Baruch de Spinoza

Baruch de Spinoza
Baruch Spinoza (um 1665)

Baruch de Spinoza, hebräisch: ברוך שפינוזה‎, portugiesisch: Bento de Espinosa, latinisiert: Benedictus de Spinoza (* 24. November 1632 in Amsterdam; † 21. Februar 1677 in Den Haag), war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (iberisch-jüdischen) Vorfahren. Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibelkritik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft und Jugend

Spinoza wurde am 24. November 1632 als Bento de Espinosa in einem Haus auf dem (Zwanen-) Burgwal, auch Houtgracht genannt, im Amsterdamer Judenviertel geboren. In der jüdischen Gemeinde war er als Baruch geführt. Er war der zweite Sohn von Michael und Hana Debora de Spinoza. Die Familie stammte von Juden (Sephardim) ab, die aus Portugal eingewandert waren.

Über seine Jugend ist zuverlässig nur bekannt, dass er im Alter von vier bis fünf Jahren mit dem Vater, seinem älteren Bruder Isaak und seinem jüngeren Bruder Gabriel in das Mitgliederverzeichnis der Stiftung Ets Haim eingeschrieben wurde, die zur Vergabe von Stipendien an die Schüler der Schule Talmud Tora im selben Jahr gegründet wurde. In dieser Schule wurden die meisten männlichen Gemeindemitglieder in vier ca. jeweils ein Jahr dauernden Klassen in die religiöse Kultur der Gemeinde eingewiesen, bevor einige die Klassen 5–7 durchliefen, um zu Gemeindevorstehern, vor allem aber zu Rabbinern ausgebildet zu werden.

Da Bento-Baruch als 18- oder 19-Jähriger in einer Mitgliederliste der Klassen 5–7 aus dem Jahre 1651 nicht vorkommt, hat er diese höheren Klassen wahrscheinlich nicht besucht. In den Gemeindebüchern kommt er erst wieder nach dem Tode seines Vaters (März 1654) vor, und zwar in dem Spendenbuch, dem zufolge er im Monat nach des Vaters Tod und als dessen Nachfolger (ältester noch lebender Sohn) mehrere Zahlungen leistete. Bento-Baruch betrieb als Nachfolger seines Vaters dessen Handelsunternehmen. Es ist nicht sicher, ob er seine Studien abbrechen musste, weil er im väterlichen Unternehmen helfen musste, oder wegen seines Widerspruchsgeistes.

Als Bento-Baruch im Frühjahr des folgenden Jahres, zu dessen Zeitpunkt er nur noch ein sehr geringes Opfergeld zahlte, die Verschuldung des vom Vater übernommenen Geschäfts erkannte, ließ er sich als 23-Jähriger und damit nach geltendem Recht noch minderjährig als Vollwaise einen Vormund bestellen. Dieser machte für ihn die nachträgliche Nichtannahme der Erbschaft geltend, obwohl Bento-Baruch bereits einige Gläubiger seines Vaters befriedigt hatte. Mit dieser Handlung vor einem niederländischen Gericht entledigte er sich aller finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber nahen und fernen Geschäftspartnern seines Vaters. Das Unternehmen wurde unter gleichbleibender Firma bis 1664 fortgeführt. In diesem Jahr bevollmächtigte sein Bruder Gabriel als Alleininhaber vor der Auswanderung nach Barbados zwei andere Kaufleute zur Wahrnehmung der Unternehmensgeschäfte. Gabriel wanderte nach Jamaika aus, wohin alte Geschäftsbeziehungen bestanden.

Verbannung aus der jüdischen Gemeinde

Wohl in der ersten Hälfte der 1650er Jahre kam Bento-Baruch in Kontakt mit Mennoniten. In der Lateinschule des Ex-Jesuiten Franciscus van den Enden lernte er Latein. Er konnte hier seinen Gesichtskreis erweitern und wurde unter anderem mit dem Gedankengut von Descartes und der Spätscholastik bekannt. Die jüdischen Rationalisten wie Maimonides oder Gersonides waren ihm vermutlich schon zuvor vertraut.

1656 äußerte Bento-Baruch zusammen mit dem erst 1655 aus Portugal über Hamburg in die Gemeinde zugewanderten Arzt und Freidenker Juan de Prado und mit Manuel Ribeira starke Zweifel an verschiedenen für die Gemeinde zentralen Glaubenslehren. Am 27. Juli 1656 wurde er dann wegen seiner angeblich schlechten Meinungen und Handlungen und nachdem die eingesetzten Mittel und Versprechungen nichts genutzt hatten, in der Amsterdamer portugiesischen Synagoge exkommuniziert. Zusätzlich zum Ausschluss verboten die Rabbiner jeden schriftlichen oder mündlichen Kontakt mit ihm. Spinoza war zu diesem Zeitpunkt erst 23 Jahre alt und hatte noch nichts veröffentlicht. Nach dem Bann verfasste Spinoza vermutlich eine umfangreiche Verteidigungsschrift, in der er seine bibel- und religionskritischen Ansichten entwickelte, die er später in den theologisch-politischen Traktat aufnahm.

