Ulanendenkmal (Demmin)

Ulanendenkmal (Demmin)
Reste des Reiterstandbildes
Eingang
Aufstieg zum Reiterstandbild

Das Ulanendenkmal in Demmin wurde in Jahren 1923/1924 zum Gedenken an die Gefallenen des 2. Pommerschen Ulanen-Regiments Nr. 9 errichtet. Demmin war von 1860 bis zur Auflösung der Einheit 1919/20 Garnison des auch als Weiße Ulanen bezeichneten Kavallerieregiments.

Auf einer Hanglage am Westrand der Sandbergtannen, einem Waldgebiet im Osten Demmins in der Nähe des Bahnhofs, wurde das Denkmal aus zahlreichen, unterschiedlich stark bearbeiteten Findlingen errichtet. Diese stammten aus Megalithgräbern der Umgebung. Ein Großsteingrab bei Quitzerow wurde für den Bau völlig abgetragen. Größere Blöcke wurden gespalten und zum Teil als Runensteine aufgestellt. An einigen wurden Metallplatten mit den Namen der in den Kriegen 1866, 1870/71 und 1914–1918 gefallenen Ulanen angebracht. Oben auf dem Hügel befand sich eine Plattform mit einem Reiterstandbild.

Das Denkmal wurde vom Bund vaterlandstreuer Ulanen durch Spenden finanziert und in Auftrag gegeben. Die Ausführung übernahm der Berliner Bildhauer Fritz Richter-Elsner, der ein Monument im Geiste des deutschen Nationalismus und Germanenkults schuf. Die Eröffnung fand am 3. August 1924, dem zehnten Jahrestag des Ausritts der Ulanen zum Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg statt.

Am Eingang befand sich eine eiserne Kette, die an die Situation in Deutschland nach dem Versailler Vertrag erinnern sollte. Als 1935 in der Zeit des Nationalsozialismus die Wehrpflicht wieder eingeführt worden war, ließen die Nationalsozialisten die Kette in einem symbolischen Akt zerbrechen und an den Seiten des Eingangs befestigen.

1946 wurde das Reiterdenkmal zerstört und vergraben, die Inschriften entfernt und die Metallplatten mit den Namen der Gefallenen demontiert und eingelagert. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Bruchstücke des Reiterstandbildes wieder ausgegraben. Einige größere Teile wurden wieder aufgestellt.

Literatur

  • Wolfgang Fuhrmann: Die Hansestadt Demmin in alten und neuen Ansichten. GEROS Verlag, Neubrandenburg 1998, S. 120–121.

Weblinks

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