Ungarische griechisch-katholische Kirche

Ungarische griechisch-katholische Kirche

Die Ungarische griechisch-katholische Kirche ist eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Kirchengemeinschaft, die einen Teil der Ruthenischen griechisch-katholischen Kirche darstellt. Wie alle Katholiken, so erkennen auch die Gläubigen der Ungarischen griechisch-katholischen Kirche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt an.

Geschichte

Zur frühen Geschichte siehe Ruthenische griechisch-katholische Kirche.

Zur ungarischen griechisch-katholische Kirche gehörten ursprünglich ukrainische und rumänische Muttersprachler, die vermutlich magyarisiert wurden. Im 18. Jahrhundert begann ein Teil dieser Gruppe sich für den Gebrauch der ungarischen Sprache in der Liturgie zu interessieren, was jedoch von den entsprechenden kirchlichen Behörden abgewiesen wurde. So gab es seit 1795 eine Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos, der im 19. Jahrhundert noch andere liturgische Bücher folgen sollten, die zwar angewendet, nicht aber gutgeheißen waren. Im Heiligen Jahr 1900 pilgerte eine Gruppe von Gläubigen nach Rom, wo sie Papst Leo XIII. um die Genehmigung ihrer Liturgie und die Errichtung einer eigenständigen Diözese für sie baten. Doch erst mit Papst Pius X. ging ihr Wunsch in Erfüllung, und es kam am 18. Juni 1912 zur Errichtung der Diözese Hajdúdorog, die für 162 Gemeinden zuständig war. Die Errichtung brachte jedoch nicht den eigentlich gewünschten Erfolg, sollte doch auch zukünftig die Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos, also die Messe, in griechischer Sprache gefeiert werden. Ein Beschluss, der jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht umgesetzt wurde. Im Anschluss an den Krieg wurde ein Exarchat für die in Ungarn verbliebenen Ruthenen errichtet, das jedoch auch durch den Exarchen der Ungarischen griechisch-katholischen Kirche bedient wurde.

Auch heute residiert ein Exarch der Ungarischen griechisch-katholischen Kirche in Nyíregyháza, dessen Bistum mit dem ruthenischen Apostolischen Exarchat Miskolc verbunden ist, als dessen Verwalter er offiziell gilt. Der Sprengel dehnt sich heute über ganz Ungarn aus.

Die Ungarische griechisch-katholische Kirche zählt heute etwa 300.000 Mitglieder.

Siehe auch

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