U-Bahn Peking

U-Bahn Peking
Logo der Pekinger U-Bahn
Station Wangjingxi
U-Bahnhof auf der Linie 2

Die U-Bahn von Peking (北京地铁) ist das U-Bahn-Netzwerk, das Groß-Peking mit seinen Vorstädten verbindet. Das Pekinger U-Bahn-Netz misst etwa 336 Kilometer[1][2] und ist das zweitlängste Chinas. Die U-Bahn verkehrt von 5:10 bis 23:40, wobei der Takt in der Hauptverkehrszeit drei bis vier Minuten beträgt, sonst acht Minuten. Jährlich werden etwa 600 Millionen Fahrgäste befördert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pekings U-Bahn-System war das erste der Volksrepublik China, der Bau dafür begann 1965. Die erste Strecke vom Hauptbahnhof nach Pingguoyuan wurde am 1. Oktober 1969 eröffnet. Die Strecke entspricht heute dem westlichen Teil der Linie 1 und den südlichen Teil der Linie 2. Die U-Bahn durfte zuerst nur von Beamten benutzt werden, erst 1977 war die Benutzung durch die übrigen Einwohner Pekings erlaubt.

Am 20. September 1984 wurde der restliche Teil der Ringlinie eröffnet und damit der Betrieb auf zwei Linien aufgeteilt. Am 12. Dezember 1992 wurde die Linie 1 ostwärts von Fuxingmen nach Xidan verlängert. Eine weitere Verlängerung von Xidan nach Sihuidong fand am 28. September 1999 statt. Seit dem 24. Juni 2000 ist es möglich, dass Züge direkt von Pingguoyuan nach Sihuidong durchfahren können, davor bestand keine direkte Gleisverbindung.

Eine weitere Linie wurde am 28. September 2002 (westlicher Teil bis Huoying) und am 28. Januar 2003 (östlicher Teil) eröffnet. Die Batong-Linie, die als Verlängerung der Linie 1 gebaut wurde, ist am 27. Dezember 2003 als separate Linie in Betrieb gegangen. Die Linie 5 wurde am 7. Oktober 2007 eröffnet.

Die Eröffnung der für die Olympischen Spiele wichtigen U-Bahn Linien 10 und Airport-Express fanden am 19. Juli 2008 statt. Der „olympische Zubringer“ zwischen den Stationen „Beitucheng“ und „Senlin Gongyuan Nanmen“, der offiziell schon als Linie 8 bezeichnet wird, durfte bis zum Ende der Olympischen Spiele aber nur mit Akkreditierung für die Olympischen Spiele oder mit einer Eintrittskarte für den entsprechenden Tag benutzt werden. Die Besonderheit besteht darin, dass die entsprechenden Sicherheitskontrollen bereits vor Betreten der U-Bahn stattfinden.

Linien

Linie Farbe[3] Strecke Eröffnung Länge (km) Bahnhöfe
Linie 1 Dunkelrot Pingguoyuan Sihui Ost 1969 31,0 23
Linie 2 Blau Xizhimen 1969 23,6 18
Linie 4 Türkis Anheqiao Nord Gongyixiqiao 2009 28,2 24
Linie 5 Lila Tiantongyuan Nord Songjiazhuang 2007 27,6 23
Linie 8 Grün Beitucheng Waldpark Südtor 2008 4,5 4
Linie 10 Hellblau Bagou Jinsong 2008 24,7 22
Linie 13 Gelb Xizhimen Dongzhimen 2002 40,9 16
Linie 15 Braun Wangjing West Houshayu 2010 20,2 9
Batong Linie Dunkelrot Sihui Tuqiao 2003 19,0 13
Changping Linie Rosa Xi'erqi Nanshao 2010 21,3 8
Daxing Linie Türkis Gongyixiqiao Tiangongyuan 2010 21,8 11
Fangshan Linie Orange Suzhuang Dabaotai 2010 22,1 km 10
Yizhuang Linie Pink Songjiazhuang Yizhuang Bahnhof 2010 23,2 km 14
Flughafenlinie Grau Dongzhimen Flughafen Peking 2008 28,5 km 4

