Université Catholique de Louvain

Université Catholique de Louvain

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Université catholique de Louvain
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Motto Sedes Sapientiae
Gründung 1425
Trägerschaft kirchlich
Ort Louvain-la-Neuve, Woluwe-Saint-Lambert (medizinische Fakultät)
Staat Belgien
Rektor Bernard Coulie
Studenten 21.647
Mitarbeiter 5.073
Website www.uclouvain.be
Les halles universitaires:
Sitz der zentralen Universitätsverwaltung

Die Université catholique de Louvain (Abkürzung UCL, deutsch Katholische Universität Löwen) ist eine französischsprachige Universität mit Sitz in Louvain-la-Neuve (deutsch Neu-Löwen) in der belgischen Region Wallonie. Die medizinische Fakultät befindet sich in Woluwe-Saint-Lambert/Sint-Lambrechts-Woluwe in der Region Brüssel-Hauptstadt.

In ihrer heutigen Form ist sie ein Produkt der Spaltung der Löwener Universität in eine niederländisch- und eine französischsprachige Hochschule im Jahr 1968 im Zuge des flämisch-wallonischen Konflikts. Die deutsche Übersetzung des Namens ist missverständlich, da sie auch auf die in Löwen verbliebene niederländischsprachige Katholieke Universiteit Leuven (Abkürzung K.U.Leuven) zutrifft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Universität wurde 1425 von Papst Martin V. auf Bitte des Herzogs von Brabant in Löwen (französisch Louvain) gegründet und ist die älteste noch existierende katholische Universität der Welt sowie die älteste Universität der Beneluxländer. Als Vorbilder dienten die Universitäten in Paris, Köln und Wien.

Im 16. Jahrhundert wurde Löwen zu einer der Hauptstädte des Humanismus. Erasmus von Rotterdam lebte hier mehrere Jahre und bewirkte, dass 1517 in Leuven das Collegium Trilingue zum Studium des Lateinischen, Griechischen und Hebräischen gegründet wurde. Hier wurden - als wichtige Neuerung - griechische und hebräische Texte nun nicht länger in lateinischer Übersetzung studiert, sondern in ihren Originalfassungen. Das Collegium Trilingue war die erste Institution dieser Art in Europa.

Eine Vielzahl einflussreicher Persönlichkeiten kam nach Löwen um zu lehren. So war Adrian von Utrecht seit 1493 dort Professor bis er 1522 zu Papst Hadrian VI. gewählt wurde - dem letzten nicht-italienischen Papst vor Papst Johannes Paul II.. Justus Lipsius unterrichtete viele Jahre in Löwen und Gemma Frisius betreute Studenten wie Gerard Mercator, Rembert Dodoens und Andreas Vesalius. Später war es der Löwener Theologe Cornelius Jansen, der mit seinen Thesen für Aufruhr sorgte und 1783 entdeckte der Physiker Jan Pieter Minckeleers die Eignung von Kohlengas für Beleuchtungszwecke.

1797 wurde die Universität von den französischen Besatzungstruppen geschlossen, kurz zur Staatsuniversität im Vereinigten Königreich der Niederlande erklärt und dann 1835 als katholische Universität wiedereröffnet. 1882 wurde auf Initiative von Papst Leo XIII. das Institut für Philosophie gegründet, welches schnell berühmt wurde für seine Neuscholastik.

Am 2. August 1914 setzten deutsche Truppen die Universitätsbibliothek in Brand und zerstörten so 300.000 Bücher. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in einer weltweiten Solidaritätsaktion eine neue Bücherei errichtet, die im Zweiten Weltkrieg ebenfalls niederbrannte, wobei nur 15.000 von 900.000 Büchern gerettet werden konnten.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hielt das Niederländische langsam Einzug in die bis dahin französischsprachige Universität. Schrittweise wurden in allen Fakultäten französische und niederländische Abteilungen geschaffen, die sich von einander immer mehr entfremdeten. In den 1960er Jahren, im Zeitalter der beginnenden Massenuniversität, entstand bei den Flamen die Sorge, dass das Umfeld der niederländischsprachigen Stadt Löwen (ndl. Leuven) durch die stark wachsenden frankophonen Studentenzahlen immer mehr französiert werden und schließlich an das offiziell zweisprachige, de facto französisch dominierte Gebiet von Brüssel angeschlossen werden könnte. Daher kam es zu wachsenden Forderungen der flämischen Studenten nach Absiedlung der französischsprachigen Professoren und Studenten aus dem niederländischsprachigen Gebiet. Auf der Basis einer Erklärung der belgischen Bischofskonferenz von 1966 wurden die beiden bisherigen, nach Sprachen getrennten Abteilungen ab dem Akademischen Jahr 1968/69 in zwei eigenständige Universitäten umgewandelt: die Katholieke Universiteit Leuven (KUL), die in Löwen verblieb, und die französischsprachige Université catholique de Louvain (UCL), für die ab 1971 eine neue Stadt südlich der Sprachgrenze, Louvain-la-Neuve ("das neue Löwen"), errichtet wurde, die erste belgische Neugründung einer Stadt seit dreihundert Jahren.

Selbst die Hauptbibliothek wurde aufgeteilt. Bücher mit einer ungeraden Registrierungsnummer blieben in Löwen, wogegen die anderen nach Louvain-la-Neuve gebracht wurden. Trotz der zweimaligen Zerstörung und der Spaltung beherbergt die Zentralbibliothek der KUL heute über eine Million Bücher, wobei die Löwener Bibliotheken insgesamt auf über 4,2 Millionen Bücher kommen.

Heute hat sich das lange angespannt gewesene Verhältnis zwischen der niederländischsprachigen KUL und der frankophonen UCL normalisiert und die beiden Universitäten führen Kooperationen durch.

Die Universität heute

Université catholique de Louvain, theologische Fakultät

Heute ist die Université catholique de Louvain mit 21.000 Studenten aus 120 Ländern die größte französischsprachige Universität Belgiens. Die Universität hat 5.000 Beschäftigte und die Bibliotheken beherbergen über 2 Millionen Bücher. Insgesamt gibt es in Louvain-la-Neuve 10 Fakultäten:

  • Theologische Fakultät
  • Philosophische Fakultät
  • Rechtswissenschaftliche Fakultät
  • Fakultät für Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften
  • Geisteswissenschaftliche Fakultät
  • Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften
  • Medizinische Fakultät
  • Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Fakultät für angewandte Wissenschaften
  • Fakultät für angewandte Bio-, Agro- und Umweltwissenschaften

Rektoren

Nach der Teilung leiteten folgende Rektoren die Université catholique de Louvain:

  • Édouard Massaux (1969-1986)
  • Pierre Macq (1986-1995)
  • Marcel Crochet (1995-2004)
  • Bernard Coulie (2004-)

Alumni

Ehrendoktoren (Auswahl)

Weblinks



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