Türkenreich

Türkenreich
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Osmanlı Devleti
Devlet-i Aliyye-i Osmaniyye

دولت عالیه عثمانیه

Osmanisches Reich

Flagge der Türkei
Wappen des Osmanischen Reiches
Flagge Wappen
Wahlspruch: دولت ابد مدت
Devlet-i Ebed-müddet
(Der Ewige Staat)
Amtssprache Osmanisches Türkisch
Hauptstadt Söğüt (1299–1326)
Bursa (1335–1365)
Edirne (1365–1453)
Konstantinopel/Istanbul (1453–1922)
Staatsform absolute Monarchie
konstitutionelle Monarchie (ab 1876)
Staatsoberhaupt Sultan
Regierungschef Großwesir
Fläche 1. 4.800 km² (1299)
2. 15.162.000 km² (1574)
3. 20.090.263 km² (1595)
4. 2.987.100 km² (1906) ohne Vasallen[1] km²
Einwohnerzahl 89.000.000 (1526)
24.028.900 (1906)
ohne Vasallen[2]
12.600.000 (1922)
Währung Akçe, Kuruş, Lira, Sultani, Para
Gründung 1299
Nationalhymne Devlet-i Aliye-i Osmaniyenin Milli Marşları

Osmanisches Reich (auch Ottomanisches oder Türkisches Reich; Türkisch: Osmanlı İmparatorluğu, Osmanisch: Devlet-i Âliyye-i Osmaniyye) ist die Bezeichnung für das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1923. In Europa wurde das Land als „Türkei“ beziehungsweise „Türkisches Reich“ bezeichnet. Anatolien wurde in lateinischen Werken nach der Landnahme der türkischen Seldschuken bereits seit dem 12. Jahrhundert „Türkei“ (bzw. „Turchia“) genannt.[3]

Es ging aus dem Sultanat der Rum-Seldschuken hervor und war mehrere Jahrhunderte lang die entscheidende Macht in Kleinasien, im Nahen Osten, auf dem Balkan, in Nordafrika und auf der Krim. Im Laufe des 18. und vor allem 19. Jahrhunderts wurde es in der Auseinandersetzung mit den europäischen Mächten auf Kleinasien und den Nahen Osten zurückgedrängt und fand in der Türkei seinen Nachfolgestaat.

Die osmanischen Sultane waren sunnitische Muslime und folgten der hanafitischen Rechtsschule.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Osmanischen Reiches

Die Überlieferungen über die Anfangszeit der Osmanen (Osmanlı, Osmanisches Reich = Devlet-i Âliye, Osmanlı Devleti) sind nur spärlich, wohl weil es sich um ein kleines unter vielen Fürstentümern handelte, die es nach der Zerschlagung des Seldschuken-Reiches in Kleinasien gab. Hinzu kam noch, dass viele wertvolle Bücher und Texte durch die Zerstörung von Bursa durch Timurlenk verloren gegangen sind. Der Namensgeber Osman I. war zu Anfang des 14. Jahrhunderts der Herrscher über einen nomadischen Stamm, den Klan der Kayı vom Stamm der Bozok bei Söğüt im nordwestlichen Anatolien, der turkmenischer Herkunft und islamischen Glaubens war. Um 1299 erklärte Osman die Unabhängigkeit seines Beyliks vom Reich der Rum-Seldschuken. Dieses Jahr wird daher traditionell als das Gründungsjahr des Osmanischen Reiches angesehen. Osman gewann nach und nach die Oberhand über die benachbarten türkischen Stämme und erweiterte seinen Herrschaftsbereich auch auf Kosten des Byzantinischen Reiches. Schließlich belagerte er Brussa (Bursa) und Nicaea (Iznik), die beiden größten byzantinischen Städte in Anatolien. Bursa fiel kurz vor seinem Tod im Jahre 1326.

Iznik wurde 1331 von seinem Sohn und Nachfolger Orhan erobert, nachdem er 1329 bei Maltepe (Pelekanon) eine byzantinische Armee besiegt hatte. Orhan hatte 1326 ein Fürstentum geerbt, das knapp halb so groß wie die heutige Schweiz war. Er machte Bursa zur Hauptstadt, und bis zur Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 blieb es die Grablege der osmanischen Sultane.

Außerdem baute er die Janitscharen zu einer äußerst schlagkräftigen Armee aus, die wiederum in eigenem Interesse die Expansion des jungen Reiches massiv vorantrieb. Neben ihnen spielte die Reiterei eine wichtige Rolle, vor allem die Sipahi, die schwere Reiterei, die aus Inhabern von Militärlehen bestand. Weitere Truppeneinheiten stellten die Akıncı, dar, Sturmreiter, deren Lebensunterhalt überwiegend aus der Beute bestritten wurde, und die sich auch im Sklavenhandel betätigten. Gleichzeitig unterhielt die Zentrale eigene Truppen des Sultans, zu ihnen gehörte auch die Leibwache des Sultans, die Kapikuli, während die Provinzgouverneure, die Walis, regionale Einheiten unterhielten, darunter die Serratkuli.

Das Byzantinische Reich wurde weitgehend aus Kleinasien verdrängt (1354 Angora, 1390 Philadelphia). Bei Orhans Tod 1359 war das Reich bereits mehr als dreimal so groß wie beim Tode seines Vaters. Doch hatte er seinen Machtbereich nicht nur auf Kosten von Byzanz ausgedehnt, das 1333 erstmals Tribut zahlte, sondern auch auf Kosten seiner turkmenischen Nachbarn. So brach er 1345 die regionale Macht der benachbarten Qarasi. Besonders die Verdrängung von Aydin bei der Versorgung der byzantinischen Thronprätendenten sollte weit reichende Folgen haben. Die Osmanen wurden zu einer Vormacht in Kleinasien. Als der Byzantiner Kantakuzenos Hilfe vom Sultan Orhan Gazi erfragte, nutzte dieser die Gelegenheit und gab ihm 6.000 Mann. Dieser eroberte einige Gebiete wie die Küstengebiete am Schwarzen Meer und Edirne und wurde schließlich Imperator. Durch diese List lernten die Osmanen das Gelände und ihre Schwachpunkte kennen. Von diesem Wissen wurde bei der Eroberung Rumeliens Gebrauch gemacht. Gleichzeitig weiteten die Osmanen ihre Macht bis Smyrna, Sardes und Milet aus.

Noch zu Orhans Lebzeiten begann die Expansion nach Europa durch Überschreiten des Marmarameers (Marmara Denizi) wo 1354 Gallipoli (Gelibolu) fiel. 1361 gelang die Einnahme Adrianopels (Edirne), der zweitgrößten byzantinischen Stadt, nach der Schlacht an der Maritza folgte der Übergriff auf Makedonien (1371) und Bulgarien (1385, bzw. 1396). 1389 gelang Murad I. in der Schlacht auf dem Amselfeld ein Sieg über die verbündeten christlichen Fürsten aus Serbien und Bosnien. Dennoch begann parallel die Eroberung Kleinasiens, vor allem von Aydin (1390), aber auch von Mentesche (1390, endgültig 1421) im Südwesten und Germiyan und auch gegen Karaman im Osten, das allerdings bis 1466 widerstand und damit die Expansion nach Osten lange behinderte.