Die Linie 1 verläuft mitten unter dem Stadtzentrum Pekings und verbindet unter anderem den Tian'anmen-Platz (Platz des himmlischen Friedens) und den Kaiserpalast („Verbotene Stadt“) mit den Einkaufspassagen Wangfujing, Xidan, Dongdan und Xiushui Shichang („Seidengasse“) und führt im Westen bis in die Westberge Pekings und führt am Westbahnhof von Peking vorbei. Die Linie 1 stellt somit eine wichtige Ost-West-Verbindung dar, mit Anschluss zur Linie 2, 4, 5, 10 und der Batong Linie.

Die Linie 2 verläuft als Ring um das Stadtzentrum Pekings, zum überwiegenden Teil unter der heutigen zweiten Ringstraße, der ehemaligen Stadtmauer. Die Linie 2 stellt die wichtigste Transitlinie im Zentrum dar, da sie das Zentrum und den Hauptbahnhof mit den äußeren Stadtteilen Pekings und dem Flughafen verbindet, u. a. über die Überlandbusbahnhöfe bei Dongzhimen und Xizhimen, sowie über Verbindungen zu den Linien 1, 4, 5, 13 und der Flughafenlinie.

Die Linie 4 verläuft von der nordöstlichen Station Anheqiao Nord über das Zentrum zur südlichen Station Gongyixiqiao. Sie verbindet das Zentrum mit dem Universitätsbezirk Haidian sowie dem Alten und dem Neuen Sommerpalast. Gleichzeitig verbindet sie den neuen Südbahnhof, und damit den Kopfbahnhof der Schnellfahrstrecke Peking–Tianjin, mit dem U-Bahnsystem.

Die Linie 5 verläuft von der nördlichen Station Taipingzhuangbei zu der südlichen Station Songjiazhuang. Sie bietet Anschluss an die Linien 1, 2, 10 und 13. 16,9 Kilometer der Linie 5 verlaufen unterirdisch.

Die Linie 10 verläuft komplett unterirdisch von der westlichen Station „Bagou“ zur südöstlich gelegenen Station „Jinsong“ und folgt dabei grob dem dritten Pekinger Autobahnring. Bis zum Jahr 2012 ist geplant, den nach der Linie 2 zweiten U-Bahn-Ring zu schließen (Linie 10 – Phase II).

Die Linie 13 verläuft überwiegend oberirdisch in grober Hufeisenform im Norden von Peking. Sie schließt bei beiden Endstationen an die Linie 2 an und verbindet die nördlichen Stadtteile Pekings mit dem Zentrum.

Die Batong-Linie verläuft oberirdisch zum Teil in der Mitte der Jingtong Schnellstraße von Sihui bis Tuqiao. Auf ihr verkehren klimatisierte Züge, die moderner, aber auch kürzer sind als die Züge auf den Linien 1 und 2. Sie verbindet den östlichen Teil der Stadt, vor allem den Stadtbezirk Chaoyang, in der einige Universitäten liegen, mit dem Zentrum.

Die Flughafenlinie verläuft von der Station „Donghzimen“ (Anschluss an die Linien 2 und 13) über Sanyuanqiao (Anschluss an die Linie 10) zum 2008 eröffneten Terminal 3 des Flughafen Pekings und führt über die Station „Terminal 2“ zurück.

U-Bahn-Netz von Peking

Planungen und weiterer Ausbau

Das zukünftige U-Bahn-Netz im Jahr 2015

Wegen der Olympischen Sommerspiele 2008 wurden noch vier weitere U-Bahnlinien gebaut. Besonders wichtig war dafür die Linie 10, die mit der Linie 8 den Anschluss an den Olympiapark gewährleistete. Die Bauarbeiten dafür begannen im März 2004. Die Airport-Linie ist eine Express-Linie und führt nordöstlich von Dongzhimen nach Flughafen Peking, mit 27 Kilometer und 4 Stationen. Die Eröffnung für beide Linien war am 19. Juli 2008.

