Udo Kießling

Udo Kießling
DeutschlandDeutschland Udo Kießling
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 21. Mai 1955
Geburtsort Crimmitschau, DDR
Größe 181 cm
Spielerbezogene Informationen
Position Verteidiger
Spielerkarriere
1972–1973 SC Riessersee
1973–1974 Augsburger EV
1974–1976 EV Rosenheim
1976–1979 Kölner EC
1979–1982 Düsseldorfer EG
1982–1983 EV Füssen
1983–1992 Kölner EC
1992–1996 EV Landshut

Udo Kießling (* 21. Mai 1955 in Crimmitschau) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler. Er war 1983 der erste deutsche Spieler in der National Hockey League. Mit 320 Einsätzen ist er Rekordnationalspieler der deutschen Eishockeynationalmannschaft.

Karriere

Als er geboren wurde, war sein Vater Gerhard Kießling Trainer der Eishockeynationalmannschaft der DDR. Seine Eltern setzten sich 1957, noch vor dem Bau der Berliner Mauer, nach West-Berlin ab. In Krefeld, wo sein Vater seine erste Trainerstelle in Westdeutschland antrat, begann Udo schon vor seinem dritten Geburtstag mit dem Schlittschuhlaufen. Aus Kanada hatte sein Vater für ihn Kinderschlittschuhe mitgebracht. Bei Preußen Krefeld spielte Udo in der Jugend. Auch als sein Vater in Frankfurt eine Stellung angenommen hatte, reiste Udo an den Wochenenden nach Krefeld um dort zu spielen. Unter der Woche trainierte er mit seinem Vater.

Eine Aufgabe beim DEB brachte seinen Vater nach Garmisch-Partenkirchen. Udo wechselte daher zum SC Riessersee. Dort debütierte er in der Bundesliga gemeinsam mit Ignaz Berndaner. Da die beiden jungen Verteidiger einen guten Eindruck machten, nominierte Nationaltrainer Gerhard Kießling seinen Sohn und Berndaner für die Eishockey-Weltmeisterschaft 1973. Es gab Diskussionen, ob die beiden nicht zu unerfahren für diese Aufgabe waren, doch nie kam eine Diskussion über die Bevorzugung durch den Vater auf.

Der Augsburger EV war nach der WM die nächste Station von Kießling. Er konnte den Abstieg des Teams nicht verhindern, wurde aber als einer der besten Verteidiger ins All-Star Team gewählt. 1974 wechselte er in die 2. Bundesliga zum EV Rosenheim, bei dem sein Vater als Trainer engagiert worden war. Er schaffte mit Rosenheim gleich im ersten Jahr den Aufstieg in die Bundesliga.

Er war der erste deutsche Spieler in der NHL und einer der besten Verteidiger, der jemals aus der deutschen Eishockey-Szene kam. Seine Karriere begann mit 17 Jahren beim SC Riessersee, schon ein Jahr später war er für die Deutsche Nationalmannschaft nominiert und nahm an der Eishockey-Weltmeisterschaft in Moskau teil.

Insgesamt machte er 1.020 Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse und erzielte 881 Scorerpunkte. Mit dem Kölner EC wurde er 6-mal deutscher Meister. International ist er mit 320 Länderspielen Deutschlands Rekordnationalspieler und war bis 2003 Weltrekordspieler.

Besondere Erfolge waren hierbei der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 1976 und die Berufung in das WM-All Star-Team 1987. Insgesamt nahm er fünf mal an Olympischen Spielen und einmal am Canada Cup teil. 1981 spielte er sein erstes und einziges NHL-Spiel für die Minnesota North Stars, denn er blieb trotz eines Vertragsangebotes in der Eishockey-Bundesliga.

Verletzungsbedingt beendete er seine aktive Karriere 1996 und wohnt seither in Köln. Sein außergewöhnliches Talent und seine Erfolge wurden mit der Aufnahme in die Hall of Fame Deutschland und die IIHF-Hall of Fame International gewürdigt.

Erfolge

  • Deutscher Meister mit dem Kölner EC: 1977, 1979, 1984, 1986, 1987, 1988
  • Spieler des Jahres: 1977, 1984, 1986
  • Bundesliga All Star-Team: 1977-91 15 mal in Serie
  • Leonhard Waitl-Trophy: 1977, 1979, 1980, 1985
  • Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 1976
  • Berufung in das WM-All Star-Team 1987

Weblinks


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