff ist ätzend und gefährlich beim Einatmen, beim Verschlucken oder Hautkontakt. Eine Inkorporation durch Inhalation oder Verschlucken kann sich verheerend auf den Organismus auswirken. Die Folgen können mit Verzögerung auftreten.[7]

Literatur

  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698; doi:10.1007/1-4020-3598-5_5.
  • Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, Uran, Ergänzungsband C 8, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1980, S. 285.

Einzelnachweise

  1. a b J.J. Katz, E. Rabinowitch: The chemistry of uranium, Pt. 1, McGraw-Hill, New York – Toronto – London 1951, S. 564–577.
  2. a b Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, S. 1218.
  3. W. L. Myers: A literature review on the chemical and physical properties of uranyl fluoride, Appendix A of the PEIS (DOE/EIS-0269) (Los Alamos National Lab., NM (USA) Illinois Univ. Urbana, IL (USA).
  4. David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 85. Auflage, 2005, CRC Press, Kap. 4, S. 93.
  5. a b Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Uranverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. April 2011 (JavaScript erforderlich)
  6. F. Coenen: „The preparation of α-UO3 by the high temperature hydrolysis of uranyl halides“, in: J. Inorg. Nucl. Chem., 1966, 28, S. 1733–1734; doi:10.1016/0022-1902(66)80077-5.
  7. Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, S. 1185–1189.

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