Weitere geplante Linien:

Die Linie 9 ist für die Anbindung des Pekinger Westbahnhofs an das U-Bahn-Netz und die Verbindung zur Fangshang Linie vorgesehen.

Die Linie 8 war als Olympia-Zweig der U-Bahn vorgesehen und verbindet Linie 10 und den Olympiapark. Der Teil, der für die Olympischen Spiele benötigt wird, ist seit Juli 2008 fertig. Erweiterungen sind für das Jahr 2012 geplant; nach Huilongguandong im Norden und im Süden nach Meishuguanhoujie über das Stadtzentrum.

Die Linie 6 ist eine Ost-West-Linie, die parallel zur Linie 1 liegt. Die Strecke umfasst von der Station Wulu bis zur Station Caofang mit 29,1 Kilometern Länge 20 Stationen. Dieses Segment ist die erste Phase der Linie 6 und soll im Jahr 2012 an das Netz angeschlossen werden. Eine geplante zweite Phase wird die Linie ca. 2015 um 12,6 Kilometer und 7 Stationen erweitern.

Die zweite Phase der Linie 10 ist im Bau. In dieser Phase wird die jetzige Linie 10 erweitert und ab 2012 eine Ringlinie mit 57,11 Kilometern Länge und insgesamt 45 Stationen bilden.

Die Yizhuang-Linie ist im Bau, dies ist die südliche Verlängerung der Linie 5 von Songjiazhuang bis nach Yizhuang, einschließlich des Bahnhofs Yizhuang der Schnellfahrstrecke Peking–Tianjin. Die Linie wird um 23,4 Kilometer erweitert und 10 neue Stationen erhalten, die Eröffnung ist für das Jahr 2012 geplant.

Die Daxing-Linie ist im Bau und ist eine südliche Verlängerung der Linie 4 von Gongyixiqiao nach Huangcun und Nanzhaolu. Die Linie wird 22,2 Kilometer und 12 Stationen umfassen, die Eröffnung ist für das Jahr 2012 geplant.

Fahrkarten

Eine Fahrt mit der U-Bahn kostet 2 ¥ (Stand: August 2011), unabhängig von der Fahrstrecke und eventuellem Umsteigen. Es gibt Einzelfahrkarten und elektronisch aufladbare Karten. Fahrkarten können an Automaten und an allen Stationen fast immer auch am Schalter erworben werden. Die Einzelfahrkarten können nur an der Station, an der sie gekauft worden sind, benutzt werden. Ein Kauf auf Vorrat ist nicht möglich. Dauerkarten enthalten einen aufladbaren Geldbetrag, der beim Eintritt in den U-Bahnhof abgebucht wird. Die Fahrkarten werden am Eingang zur U-Bahn an ein drahtloses Lesegerät gehalten, um die Schranke zur U-Bahn öffnen. So lange man sich im U-Bahn Bereich aufhält, kann man fahren wohin und so lange man will. Am Ausgang befinden sich ebenfalls Schranken und die Fahrkarte dient erneut zum Öffnen. Die Einzelfahrkarten werden dort eingezogen. Die Dauerkarte gilt auch für den Bus und kann zum Zahlen in Taxis verwendet werden.

Weblinks

 Commons: U-Bahn Peking – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 5 neue U-Bahn-Linien in Chinas Hauptstadt Peking, 7 Juli. 2011
  2. Fünf neue U-Bahn-Linien in Peking eröffnet, 7 Juli. 2011
  3. Farbschema folgt der chinesischsprachigen Wikipedia. Siehe die Artikeldiskussionen in der englischsprachigen Wikipedia und chinesischsprachigen Wikipedia.

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