Schwerpunktverlagerung nach Europa

Wenn auch in Kleinasien sowohl durch Krieg als auch durch Heirat Zugewinne stattfanden, war inzwischen der europäische Teil des Reiches der wichtigere geworden. So wurde ab 1385 die militärische Führung einem „Beylerbey von Rumelien“ (dem europäischen Teil des Osmanischen Reiches) und einem „Beylerbey von Anatolien“ überantwortet, wobei ersterer den Oberbefehl hatte. Viele der charakteristischen Merkmale des Osmanischen Reiches hatten sich zu dieser Zeit schon herausgebildet. Aus den eroberten Gebieten wurden den Kriegern Pfründen – Tımar genannt – gegeben; im Gegenzug mussten sie als Sipahis in der Kavallerie des osmanischen Heeres dienen. Dieses System ähnelte zunächst dem europäischen Lehnswesen des Mittelalters, allerdings gab es auch große Unterschiede. So entwickelte sich beispielsweise keine Leibeigenschaft. Als stehendes Heer wurde die wichtige Infanterie von den Janitscharen (türk. Yeniçeri) gestellt, die vor allem aus der so genannten Knabenlese auf dem Balkan und dem Kaukasus gewonnen, zum Islam bekehrt wurden und eine Ausbildung erhielten, die sie zu fähigen Instrumenten der Machtpolitik des Reiches machte. Auf der anderen Seite bestimmten sie zunehmend in politischen Fragen mit und stiegen, neben dem Hof mit dem Verwaltungsapparat und dem osmanischen Adel, zu einer dritten Kraft hinter dem Sultan auf.

Auf Sultan Murad I., der auf dem Amselfeld nach der Schlacht durch einen verwundeten Feind getötet worden war, folgte Bayezid I. (manchmal auch Beyazıt oder Bayezıt geschrieben), der sich bald daran machte, Konstantinopel (Byzanz) zu erobern, was allerdings noch nicht gelang; Byzanz wurde jedoch erneut zu Tributzahlungen verpflichtet. 1396 mussten sich die Osmanen einem Kreuzfahrerheer unter dem ungarischen König und späteren Kaiser Sigismund stellen, das in der Schlacht von Nikopolis vernichtend geschlagen wurde.

Existenzkrise durch Timur

Eine erste Existenzkrise musste das Osmanische Reich durchstehen, als sein Heer in der Schlacht bei Ankara gegen Timur Lenk 1402 vernichtend geschlagen wurde und Bayezid in Gefangenschaft geriet. Der Gründer der Timuriden-Dynastie hatte innerhalb kurzer Zeit ein riesiges Reich von Nordindien über Georgien und Persien bis Anatolien erobert, das aber nach seinem Tod 1405 schnell zerfiel. Die Verwaltung der Gebiete des Osmanischen Reichs hatte er an die Söhne Bayezids, Süleyman (Rumelien), Mehmed (Zentralanatolien mit Amasya) und İsa (anatolischer Teil um Bursa) gegeben. Diese kämpften in der Folge sowohl um die an Timur verloren gegangenen Gebiete als auch gegeneinander um die Vorherrschaft. In den Kämpfen zwischen den Brüdern wurde Süleyman von einem weiteren Bruder, Musa, 1410 geschlagen, dem wiederum Mehmed 1413 mit Unterstützung von Byzanz eine Niederlage beibrachte (siehe auch Osmanisches Interregnum). Mehmed stellte sich als Sultan des wieder vereinigten Reichs in den folgenden Jahren der Herausforderung, das Land zu konsolidieren und gleichzeitig die alte Größe wiederherzustellen.

Auch die Thronbesteigung Murads II. lief nicht reibungslos ab. Kurz vor Mehmeds Tod machte ein Mustafa als angeblicher Sohn Bayezids Ansprüche geltend. Wahrscheinlich war er ein leiblicher Sohn, er wurde aber von Mehmed als „falscher Mustafa“ diffamiert. Sowohl er als auch ein Bruder Murads (der auch als „kleiner Mustafa“ (Küçük Mustafa) bezeichnet wird), der von Byzanz als Thronprätendent aufgebaut worden war, wurden hingerichtet. Bei dieser Gelegenheit musste 1422 die Belagerung Konstantinopels wiederum abgebrochen werden. Venedig verteidigte Selânik (Thessaloniki) ab 1423 gegen die Osmanen, denen jedoch 1430 die Stadt, deren Umland längst in ihrer Hand war, endgültig zufiel. Schon zweimal, 1387-1391 und 1394-1403, war die Stadt osmanisch gewesen, dann letztmalig byzantinisch.

Wiederaufnahme der Expansion

Mehmed I. empfängt Würdenträger

In Südosteuropa war das Königreich Ungarn zum Hauptgegner geworden. 1440 konnte es die Einnahme der wichtigen Festung in Belgrad abwenden. Vor allem Johann Hunyadi gelangen immer wieder militärische Erfolge, obwohl seine und die Versuche des Papstes, ein Kreuzfahrerheer zur Vertreibung der Osmanen aus Europa zusammenzurufen, in West- und Mitteleuropa kaum Gehör fanden. Drei Jahre später konnte Hunyadi sogar nach Bulgarien vordringen. Auch die Albaner unter Skanderbeg führten einen Unabhängigkeitskampf gegen die Osmanen. 1444 schloss Murad in Szeged einen zehnjährigen Friedensvertrag, der jedoch sogleich von Ungarn gebrochen wurde, um einen vom Papst initiierten Feldzug zu führen. Murad hatte gerade die Macht an seinen Sohn Mehmed abgegeben und sich zurückgezogen, trat nun aber erneut an die Spitze des Heers, das die Kreuzfahrer unter dem polnisch-ungarischen König Wladyslaw I. (Ungarn) in der Schlacht bei Warna vernichtend schlug. Abermals musste er 1446 die Macht für seinen unerfahrenen Nachfolger übernehmen, um einen Janitscharenaufstand niederzuschlagen, und fügte 1448 den Ungarn unter Johann Hunyadi im Kosovo in der Schlacht auf dem Amselfeld eine schwere Niederlage zu.

Mehmed II. bestieg 1451 endgültig den Thron und bereitete sofort die Einnahme von Konstantinopel, dem „Goldenen Apfel“ vor (Bei den Osmanen hatte der goldene Apfel hohe mythische Bedeutung und galt als Objekt allen Strebens und Glücks. Später trug Wien diese Bezeichnung). Dieses Ereignis ist oft als Zäsur in der Geschichte verstanden worden, als Ende des Byzantinischen Reichs und Ende des Mittelalters. Tatsächlich hatte Byzanz jedoch zu dieser Zeit kaum noch Macht und beschränkte sich auf kaum mehr Gebiet als das der (wenn auch wichtigen) Stadt Konstantinopel. Für Europa war die Stadt dennoch in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung. Zum einen hielt sie die Wege in den Schwarzmeerraum offen, zum anderen war sie kulturell immer noch von großer Bedeutung.

