Udmurtien

Udmurtien
Subjekt der Russischen Föderation
Udmurtische Republik
Удмуртская республика
Удмурт Республика
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Wolga
Fläche 42.061 km²
Bevölkerung 1.522.761 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 36 Einwohner/km²
Hauptstadt Ischewsk
Offizielle Sprachen udmurtisch, russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (60,1 %)
Udmurten (29,3 %)
Tataren (7,0 %)
(Stand: 2002)[2]
Präsident Alexander Wolkow
Gegründet 4. November 1920
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahlen (+7) 341xx
Postleitzahlen 426000–427999
Kfz-Kennzeichen 18
OKATO 94
Website www.udmurt.ru
Lage in Russland
Die Kama bei Sarapul
Udmurtische Wohnhäuser

Udmurtien (russisch Удмуртия/Udmurtija, udmurt. Удмуртия, Удмурт Республика) ist eine Republik im russischen Föderationskreis Wolga.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Udmurtien liegt im europäischen Teil Russlands westlich des Uralgebirges zwischen den Flüssen Kama und Wjatka. Das Klima ist gemäßigt-kontinental. Der Naturraum der Republik ist vorwiegend durch die Taiga geprägt.

Bevölkerung

Die Udmurten sind ein finno-ugrisches Volk. Sie machten bei der Volkszählung 2002 29,3 % der Bevölkerung von 1,57 Millionen Personen aus. Die große Mehrheit stellen mit 60,1 % die Russen. Minderheiten von Bedeutung bilden die 109.218 (= 6,96 %) Tataren, 11.527 (= 0,73 %) Ukrainer sowie 8.985 (= 0,57 %) Mari. Eine Besonderheit sind die den Udmurten stark assimilierten Bessermenen, die seit 2002 wieder als eigenständiges Volk erscheinen (zuvor wurden sie zu den Udmurten gezählt). Amtssprachen sind Udmurtisch und Russisch. Neben Anhängern der Russisch-Orthodoxen Kirche gibt es auch Schamanisten.

Geschichte

Die ersten russischen Siedler kamen im 12. Jahrhundert in das von Udmurten bewohnte Gebiet. Nachdem Kasan 1552 an Russland gefallen war, mehrten sich die russischen Zuzügler. Im 18. Jahrhundert wurden die Udmurten missioniert, erste Bibelübersetzungen erschienen. Udmurtien war seit 1934 eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der Sowjetunion. Nach der Auflösung der UdSSR wurden Udmurtien als eine von 21 Republiken ein mit relativ weitreichenden Autonomierechten ausgestattetes Föderationssubjekt Russlands.

Am 1. April 2006 wurde in Kambarka die zweite russische Anlage zur Vernichtung von Chemiewaffen in Betrieb genommen. In der Anlage, die mit deutscher Hilfe finanziert wurde, sollen bis 2008 über 3000 Tonnen chemische Kampfstoffe beseitigt werden, deren Vernichtung über 270 Millionen Euro kostet. Deutschland trägt davon 90 Millionen Euro.

Politik

Staatschef der Republik ist Alexander Wolkow.

Wirtschaft

Die Republik ist verkehrsmäßig relativ gut erschlossen und stark industrialisiert. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen gehören die Metall- und Holzverarbeitung, die chemische und die Glasindustrie. Erdöl und Kohle zählen zu den wichtigsten Bodenschätzen.

Verwaltungsgliederung und Städte

Die Republik Udmurtien 25 Rajons sowie 5 Stadtkreise, die von der Hauptstadt der Republik Ischewsk sowie den vier nächstgroßen Städten Sarapul, Wotkinsk, Glasow und Moschga gebildet werden. Insgesamt gibt es sechs Städte und fünf Siedlungen städtischen Typs.

Städte und städtische Siedlungen
Stadt*/Städt. Siedlung Russischer Name Rajon Einwohner
(1. Januar 2010)
Balesino Балезино Balesino 15.883
Glasow* Глазов Stadtkreis 96.617
Igra Игра Igra 22.352
Ischewsk* Ижевск Stadtkreis 610.633
Jar Яр Jar 6.855
Kambarka* Камбарка Kambarka 12.016
Moschga* Можга Stadtkreis 50.072
Nowy Новый Wotkinsk 5.806
Sarapul* Сарапул Stadtkreis 98.212
Uwa Ува Uwa 19.843
Wotkinsk* Воткинск Stadtkreis 96.861

Weblinks

 Commons: Udmurtien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
  2. Naselenie po nacional'nosti i vladeniju russkim jazykom po sub"ektam Rossijskoj Federacii. In: Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2002 goda. Rosstat, abgerufen am 1. November 2011 (XLS, russisch, Ethnische Zusammensetzung und Kenntnis der russischen Sprache nach Föderationssubjekt, Ergebnisse der Volkszählung 2002).

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