Spinoza hielt sich häufig und noch während des Jahres 1659 in Amsterdam auf und verkehrte weiter mit de Prado und Ribeira. Der Biograph Lucas berichtet, dass er auf Betreiben der Rabbiner vom Magistrat für einige Zeit aus Amsterdam verwiesen wurde und sich deshalb in Rijnsburg niederließ. Allerdings existieren darüber keine amtlichen Nachrichten oder weitere Berichte. Für einen Wohnsitz außerhalb spricht die Erwähnung eines Studiums in Leiden 1658/1659 durch den Zeugen der spanischen Inquisition, Tomás Solano y Robles.

Beschäftigung mit Optik und erste Publikationen

Bereits um 1660 war Spinozas bibel- und religionskritische Haltung auch in Rijnsburg bekannt. Er arbeitete am Tractatus de Intellectus Emendatione (Über den Fortschritt des Verstehens) und Korte Verhandeling van God, de Mensch, en deszelos Welstand (Kurzer Traktat von Gott, dem Menschen und seinem Glück), in der schon Ideen seines späteren Hauptwerks Ethik… anklingen. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, beschäftigte er sich recht erfolgreich mit der Herstellung von Mikroskopen und Ferngläsern. Sein Ruf, nicht nur als eines scharfsinnigen Kenners und eigenwilligen Fortbildners der Philosophie Descartes', zog das Interesse vieler Gelehrter auf sich. So hatte er etwa Kontakt mit Henry Oldenburg, der später einer der Sekretäre der neu gegründeten Royal Society in London werden sollte.

1663 veröffentlichte Spinoza die Renati Des Cartes Principiorum philosophiae (PPC), das einzige Werk, das zu seinen Lebzeiten unter seinem Namen erschien. 1669 zog er nach Den Haag um. Hier erhielt er im Februar 1673 einen Ruf auf eine Professur an der kurpfälzischen Universität Heidelberg, der jedoch von dem beauftragten Vertrauten des Kurfürsten Karl I. Ludwig so abgefasst wurde, dass Spinoza sich veranlasst sah, ihn abzulehnen.

Seit 1670 bemühte sich die Kirche bei den staatlichen Stellen, ein Verbot von Spinozas im selben Jahr und anonym erschienenen Tractatus Theologico-politicus (TTP) durchzusetzen, was jedoch erst 1674, zwei Jahre nach der Ermordung der liberalen Regenten, der Brüder de Witt, Erfolg hatte. 1675 wurde die Kirchengemeinde im Haag erneut tätig, da das Gerücht umging, Spinoza habe ein neues Buch fertiggestellt; dabei kann es sich nur um die Ethik handeln. In Den Haag bekam Spinoza Besuch von bedeutenden Gelehrten, darunter von Tschirnhaus und Leibniz, die vom Tractatus Theologico-politicus stark beeindruckt waren.

Tod

Spinoza-Denkmal nahe seines Hauses in der Paviljoensgracht in Den Haag

Spinoza starb plötzlich im Alter von 44 Jahren am 21. Februar 1677 in seiner Mietwohnung an der Paviljoensgracht in Den Haag, nachdem vermutlich der Arzt G. H. Schuller an sein Krankenlager gekommen war. Die Umstände seines Todes sind nicht näher bekannt, vielleicht aber war seine lebenslange Lungenschwindsucht die Ursache. Am 25. Februar wurde er begraben. Der Nachlass einschließlich seiner Bibliothek wurde inventarisiert und versteigert, nachdem Spinozas Schwester Rebecca und ihr Stiefsohn Daniel de Casseres ihre Erbansprüche geltend gemacht und auch sein Vermieter ausstehende Zahlungen eingefordert hatten. Der Tractatus politicus blieb unvollendet.

Freunde wie Lodewijk Meyer bereiteten Spinozas nachgelassene Manuskripte zur Veröffentlichung vor. Diese erfolgte noch im Todesjahr 1677 unter dem Titel B. D. S. Opera Posthuma; sie enthielt die Ethik, den Tractatus politicus, den Tractatus de Intellectus Emendatione sowie Briefe und seine gleichfalls unvollendete hebräische Grammatik.

Philosophie

Spinoza nimmt in der Philosophiegeschichte eine Sonderstellung ein, er gehörte weder einer etablierten philosophischen Schule an noch begründete er selber eine neue. Sicherlich war er einer der radikalsten Philosophen der Frühen Neuzeit. Seine Ethica, Ordine Geometrico Demonstrata ist der Form nach in synthetischer Darstellung und wie es der Titel andeutet, nach der Methode in Euklids Elementen in „Grundbegriffen“, „Axiomen“, „Theoremen“, „Demonstrationen“ und „Korollarien“ abgefasst, wodurch sie den Anschein unumstößlicher Gewissheit erweckte. Spinoza verfasste eine Metaphysik und Ethik in der Art eines Geometrie–Lehrbuches.