Byzanz war Mehmed aber auch deswegen ein Dorn im Auge, weil es mit Orhan einen osmanischen Thronprätendenten aufstellte. Im Fall des „falschen“ Mustafa hatte ein ähnliches Verhalten zum Bürgerkrieg geführt. Konstantinopel fiel nach 54tägiger Belagerung am 29. Mai 1453. Nach den für diese Zeit üblichen Plünderungen wurde die Stadt die neue Hauptstadt des Osmanischen Reichs, und man versuchte, die alte Bevölkerung – wie Griechen und Juden – zum Bleiben zu bewegen und neue dort anzusiedeln. Die Hagia Sophia wurde zur Moschee Ayasofia. Als letzte Überbleibsel byzantinischer Staatlichkeit wurden 1460 die Morea (Peloponnes) und 1461 das Kaiserreich Trapezunt unterworfen.

Auf dem Balkan taten die Osmanen sich schwerer. 1456 konnte Hunyadi die Eroberung Belgrads abwenden und sicherte die Unabhängigkeit Ungarns für die nächsten siebzig Jahre. Allerdings eroberte Mehmed bis 1460 die Peloponnes und den Rest Serbiens. 1470 kam Albanien, 1475 die Krim dazu.

Osmanisches Reich 1481-1683

1481 bestieg Bayezid II. den Thron, unter dem sich der Expansionsdrang des Reichs abschwächte. Eine Rolle spielte dabei sein Bruder Cem, der zuerst vom Johanniterorden und später vom Papst als Geisel gegen ihn eingesetzt wurde. Bayezid selbst wurde 1512 von seinem Sohn Selim abgesetzt und wohl vergiftet.

Selim setzte vor allem im Osten die Eroberungsfeldzüge fort. 1514 gelang ein Sieg gegen die Safawiden in Persien, 1516 gegen Syrien. Schließlich wurde 1516/17 das Mamelucken-Reich in Ägypten zerschlagen. Damit übernahm das Osmanische Reich das Protektorat über die heiligen Städte Mekka und Medina (d. h. den Schutz der Pilgerwege und die Versorgung der Städte) und der osmanische Sultan erhielt mit dem Titel Kalif die eindeutige Vormachtstellung im islamischen Kulturkreis.

Süleyman der Prächtige und der Aufstieg zur Weltmacht

Sultan Süleyman I. erweiterte das Reich der Osmanen um ein Vielfaches und begründete den Weltmachtstatus seines Reiches

Die Ära Süleyman I. (1520–1566) wird meist als Höhepunkt der Macht des Osmanischen Reichs betrachtet. In der osmanischen und türkischen Geschichtsschreibung erhielt er den Beinamen „Kānūnī“ („Gesetzgeber“), da unter seiner Herrschaft eine Reihe von Gesetzen entstanden, die Lücken in den Bestimmungen der Schari'a ausfüllen und das positive Recht festigen und kodifizieren sollten[4]. In der westlichen Welt wird er „der Prächtige“ genannt. Er gilt auch als einer der größten Kunstförderer unter den osmanischen Herrschern. Unter seine Regentschaft fallen etwa die architektonischen Meisterleistungen von Mimar Sinan. Durch viele Feldzüge erweiterte Süleyman das Reich Richtung Westen, Osten und Südosten.

1521 eroberte er innerhalb von nur 3 Wochen Belgrad. Die Festung galt damals als die stärkste auf dem Balkan. 1522 landete er mit seinen Truppen auf Rhodos und nahm die Festung im Dezember 1522 ein. Er ließ die Verteidiger aushungern, welche entkräftet aufgeben mussten. Vier Jahre später wurde in der Schlacht von Mohács, in der Ludwig II. getötet wurde, das Schicksal Ungarns besiegelt. Zwar zog das osmanische Heer noch vor Jahresende vorläufig ab, aber um die Thronnachfolge gab es einen Streit zwischen dem Habsburger Ferdinand I. und dem Ungarn Johann Zápolya, der die Osmanen um Hilfe ersuchte. Letztlich fiel das westliche Ungarn an Österreich, während Zápolya im Frieden von Großwardein als König Restungarns unter osmanischer Oberhoheit anerkannt wurde. Nach seinem Tod 1540 besetzte die Pforte das mittlere Drittel des einstigen Ungarn und ließ Zapolyas Sohn das Fürstentum Siebenbürgen. Süleyman wollte auch Malta erobern, doch die Ritter des Heiligen Johannes besiegten die Invasionsstreitmacht.

Seeschlacht von Preveza (1538) in der Khair ad-Din Barbarossa die Flotte der Hl. Liga besiegte.

Unterdessen nutzte Süleyman I. 1529 die Lage, um erstmals Wien zu belagern, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Nach nur 19 Tagen war Süleyman I. aufgrund eines sehr frühen Wintereinbruchs gezwungen, die Belagerung abzubrechen. Dennoch wurde Österreich als Folge dieses Konflikts langfristig tributpflichtig. Durch drei Feldzüge gegen die Safawiden gelang es dem Osmanischen Reich, den Osten Kleinasiens endgültig zu erobern. Auch an anderen Fronten kam es zu Annexionen: 1534 Mesopotamien mit Bagdad, 1534 Aserbaidschan, 1540 Teile Dalmatiens, 1547 große Teile des Jemen. Zudem besiegte die Flotte des Khair ad-Din Barbarossa 1538 die Flotte der Heiligen Liga unter Andrea Doria bei Preveza.

1566 brachen die osmanischen Truppen erneut zu einem Ungarn-Feldzug auf. Er belagerte Szigetvár, das von Nikola Šubić Zrinski verteigt wurde. Süleyman I. starb jedoch während dieser Belagerung von Szigetvár. Der Tod des Sultans, die Gesamtverluste bei der Belagerung auf etwa 20000 Mann und der hereinbrechende Winter veranlassten das osmanische Heer zum Rückzug nach Konstantinopel.

Die Zeit Süleymans leitete auch engere Beziehungen zu den europäischen Mächten ein. 1536 wurde die erste so genannte Kapitulation mit Frankreich unterzeichnet, die freien Handel vereinbarte und Frankreich die Gerichtsbarkeit über seine Untertanen auf dem Boden des Osmanischen Reichs übertrug.

