Turbine Erfurt

Turbine Erfurt

Der SC Turbine Erfurt entstand Ende 1954 aus der BSG Turbine Erfurt. Der SC Turbine Erfurt war als Sportclub von vornherein als Verein für Leistungssport ausgelegt. Von den 1960er Jahren bis zum Ende der DDR gehörten Sportler des Vereins in mehreren Sportarten zur Weltklasse. 1990 ging der Verein in den TSV Erfurt über.

Inhaltsverzeichnis

Fußball

Die Fußballer des SC Turbine Erfurt spielten bereits seit 1949 in der Oberliga der DDR. Bis 1965 mussten sie nur zwei Saisons in der Zweitklassigkeit verbringen, stiegen aber jeweils unmittelbar wieder auf. Am 26. Januar 1966 wurde die Fußballabteilung in den FC Rot-Weiß Erfurt ausgegliedert.[1]

Leichtathletik

Am 24. Juli 1963 stellten vier Läufer aus der DDR einen Weltrekord in der 4-mal-1500-Meter-Staffel auf. Siegfried Valentin (ganz links) kam vom ASK Berlin, Jürgen May, Siegfried Herrmann und Manfred Matuschewski (von links) gehörten dem SC Turbine an.

Die Leichtathletikabteilung des SC Turbine Erfurt stellte zahlreiche Olympiasieger und Europameister. 1961 wechselten die Läufer Siegfried Herrmann und Klaus Richtzenhain zum SC Turbine, und bildeten mit Manfred Matuschewski und Jürgen May eine gemeinsame Trainingsgruppe. In den 1960er Jahren gewann der Verein dann auch zahlreiche DDR-Meisterschaften in Mannschaftswertungen. So gewann der SC Turbine Erfurt die Mannschaftswertung im Waldlauf 1964 auf der Langstrecke und 1965 auf der Mittelstrecke. Von 1961 gewannen die Läufer viermal den Titel in der 3-mal-1000-Meter-Staffel, wobei Matuschewski und Herrmann an allen Erfolgen beteiligt waren. Nach einer Umstellung der Meisterschaftsstrecken gewannen die Staffeln des SC Turbine 1967, 1968 und 1970 die 4-mal-800-Meter-Staffel, neben Matuschewski war hier auch Dieter Fromm beteiligt.

In den 1970er Jahren prägten die Mehrkämpfer das Bild des SC Turbine. Bei den Olympischen Spielen 1976 gewannen Sigrun Siegl und Christine Laser Gold und Silber im Fünfkampf. Ein Erfurter Mehrkämpfer war auch Wolfgang Hoppe, der dann für den ASK Vorwärts Oberhof startend einer der erfolgreichsten Bobfahrer werden sollte.

Bei den Olympischen Spielen 1980 gewannen gleich zwei Leichtathleten vom SC Turbine Erfurt Olympisches Gold: Hürdenläufer Volker Beck und Geher Hartwig Gauder. In den 1980er Jahren liefen dann die Sprinterinnen vom SC Turbine in die Weltspitze. 1979, 1982, 1985 und 1988 gewannen die Erfurterinen die DDR-Meisterschaft in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Insbesondere Sabine Busch, Hildegard Körner und Dagmar Neubauer waren an diesen Titeln beteiligt. Neubauer und Busch gewannen mit der Staffel der DDR 1988 die Olympische Bronzemedaille.

Radsport

Neben Fußball und Leichtathletik bestand die Radsportabteilung ebenfalls von Anbeginn. Erfolgreiche Sportler waren der Olympiasieger Mario Kummer und der Weltmeister Detlef Macha.

Schwimmen

Roland Matthes 1968 bei den DDR-Kurzbahnmeisterschaften

Herausragender Schwimmer des Sportclubs war der Rückenschwimmer Roland Matthes. Der Doppelolympiasieger sowohl von 1968 als auch von 1972 gewann 38 DDR-Meistertitel und wurde siebenmal zum Sportler des Jahres in der DDR gewählt.[2] Roland Matthes trainierte bei Marlies Grohe (1940-1990).

Mit Ina Kleber und Birte Weigang traten auch zwei Weltklasseschwimmerinnen für den SC Turbine an, beide waren wie Matthes auf die Rückenlage spezialisiert.

Literatur

  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Berlin 2000 ISBN 3-89602-348-9
  • Dieter Huhn, Wolfram Rosenow: Leichtathletik. DDR-Meisterschaften im Freien von 1948 bis 1990 und in der Halle von 1964 bis 1990. Berlin 1994

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vereinshistorie Rot-Weiß Erfurt
  2. Volker Kluge, Seite 258

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