Die Philosophie Spinozas hat vor allem ein ethisch-praktisches Ziel. Er möchte von den illusorischen Lebenszielen das einzig wahre unterscheiden, das ihm, wenn er es erreicht, eine stabile und wirklich befriedigende Freude verschaffen könnte. Um dies möglich zu machen, entwickelte er eine Ethik (vor allem in den drei letzten Büchern der Ethik), deren Grundlagen metaphysischer Natur sind (und die in den ersten zwei Büchern der Ethik dargelegt werden). Die ethischen und metaphysischen Reflexionen forderten eine propädeutisch-methodologische Arbeit, der Spinoza sich im Tractatus de intellectus emendatione unterzog. Aber da die Ethik in seinen Augen von der politischen Philosophie untrennbar ist, entwickelte er sowohl im Rahmen des Tractatus theologico-politicus als auch des Tractatus politicus ein eigenständiges politisches Denken.

Die vier Zweige des Denkens Spinozas sind also die folgenden:

  1. Metaphysik
  2. Ethik
  3. Politische Philosophie
  4. Erkenntnistheorie

Gott als singuläre Substanz (Metaphysik)

In den Propositionen 1–15 hielt er fest: Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitliche und ewige Substanz:

„Per Deum intelligo ens absolute infinitum hoc est substantiam constantem infinitis attributis quorum unumquodque æternam et infinitam essentiam exprimit.“

Spinoza kombiniert das traditionelle Verständnis der Substanz als „In-sich-Sein“ (in se est) mit der Feststellung, dass eine Substanz nur aus sich allein begriffen werden könne (per se concipitur) bzw. erklärbar sei.

„Per substantiam intelligo id quod in se est et per se concipitur hoc est id cuius conceptus non indiget conceptu alterius rei a quo formari debeat.“

de Spinoza: Ethica, I[1]

Logische Folgerungen aus Spinozas Substanzbegriff

Aus diesen beiden Axiomen Spinozas folgt zwingend, dass bei Annahme mehrerer voneinander unterschiedener Substanzen etwas diesen gemeinsam zugrunde liegen muss, da sich die Substanzen ohne ein Gemeinsames nicht voneinander unterscheiden lassen. Die Definition einer einzelnen Substanz könne nur über ihre Unterschiedenheit (differentia) von den übrigen Substanzen erfolgen. Damit wäre aber keine Substanz mehr aus sich heraus begreifbar, sondern nur in Bezug zu den übrigen.

Daraus ergibt sich unter Annahme von Spinozas Satz vom aus sich heraus zu begreifenden Seienden, dass es nur eine einzige Substanz geben könne. Diese Substanz ist daraus folgend mit all ihren Eigenschaften unendlich und absolut[2] und wird von Spinoza mit Gott gleichgesetzt.

Der Einwand einer möglichen endlichen Substanz wird durch zwingende Schlussfolgerungen aus den ersten beiden Axiomen Spinozas zur Substanz widerlegt.

Eine endliche Substanz müsste wiederum an eine andere Substanz angrenzen, was die oben behandelten Definitionsprobleme der unmöglichen Differenzierung von Substanzen nach dem Axiom per se concipitur aufwerfen würde.

Eine endliche Substanz benötigte außerdem einen kausal vorhergehenden Verursacher ihrer Existenz, was eine zweite Substanz zusätzlich zwingend erforderlich macht und selbige Probleme in Bezug auf die Anfangsaxiome aufwirft.

Spinoza folgerte, dass eine Substanz nicht von einer anderen hervorgebracht werden könne:

„Una substantia non potest produci ab alia substantia.“[3]

Rückgriff auf ontologische Beweise

Bei der offenbleibenden Frage nach der wirklichen Existenz einer als Gott benennbaren Substanz verwendet Spinoza den älteren ontologischen Gottesbeweis, nach dem eine Substanz keine Ursache haben darf und demnach nur als Ursache ihrer selbst (causa sui) vorstellbar sei. Ursache einer Substanz selbst vermag hier aber nur etwas zu sein, bei dem das Wesen gleichzeitig auch die Existenz impliziere (cuius essentia involvit existentiam) bzw. die Natur nicht anders als existierend begriffen werden kann (cuius natura non potest concipi, nisi existens).

Pantheismus, Geist versus Materie, und Willensfreiheit

Der Kosmos/das Universum selbst ist diese Substanz, es gibt nichts außerhalb von ihr, sie ist in nichts Anderem, und somit sind alle Gegenstände Eigenschaften dieser Substanz; daher ist einer der Hauptgedanken bei Spinoza der, dass Gott in allem Seienden vorhanden ist. Es ist geläufig, diese Theorie Pantheismus zu nennen (vom Griechischen pan: alles, und von theos Gott). Jedoch ergibt sich von Proposition 16 an ein subtiler Bedeutungswandel: Spinozas Gott ist die Ursache aller Dinge, weil alles ursächlich und notwendigerweise aus der göttlichen Natur folgt („ebenso notwendig, wie aus der Natur eines Dreiecks folgt, dass seine Winkelsumme gleich zwei rechten Winkeln ist“). In diesem Sinne war Gott auch nicht frei, die Welt zu erschaffen (oder es zu unterlassen).