Stagnation, Wiedererstarken und langsamer Beginn des Niedergangs

Ali Pasha, Befehlshaber der osmanischen Flotte vor Lepanto, Holzschnitt nach 1571
Kara Mustafa Pasha, Befehlshaber der osmanischen Truppen bei der Belagerung Wiens 1683
Empfang bei Selim II. in Edirne

In der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 konnten die christlichen Großmächte mit Spanien und Venedig an der Spitze den ersten größeren Sieg mit der fast völligen Vernichtung der osmanischen Flotte erzielen. Die politischen Auswirkungen waren jedoch gering, da die christliche Allianz kurz darauf auseinanderbrach und die Osmanen ein Jahr später ihre Flotte vollständig wieder aufbauen konnten. Venedig musste sogar Zypern abtreten. Die Auseinandersetzung vor Lepanto führte aber zu einer Bereinigung der Einflusssphären im Mittelmeer. Die Osmanen beschränkten sich jetzt auf ihre Vormachtstellung im östlichen Teil, zum Beispiel mit der Eroberung der venezianischen Inseln Zypern 1571 und Kreta 1669, während spanische, maltesische und italienische Flotten das westliche Mittelmeer unter sich aufteilten. Dennoch richtete Selim II. sein Augenmerk auf Tunesien, das 1574 in die Hand von Korsaren geriet, die der Hohen Pforte tributpflichtig waren. Zudem unterstützte Selim die muslimischen Herrschaften in Südostasien.

1683 unternahm die Pforte nochmals einen Versuch nach Mitteleuropa vorzustoßen, und Wien zu erobern. Was aber schon in der Blütezeit des Osmanischen Reiches 150 Jahre vorher nicht gelang, wurde nun im Feldzug Kara Mustafas gegen Jan III. Sobieski von Polen-Litauen zum Desaster und zum Wendepunkt der Auseinandersetzung mit den europäischen Staaten. Nachdem in dieser Niederlage die militärischen Schwächen der Osmanen offenkundig geworden waren, begann im folgenden Jahr eine vom Papst initiierte Heilige Liga aus Österreich, Republik Venedig und Polen-Litauen einen Angriff auf das Osmanische Reich an mehreren Fronten. Nach mehreren schweren Niederlagen bei Mohács 1687, Slankamen 1691 und Senta 1694, während des Großen Türkenkrieges, musste im Frieden von Karlowitz 1699 der Verlust von Zentralungarn mit Siebenbürgen an Österreich, Podolien und die rechtsufrige Ukraine an Polen-Litauen und der Peloponnes mit Dalmatien an Venedig festgeschrieben werden. Als neuer Gegner an der Nordgrenze kam Russland ins Spiel. Ein wichtiges Ziel von Zar Peter I. war ein Zugang zum Schwarzen Meer, den er 1695 mit Asow bekam.

Die äußeren Schwierigkeiten zogen Probleme im Inneren nach sich. 1687 war Mehmed IV. wegen der militärischen Niederlagen abgesetzt worden. 1703 kam es zum blutigen „Vorfall von Edirne“, in dem Aufständische den Scheichülislam Feyzullah Efendi ermordeten und Sultan Mustafa II. absetzten.

Obwohl das Osmanische Reich zunehmend in die Defensive geriet, war es noch immer eine potente Macht. 1711, während des Großen Nordischen Krieges, umschloss die Armee des Sultans das russische Heer am Pruth, nachdem das Osmanische Reich auf Bitte des flüchtigen Schwedenkönigs Karl XII. in den Krieg eingetreten war. In den folgenden Verhandlungen musste Peter der Große den Osmanen Asow zurückgeben. Nachdem der moldauische Wojewode Dimitrie Cantemir zu Russland übergelaufen war, besetzten die Osmanen die Hospodaren-Ämter in der Moldau und der Walachei bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit Phanarioten, Griechen aus dem Phanar-Viertel in Konstantinopel, die schon lange Zeit als Übersetzer in der Politik eine wichtige Rolle gespielt hatten. In den Donaufürstentümern wird diese Epoche als Phanarioten-Herrschaft bezeichnet. Auch gegen die Republik Venedig war man erfolgreich und erlangte 1715 die Peloponnes zurück.

Audienz des französischen Gesandten le Vicomte d'Andrezel bei Sultan Ahmed III. am 10. Oktober 1724 (Jean-Baptiste van Mour 1724)

Weil die Krimtataren mit ihren Raubzügen die Ukraine bedrohten, begann Russland in einem Bündnis mit Österreich 1736 einen Krieg gegen das Osmanische Reich. Die Russen marschierten auf der Krim ein und schwächten den osmanischen Vasallen erheblich. Unter der Führung von Burkhard Christoph von Münnich schlug die russische Armee die Türken bei Otschakow und Stawutschany und nahm die wichtige Festung Chotin ein. Die Österreicher erlitten gegen die Türken eine Niederlage. Im Frieden von Belgrad 1739 mussten sie den Osmanen Nordserbien mit Belgrad und die Kleine Walachei zurückgeben, die die Habsburger zuvor im Friede von Passarowitz 1718 von den Osmanen gewannen. Russland bekam erneut und dauerhaft Asow zugesprochen. In diesem Krieg hatte eine Rolle gespielt, dass die Osmanen ihre Artillerie mit französischen Beratern wie Ahmed Pascha, dem Comte de Bonneval modernisiert hatten. Im Ganzen war in den teuren und verlustreichen Kriegen der vergangenen drei Jahrzehnte keine wesentliche Änderung des Territoriums zu verzeichnen. Danach folgte eine vergleichsweise lange Friedensperiode.

Russisch-Türkische Kriege

Im Russisch-Türkischen Krieg 1768–1774 musste das Osmanische Reich endgültig erkennen, dass es seine Weltmachtstellung definitiv verloren hatte. 1770 verlegte Russland seine Flotte aus der Ostsee ins Mittelmeer und vernichtete die bei Çeşme vor Anker liegende osmanische Flotte. Im Frieden von Küçük Kaynarca mussten die Osmanen das Krim-Khanat in die „Unabhängigkeit“ entlassen (es wurde aber schon nach wenigen Jahren eine russische Provinz); Teile des Nordkaukasus gingen an Russland, die Bukowina an Österreich.

Keine der beiden Seiten hatte die Absicht, es lange dabei zu belassen. Zarin Katharina II. entwarf ihr so genanntes „Griechisches Projekt“, in dem das Byzantinische Reich als russischer Vasall wiederauferstehen sollte und die übrigen Teile des Osmanischen Reichs zwischen Österreich, Venedig und Russland aufgeteilt werden sollten, woran diese Alliierten jedoch wenig Interesse zeigten. 1783 annektierte Russland die Krim und begann mit deren wirtschaftlichem Aufbau. Die Osmanen, die ohnehin darauf aus waren, ihre Verluste aus dem vorigen Krieg rückgängig zu machen, erklärten im selben Jahr nach verschiedenen Streitigkeiten Russland den Krieg. Nach Anfangserfolgen der Schwarzmeerflotte mussten sie jedoch 1792 im Frieden von Jassy abermals Gebietsverluste hinnehmen, darunter Gebiete zwischen Dnepr und Bug.

