Universität Potsdam

Universität Potsdam
Universität Potsdam
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Gründung 1991
Trägerschaft staatlich
Ort Potsdam
Bundesland Brandenburg
Staat Deutschland
Leitung Dr. Thomas Grünewald (geschäftsführend)
Studenten 20.760 (WS 2010/11, inkl. Zweit-, Gasthörer, Studienkolleg)[1]
Mitarbeiter 3.983[2]
davon Professoren 266[2]
Jahresetat 96,9 Mio EUR[1]
Website www.uni-potsdam.de
Der Standort Neues Palais im westlichen Teil des Parks Sanssouci (Luftbild 2008)
Campus Neues Palais:
Häuser 9 und 11

Die Universität Potsdam ist eine deutsche Universität, die sich über vier verschiedene Standorte in Potsdam erstreckt. Sie ist die größte der vier Potsdamer Hochschulen und zugleich die größte Hochschule des Landes Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Universität Potsdam ist am 15. Juli 1991 durch das Gesetz über die Hochschulen des Landes Brandenburg als Nachfolgerin der Brandenburgischen Landeshochschule Potsdam (vormals Pädagogische Hochschule „Karl Liebknecht“, von 1948 bis 1951: Brandenburgische Landeshochschule) und der Hochschule für Recht und Verwaltung Potsdam-Babelsberg (vormals Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft „Walter Ulbricht“) neu gegründet worden.

Daher liegt auch heute noch ein Schwerpunkt auf der Lehrerausbildung. Gründungsrektor war der Chemiker und spätere Landesverfassungsrichter Rolf Mitzner.

Der Campus der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Golm gehört heute ebenfalls zur Universität Potsdam und beherbergt die Humanwissenschaftliche, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät.

Im Oktober 2009 wurde sie als eine von zehn Fachhochschulen und Universitäten für exzellente Lehre ausgezeichnet und erhielt vom Stifterverband und von der Kultusministerkonferenz dafür ein Preisgeld von einer Million Euro, obwohl einer ihrer Professoren ein Buch Universal Algebra and Applications in Theoretical Computer Science veröffentlichte, gegen das Plagiatsvorwürfe erhoben wurden.[3][4][5]

Rektoren/Präsidenten

Universitätsbibliothek

Die Universitätsbibliothek Potsdam (kurz: UB Potsdam) wurde 1991, kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Gründung der Universität Potsdam gegründet und eröffnet. Dadurch wurden die Bestände der Vorgängereinrichtungen wie der Pädagogischen Hochschule Karl Liebknecht am Neuen Palais und der Babelsberger Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR in die UB Potsdam integriert.[7]

Rund 1,3 Millionen Bände, 2.850 gedruckte und über 8.000 elektronische laufende Zeitschriften sowie eine Vielzahl von E-Books und Datenbanken gehören dem Bestand der Universitätsbibliothek an. Dadurch gehört die UB Potsdam zu den mittelgroßen Universitätsbibliotheken in Deutschland.[7]

Fakultäten

Die Universität Potsdam gliedert sich in die folgenden fünf Fakultäten.

Das Sprachenzentrum bietet eine Vielzahl von Sprachen mit internationalen akkreditierten Hochschulzertifikat (UNIcert) für Studierende aller Fakultäten an.

Studierende

Mit Beginn des Wintersemesters 2009/2010 waren an der Universität Potsdam 20.332 Studierende immatrikuliert. Die meisten Studierenden sind in der Philosophischen Fakultät (5.978), und in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (5.771), eingeschrieben. Der Anteil der Frauen beträgt 59% (11.949). Mehr als 2.000 Ausländer absolvieren an der Potsdamer Alma Mater ein Studium. Bis zum Jahr 2007 gab es einen flächendeckenden Numerus clausus an der Universität Potsdam. Dieser wurde nun für bestimmte Studienfächer aufgehoben. Im Wintersemester 2009/10 begannen 4.755 Studierende das Studium an der Universität Potsdam.

Weiterbildung

Neben dem breit gefächerten Angebot an grundständigen Studiengängen im Bachelor- und Masterbereich etablieren sich folgende Studiengänge auf dem Weiterbildungsmarkt:

  • Executive Master of Public Management (in Kooperation mit der Hertie School of Governance)
  • Master of Economics and Business
  • Master of European Governance and Administration
  • Master of Global Public Policy
  • Master of Public Management
  • MBA InfoTech
  • MBA BioMedTech
  • MBA InnoTech
  • Schulmanagement (M.A.)

Die postgradualen Studiengänge sind akkreditiert.