Das, was unser Intellekt von dieser Substanz erkennen kann, nannte er ihre „Attribute“; zwei dieser Attribute sind „Denken“ (Geist) und „Ausdehnung“ (Materie). Gleichlautend mit Descartes konstatierte Spinoza also einen Gegensatz zwischen Geist und Materie; anders als jener sah er sie jedoch nicht als zwei verschiedene Substanzen (Dualismus), sondern als verschiedene Attribute einer einzigen Substanz (Monismus). Da Geist und Materie keine gegensätzlichen Substanzen sind, schien Spinoza der cartesianische Einwand gegen die Möglichkeit der Wechselwirkung zwischen Geist und Materie, Seele und Leib, beseitigt. Aus dem Grundgedanken des Monismus folgerte er, dass zwischen der (idealen) Gesetzmäßigkeit des Ideenreichs und der (mechanischen) der Körperwelt kein Gegensatz bestehen kann, sondern jeder Idee (von unendlich vielen) ein Gegenstand der körperlichen Welt entsprechen muss (Parallelismus).

Aus dem unendlichen Wesen Gottes (natura naturans = schöpferische Natur = die Substanz) folgt Unendliches auf unendlich unterschiedliche Weise (natura naturata = geschaffene Natur = was wir als Erscheinungen wahrnehmen). Dies gilt sowohl hinsichtlich der Folge und Verknüpfung der Ideen wie auch hinsichtlich der materiellen Weltordnung (ordo et connexio idearum idem est ac ordo et connexio rerum). Daraus folgt: So wie in der Welt der materiellen Körper keine Wirkung ohne (zwingende) Ursache möglich ist, so ist in der Geisteswelt ein Willensentschluss ohne Motiv nicht möglich. Damit schloss Spinoza jede Willensfreiheit aus (auch die seines Gottes – siehe oben). Alles geschieht aus kosmischer Notwendigkeit; den Begriff „Wille Gottes“ nannte er (im Anhang zum 1. Teil der Ethik) „das Heiligtum der Unwissenheit“.

Manche Objekte entspringen unmittelbar dem unendlichen göttlichen Wesen; dies sind absolut gültige und unveränderliche geometrische Sätze und Naturgesetze bzw. die Logik und die Gesetzmäßigkeiten des Seelenlebens. Je weniger direkt die Verbindung zur göttlichen Substanz, desto individueller und auch vergänglicher ist ein Objekt.

Ethik

Da nach Spinoza „die Substanz“ als solche weder Intelligenz noch Willen besitzt, gibt es keine Vorsehung, keinen Heilsplan; da sie Ursache ihrer selbst ist, gibt es auch kein blindes Verhängnis. Die Ethik geht zurück auf die „Ontologie“ Gottes, die Spinoza entwirft. Der Mensch kann Anteil an der göttlichen Natur haben, das Ziel ist eine Entwicklung der Welt gemäß dem Willen Gottes . Die Ethik Spinozas verlangt, die Dinge so zu schauen, wie Gott sie schaut: ganzheitlich. Das bedeutet unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit (sub specie aeternitatis), jede Einzelheit (Idee, Gegenstand oder Vorgang) als Bestandteil eines einheitlichen Weltganzen zu sehen. Eine klare Abkehr von aristotelischen Vorstellungen ist Spinozas Behauptung, es gebe keine Zweckursachen, sondern lediglich wertneutrale, „wirkende“ Ursachen, die nur „notwendig“ seien. Alle Ursachen haben eine Dynamik zu Lebenserhaltung und zum Nutzen (was hier aber nicht mit dem Utilitarismus verwechselt werden sollte).

AFFEKTENLEHRE: Wenn vorige Begründungen auf Gott und die positive Dynamik der natura naturans zurückgeleitet werden können, so bringt auch der Mensch etwas in die Ethik ein. Spinoza entwickelt eine Lehre von Affekten und Leidenschaften. Diese werden als eine „Bejahung des Lebens“ verstanden. Spinoza entwickelte eine sehr genaue Theorie der Affekte, die Fragen der Anreize und Wirksamkeit von Affekten (Grundlagen der späteren Spieltheorie und Verhaltenstheorie!) bearbeitet. Er unterscheidet zwischen angemessenen Affekten aktiver Gestaltung und inadequaten Affekten (Ideen) die wir erleiden. Es geht darum in den Ursachen nicht unterzugehen, nicht Knecht der Affekte zu werden, sondern sie zu gestalten. „Demut ist keine Tugend, sie ist eine Trauer, die aus der Ohnmacht entspringt.“ (Spinoza, Ethik, 4.Buch).

DAS GUTE ist die Erhaltung des Lebens und nicht eine welttranszendente Idee. Das Streben nach Selbsterhaltung führt nicht schon dazu, dass der Strebende sich auch tatsächlich selbst erhält. Das wahrhaft Gute entwickelt Spinoza im ausdrücklichen Kontrast zu diesem bloßen Meinen. Es ist „wahrer Nutzen“ und deshalb mehr: Das Gute ist nicht dasjenige, wovon wir eine gute Meinung haben, sondern etwas, um das wir wissen. Es ist nicht nur scheinbar, sondern wahrhaft nützlich. Dementsprechend könne nur wahrhaft gut genannt werden, was uns tatsächlich am Leben hält, und nicht, was wir meinend für unsere Selbsterhaltung erstreben. Wenn das Erstrebte zu einer Vernichtung oder zur Minderung des eigenen Seins führe, sei es in Wahrheit schlecht, obgleich es erstrebt wird und in der Perspektive des Strebenden gut ist.[4][4]