Reformen und Machtkämpfe

Osmanische Tughra (Mahmud II.)
Palast der Hatice, Schwester Selims III. (Antoine Ignace Melling [1763-1831], zwischen 1795 und 1813)

Selim III. zog aus den Niederlagen seine Lehre und führte umfassende Reformen in der Verwaltung und im Militär durch. Parallel zu den Janitscharen versuchte er mit Hilfe europäischer Berater, eine neue Truppe, die nizam-ı cedid, aufzubauen. Seine geplante allmähliche Überführung der Janitscharen in das neue Korps führte jedoch zu Aufständen, die 1807 in seiner Absetzung gipfelten. Sein Cousin Bayraktar Mustafa marschierte mit seinen Truppen in Konstantinopel ein und plante, Selim wieder als Sultan einzusetzen. Er kam jedoch zu spät, da Selim bereits erdrosselt worden war. Es blieb ihm also nur, den von den Janitscharen eingesetzten Mustafa IV. durch Mahmud II. zu ersetzen, der einer Ermordung nur knapp entkommen war. Mahmud setzte Bayraktar Mustafa als Großwesir ein und folgte einem Reformkurs, wobei er vermied, mit den Janitscharen direkt in Konflikt zu kommen. Schon im nächsten Jahr kam es wieder zu Aufständen. Um zu verhindern, dass er wieder zugunsten Mustafas gestürzt würde, ließ Mahmud seinen Bruder ermorden. Der in Bedrängnis geratene Großwesir sprengte sich in einem Pulvermagazin in die Luft.

Der kranke Mann am Bosporus

In Ägypten riss der Statthalter Muhammad Ali Pascha allmählich die Macht an sich und ließ die einflussreichen Mamelucken-Emire liquidieren. Durch eine Reihe von Reformen war Ägypten bald in vielerlei Hinsicht der Zentrale in Konstantinopel überlegen. Muhammad Ali begründete die Chediven-Dynastie, die erst Mitte des 20. Jahrhunderts ein Ende fand. Nachdem sich Sultan Mahmud II. geweigert hatte, Muhammad Ali Pascha auch als Statthalter in Syrien einzusetzen, besetzten ägyptische Truppen unter Ibrahim Pascha 1831 Palästina und Syrien und stießen nach einigen Siegen über die Osmanen bei Homs und Konya 1832 nach Anatolien vor. 1838 fühlte sich das Osmanische Reich stark genug, den Kampf gegen die ägyptischen Truppen unter Ibrahim Pascha in Syrien wieder aufzunehmen. Die ägyptischen Truppen besiegten aber die osmanische Armee unter Hafiz Pasha in der Schlacht von Nisibis am 24. Juni 1839. An dieser Schlacht nahm der spätere deutsche Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke als Militärberater bei der türkischen Armee teil. Erst durch die Intervention Großbritanniens, Russlands, Preußens und Österreichs (1840) wurde Muhammad Ali Pascha 1841 gezwungen, Syrien und Palästina wieder zu räumen.

Ein zunehmendes Problem für den Vielvölkerstaat der Osmanen war der Nationalismus der sich zunehmend als eigenständige Völker begreifenden Gruppen in den von ihnen besetzten Gebieten. Diese erhoben vehement Anspruch auf Repräsentation in eigenen Staaten. Zunächst erhoben sich 1804 die Serben; bis 1830 erhielten sie eine weitgehende Autonomie. Auch die Phanariotenherrschaft in den Donaufürstentümern fand 1826 ihr Ende. In den 1820er Jahren gewann die von einigen Europäern unterstützte Unabhängigkeitsbewegung in Griechenland an Dynamik. Ein besonderes osmanisches Problem in diesem Falle stellten die einflussreichen Griechen in der Verwaltung dar, die teilweise mit der Unabhängigkeitsbewegung sympathisierten. Im Krieg von 1826 war Mahmud gezwungen, ausgerechnet Truppen des verfeindeten Muhammad Ali Pascha von Ägypten zu Hilfe zu rufen. Trotzdem musste er 1830 Griechenland in die Unabhängigkeit entlassen.

Die Zerstörung der osmanischen Flotte bei Sinope im Krimkrieg, von Iwan Aiwasowski

An diesem Beispiel zeigte sich, wie das Osmanische Reich, das von den Medien der Zeit als Kranker Mann am Bosporus persifliert wurde, immer mehr zum Spielball der europäischen Mächte wurde. Russland sah darin eine Chance, seinen Machteinfluss in Europa stärker geltend zu machen und insbesondere einen Zugang zum Mittelmeer und auf den Balkan zu bekommen. Die osmanische Herrschaft auf dem Balkan schien gefährdet, und Russland drängte darauf, die Kontrolle über die wichtigen Meerengen des Bosporus und der Dardanellen zu erhalten. Auf dem Balkan brachte sich Russland als Schutzmacht der dortigen orthodoxen Christen ins Spiel. Bereits früher hatte der russische Zar vergeblich versucht, die Regierungen Österreichs und Großbritanniens für eine Aufteilung des Osmanischen Reiches zu gewinnen. England und Frankreich sperrten sich aber gegen diese russische Expansion. Sie wollten nicht, dass die Schlüsselpositionen in russische Hände fielen und unterstützten die Osmanen, um den Status quo zu erhalten und damit ihre eigene Machthoheit in Südosteuropa an den osmanischen Grenzen zu sichern. In der so genannten Orientalischen Frage über Sein oder Nichtsein des Reiches waren sie der Meinung, dass das Osmanische Reich, das in jener Zeit noch immer eine gewaltige Ausdehnung besaß, erhalten werden musste. Sein Zusammenbrechen hätte ein Machtvakuum verursacht. Für Großbritannien, den zu dieser Zeit wichtigsten Handelspartner des Osmanischen Reiches, ging es außerdem darum, die Verbindungswege nach Indien zu kontrollieren und die Vormachtsbestrebungen Russlands in Asien zu unterbinden (The Great Game).

Das führte dazu, dass die Bündnisse sich je nach Situation neu zusammenfanden. Im Krimkrieg (1853–1856), der durch die russische Besetzung der Fürstentümer Walachei und Moldau ausgelöst wurde, kämpften England, Frankreich und später auch Piemont-Sardinien auf Seiten der Osmanen. Im Frieden von Paris ging ein Teil des 1812 von Russland gewonnenen südlichen Bessarabiens im Bereich der Donaumündung (etwa ein Viertel der Gesamtfläche) mit den Kreisen Cahul, Bolgrad und Ismail wieder zurück ans Fürstentum Moldau, das ein autonomer Staat unter Oberhoheit der Pforte war, und das Schwarze Meer wurde entmilitarisiert. Zugleich wurde die territoriale Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit des Osmanischen Reichs garantiert.

Tanzimat

Hauptartikel: Tanzimat

Eine erneute Reformphase (1838–1876) begann, die eng mit dem Namen der Großwesire Mustafa Reşid Pascha und später Ali Pascha und Fuad Pascha verknüpft ist. Die Maßnahmen wurden unter dem Namen „Tanzimat-ı Hayriye“ (Heilsame Neuordnung) bekannt und fallen mit der Regierungszeit von Abdülmecid und Abdülaziz zusammen. Sie stellten die Nichtmuslime im Reich auf die gleiche Stufe wie die Muslime und führten ein neues Justizsystem ein, organisierten das Steuersystem neu und legten eine allgemeine Dienstpflicht in der Armee fest. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden auch die Steuerpachten abgeschafft. Die zerrütteten Staatsfinanzen führten am 13. April 1876 zur Erklärung des Staatsbankrotts.

