U 741

U 741
U 741
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Typ:

VIIC

Feldpostnummer:

41 306

Werft:

F. Schichau Werft, Danzig

Bauauftrag:

5. Juni 1941

Baunummer:

1544

Kiellegung:

30. April 1942

Stapellauf:

4. Februar 1942

Indienststellung:

10. April 1943

Kommandanten:
  • Oberleutnant zur See (der Reserve) Gerhard Palmgren
Flottillen:

8. U-Flottille Ausbildungsboot
Apr. 1943 – Okt. 1943
1. U-Flottille Frontboot
Nov. 1943 – Aug. 1944

Einsätze:

fünf Feindfahrten

Versenkungen:

eine Versenkung

Verbleib: Sommer 1944 im Ärmelkanal versenkt, ein Überlebender

U 741 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C. Es wurde von der Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Jahr 1944 im Nordatlantik und in der Biskaya eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Die F. Schichau Werft wurde erst nach der Besetzung Polens in die Kriegsrüstung eingebunden und baute von 1941 bis 1944 insgesamt 62 VII-C-Boote. U 741 war ein sogenanntes „Atlantikboot“ aus einer im Juni 1941 in Auftrag gegebenen Baureihe, die insgesamt sechs Boote umfasste: U 741 bis U 746. Ein VII-C-Boot hatte eine Länge von 66,5 m und verdrängte 760 t Wasser. Es machte mit seinem 3000 PS starken Dieselantrieb über Wasser bis zu 17 Knoten Fahrt und hatte eine maximale Reichweite von 9500 Seemeilen.

Schnorchelboot

U 741 war mit einem Schnorchel ausgestattet, der eine längere Unterwasserfahrt ermöglichte. Da diese Modifikation einerseits eine Frischluftzufuhr gewährleistete und andererseits die giftigen Dieselabgase abführte, hatten „Schnorchelboote“ längere Verweilzeiten unter Wasser. Die Dieselmaschinen konnten unter Wasser genutzt werden und das Boot war vor dem Entdecktwerden besser geschützt.

Aufbau des Schnorchels

Der U-Bootschnorchel war bei den Booten vom Typ VII als umklappbarer Mast mit innenliegenden Röhren für Zu- und Abluft ausgeführt, der zusätzlich am oberen Ende über einen Schwimmer verfügte. Der Schwimmer verhinderte beim Unterschneiden des Schnorchels unter die Wasseroberfläche, dass Wasser angesaugt wurde und so in das getauchte Boot gelangte.

Kritik am Schnorchelsystem

Der Einsatz des Schnorchels wurde von den Besatzungen der U-Boote kritisiert. Mannschaften äußerten die Befürchtung, der Schwimmer des Schnorchels sei auf der Meeresoberfläche leicht zu entdecken und sein Unterschneiden bei unruhigerer See provoziere ein Vakuum im Bootsinneren. Außerdem sei die Ableitung der Dieselabgase unzureichend und das Gasaufkommen führe zu Schwindel bis hin zur Ohnmacht. Funker berichteten, ein „schnorchelndes“ Boot verursache Störgeräusche, die das Erlauschen von möglichen Feindfahrzeugen unmöglich machten.

Kommandant

  • 10. April 1943 bis 15. August 1944

Gerhard Palmgren wurde am 11. November 1919 in Kassel geboren und trat im Oktober 1938 in die Kriegsmarine ein. Im Jahre 1940 schlug er die Offizierslaufbahn ein und war zunächst Wachoffiziersschüler auf dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper. Dann wurde er Zugführer bei der 2. Schiffsstammabteilung in Wilhelmshaven, bei der Marineangehörige in Formaldienst, Exerzieren und Waffengebrauch eingewiesen wurden. Noch im selben Jahr begann Gerhard Palmgren seine U-Bootausbildung und diente bis 1942 bei der 24. U-Flottille in Danzig, Memel und (nachdem der Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion eine Verlegung notwendig gemacht hatte) Drontheim. Bis Februar 1943 fuhr Oberleutnant zur See Palmgren dann als Erster Wachoffizier auf U 441 und erhielt im Anschluss daran das Kommando über U 741.

Geschichte

U 741 fuhr bis Oktober 1943 als Ausbildungsboot bei der in Danzig stationierten 8. U-Flottille in der Ostsee. Am 1. November desselben Jahres wurde das Boot der 1. U-Flottille als Frontboot (zum Teil mit Transportaufgaben betraut) zugeteilt.

U 741 in Frankreich

Am 25. November brach U 741 von Kiel aus zur ersten Feindfahrt auf, in deren Verlauf das Boot westlich von Irland im Nordatlantik operierte. Am 27. Januar lief U 741 dann schließlich in Brest ein, dem Stützpunkt der 1. U-Flottille. Von Brest aus unternahm U 741 noch drei weitere Feindfahrten, blieb jedoch ohne Erfolg. Die letzte dieser Fahrten endete im Juli 1944 im befestigten Hafen von Le Havre. Der Schnorchel von U 741 war am 12. Juli von einem alliiertem Schiff gerammt und stark beschädigt worden. Kommandant Palmgren entschloss sich, Le Havre anzulaufen – entgegen dem Befehl des Flottillenchefs Hans-Rudolf Rösing, nach Brest zurückzukehren.

Letzte Feindfahrt

U 741 lief am 3. August 1944 von Le Havre zu seiner letzten Feindfahrt aus. Strategisches Ziel des Einsatzes war die Teilnahme an der Abwehr der Operation Overlord. Als Operationsgebiet war der Le Havre vorgelagerte Teil des Ärmelkanals vorgesehen. Am 15. August torpedierte U 741 beim Angriff auf den Konvoi FTC 68 ein US-amerikanisches Infanterielandungsboot.

  • 15. August 1944 ein Landungsboot (LCI-99) mit 246 BRT versenkt

Versenkung

Im Anschluss an die Torpedierung von LCI-99 legte Kommandant Palmgren das Boot vorsichtigerweise in 60 Metern Tiefe auf Grund. Dennoch wurde U 741 durch die britischen Korvette HMS Orchis per ASDIC erfasst. Die Orchis attackierte das deutsche U-Boot mit U-Jagd-Mörsern sowie Wasserbomben und zerstörte das Vorschiff des U-Bootes bis zur Tauchunfähigkeit. Es gelang einer kleinen Gruppe, sich im unbeschädigten Hinterschiff von U 741 zu sammeln und einen Auftauchversuch unter Zuhilfenahme der Tauchretter zu unternehmen. Die hierfür notwendige Flutung des Hinterschiffs dauerte allerdings länger, als die Kapazität der Tauchretter reichte. Nur einem Mann, der über einen zweiten Tauchretter verfügte, gelang es schließlich, die Oberfläche zu erreichen. Der Mann wurde von der Korvette Orchis gerettet.

Literatur

  • R. Busch, H.-J. Roll: Der U-Boot-Krieg, Der U-Bootbau auf deutschen Werften, E. S. Mittler und Sohn, Hamburg, 1997 ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.-J. Roll: Der U-Boot-Krieg, Deutsche U-Boot-Erfolge, E. S. Mittler und Sohn, Hamburg, ISBN 3-8132-0509-6
  • C. Blair: Der U-Boot-Krieg, Band Zwei: Die Gejagten, Heyne, München 1996 ISBN 3-453-16059-2

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