Der Mensch hat aber die Möglichkeit, seine Affekte zu beherrschen, und zwar mithilfe der Vernunft. Es ist wichtig, die Affekte zu verstehen, zu Ideen zu kommen. Diese können geordnet und besser gesteuert werden. Eine solche Klarheit führt letzten Endes an das Ziel. Da der Mensch von jeher nach vollkommener Erkenntnis strebt, und da Gott vollkommen ist, muss es sein Ziel sein, eins mit Gott zu werden. Da Gott in allem ist, muss daher das Ziel des Menschen sein, eins mit der (göttlichen) Natur zu werden; wenn man dies erreicht, erreicht man die höchste Form der Existenz – und damit den Frieden. Diese (intellektuelle) Liebe zu Gott steht bei Spinoza neben der Resignation, also der Ergebung in die Naturnotwendigkeit. Sie bilden den Kern der rein rationalen, also leidenschaftslosen Ethik Spinozas, der sich selbst in eine Reihe mit Sokrates und den Stoikern stellte. Zu dieser Ethik gehörte eine Philosophie des Glücks: „Die Glückseligkeit ist nicht der Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst. Wir freuen uns ihrer nicht, weil wir die Gelüste hemmen, sondern weil wir uns ihrer erfreuen, darum können wir die Gelüste hemmen.” Dies klingt egoistisch. Es darf aber nicht vergessen werden, dass für Spinoza „wahre“ Lebenserhaltung nur in der Gemeinschaft möglich ist. Spinoza bezeichnet diesen weg als schwer, aber gangbar.

Im Anhang zum ersten Teil seiner Ethik sagt Spinoza, dass Unwissenheit kein hinreichender Grund sei: „Ignorantia non est argumentum”. Damit wendet er sich gegen jene Theologen, die den Willen Gottes als Ursache aller Erscheinungen hinstellen mit der alleinigen Begründung, andere Ursachen seien nicht bekannt.[5] Dies ist ein Plädoyer Spinozas für die rationale Begründung seiner Ethik. [5]

Politische Philosophie

Der Tractatus theologico-politicus erschien 1670 in Amsterdam. Er wurde anonym und mit irreführenden Angaben über seinen Ursprung, zum Beispiel Druckort und Namen des Druckers, veröffentlicht, da Spinoza in Anbetracht der veränderten politischen Verhältnisse in den Niederlanden seine in der Schrift entwickelten philosophischen und theologischen Ideen über die Denkfreiheit und die Religion zu brisant erschienen. Dass er mit seiner Einschätzung richtig lag, zeigte die spätere Ermordung der von ihm geschätzten liberalen Regenten und das Verbot des Werks im Jahre 1674.

Nach Spinoza sind die Schriften der Bibel nicht fehlerfrei und können nicht wortwörtlich von Gott inspiriert sein. Kritisches Lesen sei unerlässlich und lasse verschiedene Widersprüche zwischen bestimmten Textstellen erkennen. Die Autoren (für die Bücher Mosis nahm er Esra als den Autor an, mit „Verschlimmbesserungen“ durch Spätere) müssten in ihrem historischen Zusammenhang gesehen werden, man müsse ihre Glaubensvorstellungen berücksichtigen. Die Heilige Schrift belehre uns nicht über die Natur Gottes und seinen Heilsplan, sondern lehre uns Gehorsam und die Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Um dies zu verstehen, brauche man keine raffinierte Unterweisung in Philosophie oder als Theologe. Sogenannte Wunder seien missverstanden und missbraucht worden für pseudomoralische Zwecke. Nur erstarrte Dogmen und Rituale hielten Judentum und Christentum noch am Leben. Philosophie und Naturrecht könnten auch nicht in Konflikt kommen mit dem (so verstandenen) Text der Heiligen Schrift. Damit wurde Spinoza zu einem der Begründer der modernen historisch-kritischen Bibelanalyse.

Spinozas Staatslehre gründet sich auf die Überzeugung, Menschen, die durch Rationalität befreit seien, seien automatisch wohltätig und tolerant – auch gegenüber den Fehlern Anderer, die noch von ihren Leidenschaften gesteuert werden. Da allerdings die Menschen im Allgemeinen sich nicht von Ratio leiten ließen, müsse der Staat Regeln setzen und durchsetzen. Damit zeigte Spinoza im Tractatus theologico-politicus auch die Grenzen von Philosophie und Naturrecht auf, wie er sie sah: Das Individuum müsse seine Rechte der Gemeinschaft überantworten. Es müsse dem Staat in Allem gehorchen, auch gegen seine private Überzeugung; ausgenommen seien lediglich Anweisungen, die dem universellen Moralgefühl widersprächen (etwa „Töte deine Eltern!“). Dieser Gehorsam störe auch nicht unsere Autonomie, da wir selbst die Obrigkeit autorisiert hätten und Gebote sowieso in unserem ureigensten Interesse als Egoisten lägen (Spinoza befürwortete die Demokratie, da es unwahrscheinlich sei, dass die Mehrheit einer großen Wählerschaft irrational entscheide). Jedoch: die Freiheit zu philosophieren (Gedanken- und Redefreiheit) sei nicht nur vereinbar mit Frömmigkeit und Frieden im Staat, sondern letztere müssten ohne jene Freiheit zugrunde gehen.

