Typenbezeichnungen der kaiserlichen japanischen Marineflieger

Typenbezeichnungen der kaiserlichen japanischen Marineflieger

Bei den Marinefliegern der Kaiserlichen Japanischen Marine gab es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine sehr spezielle Gliederung der Typenbezeichnungen, aus denen man sehr einfach die Einsatzart des jeweiligen Flugzeuges, eingeführtes Muster dieses Typs, Herstellers und weitere Modifikationen ersehen konnte.

Dieser alphanumerische Schlüssel wurde 1928 erstmals eingeführt und wurde ab 1942 allein gültig. In seinem Aufbau entsprach er weitgehend dem System, das die US-Navy von 1922 bis 1962 verwendete. Vor 1942 wurden die japanischen Marineflugzeuge nach der Regierungszeit des Kaisers benannt. Weshalb die Mitsubishi A6M, auch als "Zero" oder Typ "0"-Jäger bekannt ist.

Im Gegensatz zur "Ki" Nummer bei den Kaiserlichen Japanischen Heeresfliegern, welches von dem japanischen Wort für Flugzeug, Hikōki abgeleitet wurde, wurden Buchstaben für die verschiedenen Verwendungsarten der Marineluftfahrzeuge verwendet:

Diese Kodierung sah wie folgt aus:

Erster Buchstabe Verwendungsart Beispiel
A trägergestütztes Jagdflugzeug Mitsubishi A6M
B trägergestütztes Torpedoflugzeug Nakajima B5N
C Langstreckenaufklärungsflugzeug Nakajima C3N
D Sturzkampfflugzeug Yokosuka D4Y
E Seeaufklärungsflugzeug Aichi E16A
F Nahaufklärungsflugzeug Mitsubishi F1M
G landgestützter Bomber Nakajima G8N
H Patrouillienflugboot Kawanishi H8K
J landgestützter Abfangjäger Nakajima J1N
K Schulflugzeug Yokosuka K5Y
L Transportflugzeug Nakajima L2D
M Spezialkampfflugzeug Aichi M6A
N Seejagdflugzeug Kawanishi N1K
P landgest., taktischer Bomber Yokosuka P1Y
Q Uboot-Jagdflugzeug Watanabe Q1W
R landgestützter Nahaufklärer Yokosuka R2Y
S Nachtjäger und Höhenabfangjäger Aichi S1A
LX Das X stand für Experimental-Flugzeug.

Nach diesem Buchstaben folgte nun eine Zahl, welche die zeitliche Einführung des Flugzeugmusters berücksichtigte:
z. B. Mitsubishi A5M -> Nachfolger: A6M

Nun folgte ein weiterer Buchstabe: z. B. D3A. Dieser Buchstabe gab den Hersteller an. Die Hersteller wurden wie folgt abgekürzt:

Letzter Buchstabe Hersteller Beispiel
A Aichi M6A
Bu Bücker KXBu1 (KXBu1 entspricht deutsche Bü 131)
D Douglas L2D
He Heinkel LXHe1 (LXHe1 entspricht deutsche He 70)
H Hiro Arsenal H3H
J Junkers KXJ1 (KXJ1 entspricht deutsche Junkers A 50)
K Kawanishi N1K
M Mitsubishi A7M
N Nakajima Hikōki B6N
W Watanabe (später Kyushu) E9W
Y Yokosuka Arsenal D4Y

Nach dem japanischen Marineschlüssel wurde eine zweite Zahl hinzugefügt. Ein Beispiel hierzu: G4M2, dieses Flugzeug war dann ein landgestützter Bomber ("G"), das vierte Baumuster ("4"), eines Bombenflugzeuges von Mitsubishi ("M") gefertigt mit der zweiten Modifikation oder Verbesserung gleichen Typs oder Grundentwurfs.

Natürlich gab es wie überall auch Ausnahmen, wie z. B. bei der berühmten Mitsubishi A6M "Zero", von ihr gab es ebenfalls ein Schulflugzeug welches als A6M2-K bezeichnet wurde und ein Seejäger, dieser Typ wurde dann als A6M2-N bekannt. Des Öfteren vergab die Marineführung auch Namen aus verschiedenen Begriffsbereichen.

So wurden Abfangjäger nach Donner und Blitzen benannt, z. B. J2M "Raiden", Angriffsflugzeuge nach Bergen, wie die B6N "Tenzan", zu deutsch Göttlicher Berg, oder die B7A "Renzan"(Bergkette). Dies ist nur ein kleiner Auszug, es gab noch mehrere Begriffsbereiche wie "Gras", "Blumen" oder "Himmel" u.v.m.

Während des Pazifikkrieges vergaben die Amerikaner, ähnlich wie die NATO-Namen, Codewörter für japanische Flugzeuge z. B. Nakajima B6N "Tenzan", wurde mit "Jill" geführt.

Literatur

  • Jet & Prop, Ausgabe Januar/Februar 1998

Weblinks

Siehe auch


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