Die wichtigsten Reformedikte waren in diesem Zusammenhang das „Hatt-i sherif (imperialer Erlass) von Gülhane“ (1839), das „Hatt-i hümayun“ (1856), sowie die Osmanische Verfassung, in denen schrittweise und mit Einschränkungen (1839 lauten diese „im Rahmen der Scheriatgesetze“) die Gleichheit und Gleichbehandlung aller Untertanen unabhängig von ihrer Religion eingeführt wurde.

Mit den von den Mächten eingeforderten Reformen gingen – auch bedingt durch die industrielle Rückständigkeit – zunehmend wirtschaftliche Probleme einher. In den „Kapitulationen“ genannten Handelsverträgen wurde der Markt im Osmanischen Reich für die Europäer geöffnet, und die Einfuhrzölle lagen unter den Ausfuhrzöllen. Durch die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des osmanischen Handwerks wurde das Osmanische Reich zum Exporteur von Rohstoffen und Importeur von europäischen Waren.

Unterdessen fanden die Unruhen auf dem Balkan kein Ende. Nach einem Krieg gegen Serbien 1876 wurde in Konstantinopel eine internationale Konferenz einberufen, auf der u.a. die Zukunft des Balkan diskutiert wurde. Um seine Reformbereitschaft zu demonstrieren, kündigte der durch einen Staatsstreich an die Macht gekommene Abdülhamid II. eine liberale Verfassung an, die ein parlamentarisches System eingeführt hätte. Eine wichtige Rolle bei deren Entwurf spielte der Großwesir Midhat Pascha.

Abdülhamid II.

Als Ergebnis der Konferenz fassten die Mächte Autonomie sowohl für zwei Provinzen auf bulgarischem Gebiet als auch für Bosnien und Herzegowina ins Auge. Als die Pforte dies ablehnte, erklärte Russland den Krieg, besetzte den gesamten europäischen Teil der Türkei und rückte auf Konstantinopel vor. Da die anderen europäischen Mächte wiederum ihre Interessen bedroht sahen und ein europaweiter Krieg drohte, wurde 1878 der Berliner Kongress organisiert, dessen Hauptinitiator Bismarck war. Hier erhielten Serbien und Montenegro ihre Unabhängigkeit, und die schon vorher in Personalunion regierte Walachei mit der Moldau schlossen sich zu dem selbstständigen Staat Rumänien zusammen. Der Berliner Kongress wurde mit dem Berliner Vertrag abgeschlossen, der u.a. mehrere Artikel des Friedens von San Stefano dermaßen revidierte, dass der alleinige russische Einfluss auf das Osmanische Reich in Einfluss aller europäischen Mächte auf das Reich erweitert wurde.

Bagdad-Bahn, fotografiert zwischen 1900 und 1910

Innenpolitisch machte Abdülhamid II. seine Regierungsreformen wieder rückgängig. Midhat Pascha wurde abgesetzt und das Parlament aufgelöst. Abdülhamids Regierungszeit wurde durch Despotie und Spitzelei geprägt, und als Sultan hatte er de facto die alleinige Macht. Finanziell geriet die Pforte nun vollends in die Abhängigkeit der europäischen Großmächte. Nachdem der Staatsbankrott erklärt worden war, übernahm die Dette publique einen Gutteil der Finanzverwaltung. Das europäische Kapital konnte ungehindert in den Staat fließen. Seine Interessen konzentrierten sich auf die Rohstoffquellen im Irak, aber auch Großprojekte wie den Bau der Bagdadbahn. Dabei kam das Deutsche Reich zum Zuge, das spätestens seit dem Berliner Kongress zum guten Partner für das Osmanische Reich geworden war.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts erstarkten wieder die inneren Oppositionskräfte, insbesondere die Bewegung der Jungtürken, die ihren Ausgangspunkt vor allem in Saloniki hatte. 1908 musste angesichts der Bedrohung durch aufständische Truppen die Verfassung wieder in Kraft gesetzt werden.

Bewegung der Jungtürken

Hauptartikel: Jungtürken

Osmanische „20 Para“ Münze aus dem Jahre 1906
Osmanische „20 Para“ Münze aus dem Jahre 1906 (Rückseite)

Die Verwirrung machte sich Bulgarien zunutze, um zusammen mit Ostrumelien einen unabhängigen Staat zu gründen. Bosnien und Herzegowina wurden von Österreich-Ungarn annektiert, die faktisch bereits 1878 angegliedert worden und nur noch nominell türkisch waren (Bosnische Annexionskrise). Die enormen Gebietsverluste legten die reaktionären Kräfte der Jungtürkischen Führung zur Last und versuchten 1909 einen Staatsstreich. Dessen Misslingen führte dazu, dass Abdülhamid durch seinen Bruder Mehmed V. (Mehmed Reşat) ersetzt wurde. Der Sultan hatte von da an im wesentlichen nur noch Repräsentationsfunktionen, während die Regierung vom Großwesir eingesetzt wurde. Dieser wiederum wurde unter wesentlichem Einfluss der Jungtürken ernannt. Durch eine veränderte Verfassung wurde ein parlamentarisches System etabliert.

Die Jungtürken verfolgten einen Reformkurs, der allerdings durch die angespannte außenpolitische Lage gehemmt war. Ein folgenschweres Element ihrer Politik war der türkische Nationalismus. So wurde etwa in den arabischen Provinzen die türkische Sprache als Amtssprache eingesetzt. In den nachfolgenden Kriegen verlor die Regierung so den Rückhalt der Bevölkerung in den nichttürkischen Gebieten.

Das Jahrzehnt der Jungtürken-Regierung war durch eine Reihe von schweren Kriegen geprägt. Zunächst ging 1911 Tripolis an Italien verloren. Im Ersten Balkankrieg schlossen Albanien, Bulgarien, Serbien, Griechenland und Montenegro 1912 den Balkanbund gegen das Osmanische Reich, das dadurch fast alle europäischen Besitzungen einschließlich der Stadt Edirne verlor. Nur knapp einen Monat später griff Bulgarien seine ehemaligen Verbündeten an (Zweiter Balkankrieg), die von den Osmanen unterstützt wurden. Nach der Niederlage Bulgariens wurde der Grenzverlauf in den Verträgen von Bukarest und von Konstantinopel so festgelegt, wie er noch heute zwischen Bulgarien und der Türkei verläuft.

Erster Weltkrieg und seine Auswirkungen

Ismail Enver

Im Ersten Weltkrieg versuchte man zunächst, sich in einer „bewaffneten Neutralität“ aus den Kampfhandlungen herauszuhalten. Für den Fall, dass man diese Neutralität nicht würde aufrecht erhalten können, blieb nur der Anschluss an eine der beiden Mächtegruppen. Traditionell hatte man oft mit dem Deutschen Reich kooperiert (insbesondere wegen des Bagdadbahn-Projekts), aber auch mit den Entente-Mächten gab es enge Beziehungen und einen regen Handel. Auf Betreiben Enver Paschas kam es schließlich zu einem Kriegsbündnis mit Deutschland und Österreich-Ungarn, das allerdings im Kabinett umstritten war.