Historische Gebäude

Campus Neues Palais: Haus 8

Einige Teile der Universität sind in historischen Gebäuden untergebracht, die teilweise sogar ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden. So befindet sich im Park Sanssouci, am Neuen Palais, die Bereichsbibliothek und das Historische Institut in einem Teil der Communs, sowie unter anderem das Institut für Germanistik in den ehemaligen Marställen.

Auch die Geschichte der anderen Standorte, Babelsberg und Golm, ist von historischem Interesse. Die ältesten Gebäude der Golmer Institute wurden in den 1930er-Jahren für die „Luftnachrichtenabteilung Oberbefehlshaber der Luftwaffe“ gebaut. In den Kasernen wurden Soldaten für das SS-Griechenlandcorps ausgebildet. Ab 1951 wurden dort an der neugegründeten Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit Kader für die Staatssicherheit ausgebildet.

Die heutige Juristische Fakultät und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität sind im ehemaligen Präsidial- und Verwaltungsgebäude des Deutschen Roten Kreuzes (1939/1940) in Babelsberg/Griebnitzsee untergebracht. Weitere Hörsäle und Gebäude wurden in den 1950er-Jahren unmittelbar hinter dem Schloss Babelsberg für die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR errichtet.

Zukünftige Ausbaupläne

Neubau der Universität Potsdam am Standort Golm
Campus Babelsberg: Haus 1
Hörsaalgebäude des Hasso-Plattner-Instituts

Im Zuge der Forderung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, der Universitätsstandort Babelsberg müsse aus dem Babelsberger Park weichen, ist die Universität Potsdam bemüht, andere Standorte zu erschließen. So wird, seit dem Jahr 2000, der Standort Golm durch mehrere Neubauten aufgewertet, an dem sich der Kern der Naturwissenschaften angesiedelt hat. Nach dessen endgültigem Umzug wurden die Geisteswissenschaften im Wesentlichen aus Golm abgezogen und haben den freigewordenen Platz am Neuen Palais genutzt. Gefördert wird dieses Projekt der Standortverschiebung durch die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland. Das Land Brandenburg beteiligt sich finanziell nur gering.

Standorte

Die Universität Potsdam gliedert sich in drei Universitätskomplexe (I–III) und hat darüber hinaus vier weitere Standorte, an denen jedoch nur einzelne Gebäude stehen. Die drei großen Universitätskomplexe sind folgende:[8][9]

  1. Universitätskomplex I Am Neuen Palais: Philosophische Fakultät, Institute für Mathematik und Sport
  2. Universitätskomplex II Golm: Humanwissenschaftliche, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
  3. Universitätskomplex III Babelsberg am Griebnitzsee: Juristische, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Informatik, Hasso-Plattner-Institut

Weitere Universitätsstandorte:

  1. Maulbeerallee: Botanischer Garten. Lehr- und Forschungseinrichtung des Instituts Biologie. Ausbildung im Fach Botanik.
  2. Karl-Marx-Straße in Babelsberg: Einige repräsentative Villen werden von den Wirtschaftswissenschaften genutzt für Verwaltung und Seminare
  3. Gutenbergstraße: Seminare und Übungen zur erziehungswissenschaftlichen Ausbildung für Lehramtsstudiengänge.
  4. Lennéstraße: Hier wurden Teile des Instituts für Biochemie und Biologie untergebracht. Der Komplex ist jedoch geschlossen worden und die Kapazitäten wurden weitestgehend in die Neubauten nach Golm verlegt.

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Görtemaker (Hrsg.): Die Universität Potsdam. Geschichte – Bauten – Umgebung. Berlin 2001. ISBN 3830502303

Weblinks

 Commons: University of Potsdam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistiken/Zahlen über die Universität im Wintersemester 2009/10: Studierende (Deutsch). Universität Potsdam. Abgerufen am 23. Dezember 2009.
  2. a b Statistiken/Zahlen über die Universität: Personal/Stellen (Deutsch). Universität Potsdam. Abgerufen am 20. April 2010.
  3. Wettbewerb exzellente Lehre
  4. Abrechnung im Netz, Die Zeit, 14. Mai 2010.
  5. Plagiarism or „naturally given“ ? Decide for yourself …
  6. Neuer Präsident an der Universität Potsdam
  7. a b uni-potsdam.de: Universitätsbibliothek Potsdam. Zugriff: 10. April 2009
  8. Zentrale Adressen – Seite bei der Universität Potsdam; Stand: 16. Juni 2011
  9. Karte der Universitätsstandorte – Seite bei der Universität Potsdam; Stand: 23. Dezember 2009

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