Erkenntnistheorie

Wie Gott, so hat auch der menschliche Geist Ideen: Erfahrungen und Ratio. Erfahrungen (experientia vaga) sind unzuverlässig (damit befand sich Spinoza ganz im Einklang mit seinen Zeitgenossen); sie liefern kein wahres Wissen von unseren Erkenntnisobjekten, denn sie präsentieren uns nur ein unvollständiges, vergängliches und trügerisches Bild dessen, was der Betrachter zu sehen meint. Diese Sinneserfahrung – ebenso auch die Erinnerung (ex signis) – erlaubt uns nur oberflächliches „Wissen“, wie es aus einer bestimmten Perspektive und zu einem bestimmten Zeitpunkt erscheint. Das Ergebnis ist ein konfuses und verstümmeltes Wissen (einschließlich des Glaubens an Zufall und des Aberglaubens), es ist das Gegenteil von wahrer Einsicht in das Wesen der Dinge.

Diese Einsicht (Ratio) andererseits ist – nach Spinoza – notwendigerweise wahr und richtig. Wir gewinnen sie nicht anders als durch deduktive Logik, also rationales Denken. Dies bedeutet, nicht nur zu beobachten und lediglich die Beziehungen eines Gegenstandes (Idee, Objekt oder Vorgang) zu anderen Dingen zu erfassen, sondern Einsicht in sein Verhältnis zu den „Attributen“ Gottes und den „Modi“, die daraus folgen (die Naturgesetze), zu gewinnen. Wahres Wissen von einem derartigen Gegenstand erklärt, weshalb er existiert und weshalb er so ist und nicht anders sein kann. Dieses Wissen ist abgelöst von Raum und Zeit („sub specie aeternitatis“) und damit unvergänglich und unwandelbar. Auch gibt es (auf Grund der weltimmanenten Notwendigkeit) für den Einsichtigen nur wertneutrale Ursachen; wer von „gut“ oder „schlecht“ spricht, verfügt nur über oberflächliches „Wissen“.

Spinozas Konzept von rationaler Erkenntnis ist von einem ungetrübten, radikalen Optimismus bezüglich der Fähigkeit des menschlichen Geistes gekennzeichnet. Er meinte, wir könnten nicht nur sämtliche Geheimnisse der Natur klären, sondern auch Gott adäquat erkennen: „Der menschliche Geist hat adäquates Wissen von Gottes ewigem und unendlichem Wesen“.

Nachwirkung

Porträt Spinozas (1664) von Franz Wulfhagen.

Die Philosophie Spinozas, die anfänglich nur in Holland einen kleinen Kreis von Anhängern besaß (de Vries, Meyer u. a.), fand ein Jahrhundert später bei Denkern ersten Ranges wie Lessing, Herder oder Goethe Anklang. Jacobi erregte schließlich großes Aufsehen mit seiner Veröffentlichung Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn, worin er Lessing postum des „Spinozismus“ bzw. der Gottlosigkeit verdächtigte und Moses Mendelssohn als dessen Freund darüber auszufragen anfing. Dies ging als „Pantheismusstreit“ in die Philosophiegeschichte ein. Fichte, Schlegel, Schleiermacher, Schelling sowie Hegel griffen Spinozas Ideen teilweise auf und diskutierten sie gemeinsam im Zusammenhang mit den Kritiken Kants. Auch Dichter wie William Wordsworth, Samuel Taylor Coleridge, Percy Shelley und Georg Büchner ließen sich von Spinoza inspirieren.

Der Aufklärer Pierre Bayle bezeichnete Spinozas Philosophie als die „monströseste und absurdeste“ Hypothese, die man sich vorstellen könne. 1744 erschien als eine erste gründliche Kritik B. v. S. Sittenlehre, widerleget von dem berühmten Weltweisen unserer Zeit Herrn Christian Wolf. David Hume bezeichnete Spinozas Philosophie als eine unmoralische („hideous“) Theorie. Ludwig Feuerbach hingegen pries Spinoza als den „Moses der modernen Freigeister und Freidenker“.[6]

Heinrich Heine schrieb: "Wenn man den Spinoza einst aus seiner starren, altkartesianischen, mathematischen Form erlöst, und ihn dem großen Publikum zugänglicher macht, dann wird sich vielleicht zeigen, dass er mehr als jeder andere über Ideendiebstahl klagen dürfte. Alle unsere heutigen Philosophen, vielleicht oft ohne es zu wissen, sehen sie durch die Brillen die Baruch Spinoza geschliffen." (Heinrich Heine in "Die romantische Schule" Sämtliche Werke 3, Artemis und Winkler 1996. S.330