Des Weiteren kam es zur Arabischen Revolte.

Im Osmanischen Reich begriffen führende Politiker den Weltkrieg als Chance zur Rückeroberung verlorengegangener Gebiete auf dem Balkan, zu expansionistischen Zielsetzungen in Richtung Kaukasus und Zentralasien und dazu, eine Lösung der armenischen Reformfrage zu unterbinden. Diese Frage war aufs engste mit der orientalischen Frage verknüpft. Sie bedeutete zugleich eine ständige Möglichkeit zur Einmischung für die westlichen Mächte und Russland in die Innenpolitik des Osmanischen Reichs und konnte einen Vorwand zur Intervention liefern - mit dem Ziel der Aufteilung des Reiches.[5][6]

Die osmanische Führung (die jungtürkische Partei Ittihad ve Terakki) kündigte bald nach dem Kriegseintritt das Abkommen vom 8. Februar 1914.[7]. Mitten im Weltkrieg, am 5. September 1916, kündigte die osmanische Führung alle weiteren Verträge und Abkommen, die internationale Interventionsmöglichkeiten enthielten. Dazu gehörten der Vertrag von Paris (1856), der Berliner Vertrag (1878), die Deklaration von London (1871).[8]

Am 24. April 1915 veranlasste die osmanische Regierung die Verhaftung und Deportation armenischer Zivilisten in Konstantinopel. Diese Politik mündete schließlich in der Ermordung von ca. 600.000 bis zu 1.500.000 Armeniern. Damit kamen durch die Deportationen etwa zwei Drittel der auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches lebenden Armenier ums Leben. (Siehe auch: Völkermord an den Armeniern)

Türkische Maschinengewehrstellung auf den Dardanellen

Die Folgen des Krieges waren katastrophal. In Arabien hatte man den britischen Kräften nichts entgegenzusetzen. Schon 1916 schüttelte der Emir von Mekka, Husain Ibn Ali die osmanische Oberhoheit ab und rief sich zum König von Arabien aus. Er wurde schließlich als König des Hedschas anerkannt, während der übrige Teil des Reichs gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen in Interessensphären aufgeteilt wurde. Ein Teil Palästinas (22%) wurde 1917 in der Balfour-Deklaration als „nationale Heimstatt“ für die Juden versprochen. Wegen der Oktoberrevolution in Russland schied dieses zwar mit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk aus dem Krieg aus, aber die Siegermächte besetzten im November 1918 einen Großteil des Osmanischen Reiches. Das Jungtürkische „Triumvirat“ aus Cemal Pascha, Talat Pascha und Enver Pascha wurde entlassen und flüchtete. Nachdem im selben Jahr Mehmed V. gestorben war, rückte sein Bruder Mehmed VI. (Mehmed Vahideddin) nach, der aber den Siegermächten politisch völlig ausgeliefert war, und der nach Abschaffung des Sultanats im November 1922 Konstantinopel verließ.

Die Entstehung der modernen Türkei

Gazi Mustafa Kemal Atatürk

Die nationalistischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts waren eine starke Kraft gewesen, die das Vielvölkerreich desintegriert hatten. Diese Kraft war aber auch in den Kerngebieten des Osmanischen Reichs vorhanden. Es entstand eine Widerstandsbewegung gegen die Besatzungsmächte, die die Reste des Reichs in Interessensphären aufgeteilt hatte. Die führende Rolle spielte dabei der türkische General Mustafa Kemal Pascha. Seine Rolle in den folgenden Auseinandersetzungen wurde als derart bedeutsam eingestuft, dass das türkische Parlament ihm den Beinamen Atatürk („Vater der Türken“) verlieh. Schon bald bildete die nach ihm benannte kemalistische Bewegung in den nicht besetzten Gebieten eine Art Gegenregierung.

Bei den im Dezember 1919 durchgeführten Wahlen errang die Befreiungsbewegung eine Zweidrittelmehrheit und verlegte ihren Hauptsitz nach Angora (heute Ankara). Im April 1920 konstituierte sich hier die „Große Türkische Nationalversammlung“, die im Januar 1921 ein provisorisches Verfassungsgesetz verabschiedete. Die neue Regierung pflegte gute Beziehungen zum mittlerweile bolschewistischen Russland und wurde von Frankreich, das das Mandat für das südliche Zentralanatolien hatte, faktisch anerkannt.

Im Vertrag von Sèvres vorgesehene Interessenzonen

Der 1920 von der Hohen Pforte unterzeichnete Vertrag von Sèvres, der dem türkischen Staat die Souveränität aberkannte, wurde von Ankara nicht anerkannt. Es kam zum nationalen Befreiungskrieg, in dem die griechischen Truppen aus Kleinasien zurückgeschlagen wurden. Auch der überwiegende Teil der griechischen Zivilbevölkerung vor allem in Smyrna (türkisch İzmir) wurde aus dem Land gewiesen. Von griechischer Seite werden diese Ereignisse auch als die „Kleinasiatische Katastrophe“ bezeichnet. Zugleich wurden hunderttausende von Reichsbewohnern, die als Türken galten, aus Griechenland verwiesen. Die nationalistischen Bewegungen strebten - nicht nur in der Türkei - nach einem einheitlichen Staatsvolk.

Die Erfolge der Kemalisten sorgten für einen Prestigeverlust für die Regierung Sultan Mehmeds VI. In den Verhandlungen um den Vertrag von Lausanne 1923 war eine Delegation der Kemalisten aus Ankara vertreten, was einer internationalen Anerkennung gleichkam. Zur Konferenz (die am 30. November 1922 begann) war formal auch die Konstantinopeler Regierung eingeladen. Um zu verhindern, dass die Türkei durch zwei Regierungen vertreten wurde, schaffte die Regierung in Ankara unter Mustafa Kemal am 1. November 1922 das Sultanat ab. Drei Tage später trat die Konstantinopeler Regierung unter Ahmed Tevfik Pascha offiziell zurück. Damit endete am 4. November 1922 das Osmanische Reich.

Am 13. Oktober 1923 wurde Ankara zur Hauptstadt erklärt und am 29. Oktober die Republik ausgerufen; Mustafa Kemal Pascha wurde Staatspräsident, Ismet Pascha, dem später aufgrund der Siege gegen die griechische Armee bei Inönü der Nachname „Inönü“ verliehen werden sollte, Ministerpräsident der neu gegründeten Republik. Der letzte Sultan, Mehmed VI., und alle Angehörigen der Dynastie Osman mussten das Land verlassen.

Medien

Ab 1870, beeinflusst durch revolutionäre, freiheitsstrebende Tendenzen in Europa, erlebte das Osmanische Reich einen Boom an Satirezeitschriften. Zur bislang einzigen solchen Zeitschrift, Meğu, die seit 1856 in armenischer Sprache erschien, gesellten sich zwischen 1870 und 1877 etwa 20 weitere Zeitschriten hinzu, die teils nur wenige Monate, teils mehrere Jahre erschienen. Die erste türkischsprachige Satirezeitschrift war Diyojen und wurde von Teodor Kasap, der der armenischen Minderheit angehörte, herausgegeben.

