Unfinden

Unfinden
Fachwerkhäuser in Unfinden

Unfinden ist ein kleiner Stadtteil von Königsberg im Landkreis Haßberge (Bayern), fast gänzlich in Fachwerkbauweise errichtet, und steht daher komplett unter Ensembleschutz.

Hier am Fuße des Haßbergtraufs, am Burgenweg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Regiomontanusstadt Königsberg, findet man Unfinden. Der Ort wurde vom Landesamt für Denkmalschutz in die Liste der besonders schutzwürdigen Ensembles aufgenommen. Der sichtbare Baubestand ist überwiegend aus der Zeit der letzten 300 Jahre. Viele Fachwerkhäuser sind mit Wappen aus der Ganerbenzeit geschmückt, 17 sind es an der Zahl.

Inhaltsverzeichnis

Die Namensgebung und ihre möglichen Deutungen

Unfind - ein Ereigniswort, weil der Ort nicht gefunden, erst im letzten Augenblick sichtbar wurde. Unvianus - Graf Unvianus 863-891, der seinen Sitz auf der Bramburg hatte.(Gründername) Unifundin - Engilhart und Sizzo von Unifundin könnten auch Namensgeber gewesen sein. Un-fundus - weil hier "kein Boden" nur Sumpf und Wasser war. -infundere-infunde vinum rcl zercuisiam - weil hier gutes Getränk ist. Sichtbar am Schlussstein über der Pforte am Rathaus. [1]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1241 zurück. Unfinden liegt im Siedlungsgebiet der "Wenden", daher die Annahme, dass Unfinden von diesem slawischen Volksstamm bereits im 9. Jh. gegründet wurde. Unfinden war ein Ganerbendorf, belehnte Ritter und Geistliche hatten hier ihre Grundholden, 84 Lehnsgüter gab es. Letzter Lehnsherr war Herzogl. S.Coburg, Gothaischer Justizrath J.E. von Segnitz. (Wohnhaus, Gruft) Unfinden gehört seit dem Vertrag vom 16. Juli 1807 provisorisch zu Bayern, endgültig 1814 und war durch eine Zollstation (Kommandant und 6 Mann), von der sächsischen Enklave Königsberg, getrennt. Das ehemals selbständige Unfinden wurde im Rahmen der Gebietsreform im Januar 1972, als Stadtteil von Königsberg, eingemeindet.[1]

Sehenswertes

Eindrucksvolle Fachwerkhäuser (aus dem 18. Jahrhundert) mit reichem Wappenschmuck und Putzornamentik, schmücken das ganze Dorf. Die Entwicklung fränkischer Hofformen vom Drei-Seitehof zum Vier-Seitehof lassen sich an den gut erhaltenen bäuerlichen Häusern nach vollziehen, an den Anwesen der Familien Koch, Lutsch und Brochloß. Anwesen Koch (Drei-Seitehof) mit Wappen "von Hutten" und einer Geräteschau; Anwesen Lutsch (Vier-Seitehof) mit einem Familienwappen und Anwesen Brochloß (Vier-Seitehof) mit Wappen "von Truchseß", Der Schlussstein (kein Wappen) am Rathauseingang mit der Inschrift "Unfind" der Weintraube, Hippe und dem Messstab für Öchsle, weist auf die im 17. Jh. vormalige Bedeutung des Weinbaus in Unfinden hin. Heute im 21. Jh. haben sich einige Unfindner Winzer wieder mit großem Erfolg auf ihre Fertigkeit des Weinbaues besonnen.[1]

Aktuelles

Außerdem ist das dort ansässige Brauhaus wieder aktiv. Am 12. Januar 2008 wurde nach ca. 50 Jahren im umfassend renovierten Brauhaus wieder die Zunft des Bierbrauens aktiviert.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Chronik Unfinden Autor Lohmann
  2. Renovierung Brauhaus auf www.unfinden.de


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