Der Begründer der deutschen Soziologie Ferdinand Tönnies stützte seine Willenstheorie auf Spinoza und stellte 1887 dessen Ausspruch Voluntas atque intellectus unum et idem sunt („Wille und Verstand sind ein und dasselbe“) als Motto über das Axiomenkapitel seines Grundlagenwerks Gemeinschaft und Gesellschaft. Spinozas Abhandlung Über Ursprung und Wesen der Gefühlsbewegung ist ein konsistent ausgearbeitetes System, das phänomenale Kausalität in der Wechselwirkung von emotionalen Spannungszuständen der wahrnehmenden Personen theoretisch erfasst. Die darin enthaltenen Beobachtungen haben eine Reihe von Sozialpsychologen beeinflusst.[7]

Der Kulturhistoriker Egon Friedell sprach von Spinozas „alles zerfressender … pathologischer Logik.“ Die Theorie von einem unpersönlichen Gott, der sich selbst liebt und nicht um die Welt kümmert, von einer sich selbst verursachenden Natur, die jede Willensfreiheit ausschließt, erschien diesen Autoren als das Resultat eines „selbstherrlichen Rationalismus“. Carl Schmitt hasste Spinoza, weil er ihn für verantwortlich hielt für „die dreisteste Beleidigung, die jemals Gott und dem Menschen zugefügt worden ist und die alle Flüche der Synagoge rechtfertigt ...“, nämlich das „‚sive‘ [= „oder auch“] der Formel „Deus sive natura“, die Gleichsetzung von Gott und Natur. Spinoza verstoße, indem er Gott naturalisiere, gegen die übergroße Macht einer Autorität, den strengen, göttlichen Vater.[8]

Prägnant die Einschätzung von Slavoj Žižek:

„Für Spinoza gibt es kein Hobbessches ‚Selbst‘, das der Wirklichkeit entzogen wäre und ihr gegenüberstünde. Spinozas Ontologie ist die Ontologie vollkommener Immanenz in der Welt – d. h. ich ‚bin‘ nichts als das Netzwerk meiner Beziehungen zur Welt und in ihm vollkommen ‚entäußert‘. Mein conatus, mein Streben, mich selbst zu behaupten, ist somit keine Selbstbehauptung auf Kosten der Welt, sondern mein uneingeschränktes Akzeptieren der Tatsache, dass ich Teil der Welt bin, mein Zur-Geltung-Bringen der umfassenderen Wirklichkeit, in der allein ich gedeihen kann. Der Gegensatz von Egoismus und Altruismus ist damit überwunden: Ganz bin ich nicht als isoliertes Selbst, sondern in der gedeihlichen Wirklichkeit, deren Teil ich bin.

Slavoj Žižek: Die politische Suspension des Ethischen[9]

Werk

Der Tractatus theologico-politicus wurde 1674 zusammen mit Thomas Hobbes' Leviathan von der holländischen Regierung verboten.

Ausgaben

Gesamtausgaben:

  • Spinoza opera. Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von Carl Gebhardt. [Ursprünglich] Vier Bände, Heidelberg, Carl Winter-Verlag, 1925 [Unveränderter Nachdruck: Heidelberg: Carl Winter-Verlag, 1973] (die maßgebende kritische Ausgabe).
    • Band 1: Korte Verhandeling van God, De Mensch en des zelfs Welstand, Renati Des Cartes Principiorum philosophiae pars I [en] II, Cogitata metaphysica, Compendium grammatices linguae Hebraeae, Winter, Heidelberg, 1925.
    • Band 2: Tractatus de intellectus emendatione, Ethica, Winter, Heidelberg 1925.
    • Band 3: Tractatus theologico-politicus, Adnotationes ad Tractatum theologico-politicum, Tractatus politicus, Winter, Heidelberg 1925.
    • Band 4: Epistolae, Stelkonstige Reeckening van den Regenboog, Reeckening van Kanssen - (Nachbericht), Winter, Heidelberg 1925.
    • Band 5: Supplementa. Kommentar zum Tractatus theologico-politicus. Kommentar zu den Adnotationes ad tractatum theologico-politicum. Kommentar zum Tractatus politicus. Einleitung zu den beiden Traktaten, Winter, Heidelberg 1987.
  • Opera. Lateinisch-deutsch, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1979 und 1980 (Zweite, unveränderte Auflage: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989).
    • Bd. I: Tractatus theologico-politicus. Theologisch-politischer Traktat, hrsg. v. Günter Gawlick und Friedrich Niewöhner.
    • Bd. II: Tractatus de intellectus emendatione. Ethica. Abhandlung über die Berichtigung des Verstandes. Ethik, hrsg. v. Konrad Blumenstock.
  • Werke in drei Bänden. Meiner-Verlag, Hamburg 2006.

Einzelne Werke und Übersichtsbände:

  • Benedictus de Spinoza (1677): Die Ethik – Ethica. Lateinisch – Deutsch. Nach der Edition von Carl Gebhardts „Spinoza Opera“. Überarbeitung der Übersetzung von Jakob Stern (1888). Nachwort v. Bernhard Lakebrink, Reclam Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-000851-5 (Erstausgabe: Reclam, Stuttgart 1990, ISBN 3-15-000851-4).
  • Von den Festen und Ewigen Dingen. Übertragen und eingeleitet von Carl Gebhardt, Carl Winter Verlag, Heidelberg 1925.)