Der osmanische Sultan sah dieser Entwicklung missmutig entgegen, zumal seine große Nase häufig zum Ziel spöttischer Karikaturen wurde. Am 8. Mai wurden satirische Zeitschriften schließlich vom osmanischen Parlament per Gesetz verboten. Die türkischen Satiriker verlegten sich in der Folge auf Europa und Kairo, wo neue Satirezeitschriften gegründet wurden. So erschien 1895 Hayal in London, 1898 Pinti in Kairo, von 1900 bis 1901 in Dolap in Folkestone und 1901 Tokmak in Genf. Erst 1908, im Zuge jungtürkischer Umwälzungen im Reich und Wiedereinführung der osmanischen Verfassung, war es wieder gestattet Satire zu publizieren. Es entwickelte sich nun eine reiche Presselandschaft. Die erste Satirezeitschrift nach dieser langen Pause war Karagöz. Ebenfalls 1908 wurden noch 33 weitere satirische Zeitschriten ins Leben gerufen, die jedoch zumeist ein wesentlich niedrigeres Niveau als Karagöz aufwiesen. Dementsprechend überlebten nur neun davon bis ins nächste Jahr, und zu Beginn 1910 gab es nur noch zwei davon: neben Karagöz war dies Kalem. Auch die rund 50 zwischen 1909 und 1914 gegründeten Satirezeitschriften bestanden zumeist nicht länger als ein Jahr. Von diesen kurzlebigen Zeitschriften stach lediglich noch Cem – herausgegeben von einem der besten osmanischen Karikaturisten dieser Zeit, Cemil Cem – qualitativ hervor. Für ihn schrieb unter anderem der bekannte humoristische Schriftsteller Refik Halid.

Siehe auch

Literatur

  • Roderic H. Davison: Reform in the Ottoman Empire 1856-1876, New York ²1973.
  • Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, München 1995
  • Suraiya Faroqhi u. a.: An Economic and Social History of the Ottoman Empire, Bd. 2: 1600-1914, Cambridge 1994
  • Suraiya Faroqhi: Geschichte des Osmanischen Reiches. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-46021-6
  • David Fromkin: „A Peace To End All Peace“. The fall of the Ottoman Empire and the creation of the modern middle east. Phoenix Press, London 2000, ISBN 1-84212-043-3
  • Daniel Goffman: The Ottoman Empire and Early Modern Europe, Cambridge 2002
  • Bodo Guthmüller/Wilhelm Kühlmann (Hgg.): Europa und die Türken in der Renaissance. Niemeyer, Tübingen 2000, ISBN 3-484-36554-4
  • Peter Malcolm Holt/Ann Katharine Swynford Lambton/Bernard Lewis, The Cambridge History of Islam, Bd. 1A, 1977, ISBN 0521291356, S. 263 - 393 (Abschnitte geschrieben von u.a. Uriel Heyd, Halil Inalcik)
  • Carter Vaughn Findley The Turks in World History, Oxford Press 2005, ISBN 0195177266
  • Edgar Hösch: Geschichte der Balkanländer, von der Frühzeit bis zur Gegenwart, München 1995
  • Halil Inalcik: The Ottoman Empire. The Classical Age 1300–1600. Phoenix Press, London 2003, ISBN 1-84212-442-0
  • Barbara Jelavich: History of the Balkans, Bd. 1 Eighteenth and Nineteenth Centuries, Cambridge 1983
  • Nicolae Jorga: Geschichte des Osmanischen Reiches. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-8218-5026-4 (5 Bde., Repr. d. Ausg. Gotha 1913)
  • Cemal Kafadar: Between Two Worlds, The Construction of the Ottoman State, Berkeley Los Angeles 1995
  • Patrick B. Kinross: The Ottoman Empire. Folio Society, London 2003 (aktuelle, englische Ausgabe)
  • Klaus Kreiser: Der osmanische Staat 1300–1922. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-53711-3
  • Dimitri Kitsikis: L'Empire ottoman, Presses Universitaires de France, Paris, ³1994. ISBN 2-13-043459-2
  • Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte, Darmstadt 1985
  • Michael Neumann-Adrian/Christoph K. Neumann: Die Türkei, ein Land und 9000 Jahre Geschichte, München 1990
  • Roger Owen: The Middle East in the World Economy 1800–1914, London 1981
  • Sevker Pamuk, A Monetary History of the Ottoman Empire, Cambridge 2000
  • Johannes Piscator <von Stein>: Herkommen Ursprung unnd Auffgang des türckischen unnd ottomannischen Kayserthumms. Stayner, Augsburg 1542 (Digitalisat)
  • Donald Quataert: The Ottoman Empire 1700 - 1922, Cambridge 2000
  • Maurus Reinkowski: Das Osmanische Reich – ein antikoloniales Imperium?. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 3. Jg. 2006, Heft 1 (Volltext)
  • Stanford Shaw: History of the Ottoman Empire and Modern Turkey, Bd. I: Empire of the Gazis: The Rise and Decline of the Ottoman Empire, 1280-1808. Cambridge University Press, Cambridge u.a.  1976, ISBN 0-521-21280-4
  • Stanford Shaw/Ezel Kural Shaw: History of the Ottoman Empire and Modern Turkey, Bd. II: Reform, Revolution, and Republic: The Rise of Modern Turkey, 1808-1975. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1977, ISBN 0-521-214491
  • Maximilian Friedrich Thielen: Die europäische Türkey. Ein Handwörterbuch für Zeitungsleser enthaltend die alphabetisch geordnete Beschreibung aller türkischen Provinzen in Europa [...]. Gerold, Wien 1828 (Digitalisat)
  • Malcolm E. Yapp: The Making of the Modern Near East 1792-1923, London/New York 1987.
  • Erik Jan Zürcher: Turkey, a Modern History, London 1993

Weblinks

Quellen

Darstellungen

Einzelnachweise

  1. Brockhaus 1906, in: Brockhaus Multimedia 2007
  2. Brockhaus 1906, in: Brockhaus Multimedia 2007
  3. Carter V. Findley Dünya Tarihinde Türkler, türk. Übersetzung von The Turks in World History, S. 72
  4. Özay Mehmet: Fundamentalismus und Nationalstaat. Europäische Verlagsanstalt 2002. ISBN 3434461043, S. 95
  5. Y. H. Bayur Türk İnkılabı Tarihi (Die Geschichte der türkischen Revolution), Bd. II/3, Ankara 1983, Seite 131
  6. Brief von Walter Rössler, dem Konsul in Aleppo (April 1921)
  7. Y. H. Bayur Türk İnkılabı Tarihi (Die Geschichte der türkischen Revolution), Bd. III/3, Ankara 1983, Seite 12
  8. Friedrich von Kraelitz-Greifenhorst Die Ungültigkeitserklärungen des Pariser und Berliner Vertrages durch die osmanische Regierung, in: Österreichische Monatszeitschrift für den Orient, Nr. 43, 1917, S. 56-60


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