Siehe auch

Literatur

  • Philosophiebibliographie: Spinoza – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

Biographie

  • Steven Nadler: Spinoza. A life. Nachdruck. Cambridge University, Cambridge u. a. 1999 (u. ö.), ISBN 0-521-55210-9, ISBN 0-521-00293-1
  • Theun de Vries: Baruch de Spinoza. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 10. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-50171-6
  • Manfred Walther; Michael Czelinski (Hrsg.): Die Lebensgeschichte Spinozas. Lebensbeschreibungen und Dokumente. 2 Bde. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2006, ISBN 3-7728-2160-X (Stark erweiterte und neu kommentierte Neuausgabe der von Jacob Freudenthal verfassten Lebensgeschichte von 1899)

Einführungen

  • Henry Allison: Benedict de Spinoza: An Introduction, New Haven: Yale University Press 1987.
  • Wolfgang Bartuschat: Baruch de Spinoza, München, Beck, 2006; ISBN 978-3-406-54748-5
  • Don Garrett (Hg.): The Cambridge Companion to Spinoza, Cambridge and New York: Cambridge University Press 1996.Standardlehrbuch
  • H. G. Hubbeling: Spinoza. Reihe: Kolleg Philosophie. Karl Alber, Freiburg i. Br. / München 1978. ISBN 3-495-47386-6
  • Ernest Renan: Spinoza, Wissenschaftlicher Verlag, Schutterwald/Baden 1996; ISBN 978-3-928640-08-4
  • Wolfgang Röd: Benedictus de Spinoza. Eine Einführung. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-018193-3
  • Helmut Seidel: Spinoza zur Einführung. Junius, Hamburg 1994, ISBN 3-88506-905-9

Fachliteratur

  • Leo Baeck, Baruch Spinozas erste Einwirkungen auf Deutschland, 1895 (Dissertationsschrift)
  • Jonathan Bennett: A Study of Spinoza's Ethics. Hackett, Indianapolis 1984.Standardwerk
  • Edwin Curley: Behind the Geometric Method, Princeton UP 1988
  • Michael Della Rocca: Spinoza, Routledge, London and New York 2008.Standardwerk
  • Manuel Joël, Spinozas theologisch-politischer Traktat auf seine Quellen geprüft, Breslau 1870
  • Manuel Joël, Zur Genesis der Lehre Spinozas, Breslau 1871
  • Antonio Negri: The Savage Anomaly. The Power of Spinoza's Metaphysics and Politics. (orig. L'anomalia selvaggia. Saggio sul potere e potenza in Baruch de Spinoza. 1981) Übersetzung von Michael Hardt, Minneapolis/ Oxford: Minnesota UP, 1991.
  • Heidi Ravven / Lenn E. Goodman (Hgg.): Jewish Themes in Spinoza's Philosophy. SUNY Press, Albany, NY 2002.
  • L. Roth, Spinoza, Descartes, and Maimonides, Oxford 1924
  • B. Sandkaulen / W. Jaeschke (Hgg.): Friedrich Heinrich Jacobi. Ein Wendepunkt der geistigen Bildung der Zeit. Meiner, Hamburg 2004
  • Michael Post: Spinozas monistische Ontologie, Neuss 2006, ISBN 3-00-019572-6
  • Harry Wolfson: The Philosophy of Spinoza, 2 Bde., Cambridge, MA: Harvard UP 1934 (nach wie vor bedeutende, aber im Einzelnen in Vielem sehr umstrittene Studie).

Rezeption

Ausstellungen

  • Spinoza im Kontext. Voraussetzungen, Werk und Wirken eines radikalen Denkers, Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) in Halle vom 17. September bis zum 16. Dezember 2010.

Einzelnachweise

  1. Benedictus de Spinoza: Ethica, I, Def. 3
  2. Benedictus de Spinoza:Prop. 8, 13–14
  3. Eth. I, Prop. 6
  4. Wolfgang Bartuschat: Die Theorie des Guten im 4. Teil der Ethik, in: Michael Hampe/Robert Schnepf (Hg.): Baruch de Spinoza. Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt. S.238f
  5. Red. Anm. 102 zu Karl Marx: Das Kapital. Erster Band. Dietz Verlag Berlin 1969. S. 855
  6. Walter Jaeschke, Werner Schuffenhauer (Hrg.): Ludwig Feuerbach, Entwürfe zu einer Neuen Philosophie. Felix Meiner Verlag Hamburg 1996, ISBN 3-7873-1077-0; S. 47)
  7. Fritz Heider: Soziale Wahrnehmung und phänomenale Kausalität. In: Martin Irle, (Hg.), zusammen mit Mario von Cranach und Hermann Vetter: Texte aus der experimentellen Sozialpsychologie. Luchterhand : 1969. S. 42
  8. Schmitt zitiert nach Arno Gruen in Der Fremde in uns. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94282-3, S.141.
  9. Die politische Suspension des Ethischen, Suhrkamp 2005: 38

Weblinks

 Wikisource: Baruch Spinoza – Quellen und Volltexte
 Wikisource: Benedictus de Spinoza – Quellen und Volltexte (Latein)
 Commons: Spinoza – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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