Triesen

Triesen
Triesen
Wappen von Triesen
Basisdaten
Staat: Liechtenstein
Wahlkreis: Oberland
Gemeindenummer: 7002
Postleitzahl: 9495
UN/LOCODE: LI TES
Koordinaten: (758808 / 219568)47.1080519.531118Koordinaten: 47° 6′ 29″ N, 9° 31′ 52″ O; CH1903: (758808 / 219568)
Höhe: 512 m ü. M.
Fläche: 26.4 km²
Einwohner: 4826 (31. Dezember 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner pro km²
Website: www.triesen.li
Karte
Eschen Eschen Gamprin Mauren Ruggell Schellenberg Balzers Balzers Balzers Planken Schaan Schaan Schaan Triesen Triesenberg Triesenberg Vaduz Vaduz Vaduz Vaduz VaduzLage der Gemeinde Triesen  im Fürstentum Liechtenstein (anklickbare Karte)
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Triesen (Dialekt: Tresa) ist eine Gemeinde im Liechtensteiner Oberland. Sie liegt im Südwesten des Landes. Triesen ist die erste Energiestadt Liechtensteins.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Triesen grenzt im Norden an Vaduz, im Nordosten an Triesenberg, im Süden an den Kanton Graubünden (Schweiz), im Südwesten an Balzers und im Westen an den Kanton St. Gallen (Schweiz).

Geschichte

Im Bereich des Triesner Oberdorfes verlief einst eine Römerstrasse. Strassennamen in der Hanglage erinnern noch heute daran.

Das auf einem alten Bergsturzkegel erbaute Dorf Triesen wird 1155 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Triesen leitet sich ab vom Geschlecht der Ritter von Trisun (daher der ursprüngliche Name Trisuna), die das Gebiet der Gemeinde im Mittelalter beherrschten. Die Burg der Ritter von Trisun erhob sich über dem Dorf an jener Stelle, wo heute die St. Mamerta-Kapelle steht. Die Ritter waren Dienstmannen der Grafen von Montfort-Feldkirch. Ein Ulrich von Trisun war Domherr zu Chur. Unter König Rudolf von Habsburg) wurde das Edelfräulein Guta von Trisun zur Äbtissin des adeligen Damenstiftes zu Lindau erwählt.

Private Universität im Fürstentum Liechtenstein

Auf der Anhöhe nördlich von St. Mamerten befand sich einst der Ansitz der Ritter von Schiel und auf einer Anhöhe bei Garnis der Sitz der Edlen von Richenstein. 1863 wurde eine Baumwollweberei in Triesen in Betrieb genommen. Seit 1996 steht das frühere Produktionsgebäude unter Denkmalschutz. 1913 brannten bei der grössten liechtensteinischen Brandkatastrophe des 20. Jahrhunderts zahlreiche Häuser im Gemeindegebiet ab.[2]

Seit dem Jahr 2000 ist in Triesen Sitz der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein. Sie befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollweberei Jenny, Spoerry & Cie, heute «Spörry-Areal» genannt.

Der Gasometer auf dem Areal der ehemaligen Baumwollweberei in Triesen bietet seit einigen Jahren ein vielseitiges Programm von Kunstausstellungen, Themenausstellungen, Veranstaltungen und weiteren kulturellen Aktivitäten aus den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Tanz und Literatur. Das Kulturzentrum der Gemeinde Triesen befindet sich in dem Teil der Baumwollweberei, dem auch der alte Gasometerturm angehört. Dieser Turm, in dem vor etwa 120 Jahren noch Gas für die Beleuchtung der Fabrik gelagert wurde, gibt dem Kulturzentrum in Triesen seinen Namen: Gasometer – Kulturzentrum der Gemeinde Triesen. In einem anderen Gebäudeteil wurde der letzte noch erhaltene Webstuhl im Jahr 2008 von Paul Bolliger restauriert, sodass die Maschine für Führungen in Betrieb genommen werden kann.

Das Wappen der Gemeinde Triesen besteht aus einem Schild mit 3 übereinanderliegenden silbernen Sensen auf blauem Grund. Die Flagge der Gemeinde Triesen ist in der Ausgestaltung quergeteilt: das obere Feld blau, das untere Feld silbern. Das Logo der Gemeinde Triesen besteht aus zwei übereinander liegenden Quadraten: Das Obere enthält das Wappen der Gemeinde Triesen, das Untere ist silbern gefärbt. Das Gemeindewappen ist nach dem Wappen der Edlen von Trisun gestaltet – des ältesten ortsansässigen Adelsgeschlechtes in Triesen (erstmals urkundlich erwähnt 1273; Ritter Ulrich «De Trisuns»).
Die Farben des Wappens, der Flagge und des Logos sind wie folgt definiert:

  • blau: Pantone 2935 (ein helles Blau, ungefähr einer Mischung von 100 % Cyan, 48 % Magenta, 0 % Yellow, 0 % Black)
  • silber: Pantone 877 C (ein Silber, ungefähr einer Mischung von 38 % Cyan, 27 % Magenta, 26 % Yellow, 9 % Black)

Politik

Gemeindevorsteher ist Günter Mahl (FBP), Vizevorsteher ist Gebhard Negele (VU). Der Gemeinderat zählt inklusive Gemeindevorsteher 11 Sitze (5 (FBP), 5 (VU), 1 (FL))

Wirtschaft

In Triesen befindet sich der Sitz von Radio Liechtenstein (Radio L). Das LOVA Center ist das grösste Einkaufszentrum in Liechtenstein.

Infrastruktur

In Triesen gibt es eine Primar-und Sekundarschule sowie die zweisprachige Privatschule Formatio (Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch), die von der Primarschule bis zur Matura besucht werden kann.

Sport und Freizeit

Die Sportanlage Blumenau ist das Sportgelände des FC Triesen und des Turnvereins Triesen. Weitere Sport- und Freizeitmöglichkeiten bestehen im Hallenbad, in der Tennishalle und im Skater-Park, auf zahlreichen Wanderwegen, im Kulturzentrum Gasometer auf dem Spoerry-Areal und auf dem Kultur- und Naturparcours.

In Triesen findet jährlich ein Internationales Schach-Turnier (Open) statt, 2009 zum 27. Mal. Das 24-Stunden-Schwimmen findet seit 1990 jährlich im Hallenbad in Triesen statt (14./15. November 2009).

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St.Gallus wurde im Jahre 1455 errichtet und 1994 zur quadratischen Hallenkirche umgebaut. Im Inneren befindet sich eine hölzerne Kassettendecke von 1942. Im Chor befindet sich heute ein spätgotischer geschnitzter Flügelaltar, den Ludwig von Brandis 1492 ursprünglich für die St.-Mamerta-Kapelle gestiftet hat.
  • Die St.-Mamerta-Kapelle (oder St. Mamertus) im Triesner Oberdorf ist die älteste Kapelle des Landes. Sie wurde im 9. oder frühen 10. Jahrhundert erbaut. An der Stelle der heutigen Kapelle befand sich einst die Burg Trisun – der Sitz der Edlen von Trisun. Im Turm der Kapelle sind noch Reste der abgegangenen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert zu sehen.
  • Die Marienkapelle, ein romanisches Bauwerk aus dem frühen 13. Jahrhundert, wurde 1964 restauriert.
Kosthaus
  • Das Kosthaus war ein 1873 auf Veranlassung des Baumwollfabrikanten Caspar Jenny durch den Architekten Hilarius Knobel errichtetes Arbeiterwohnhaus. Es gilt als das älteste noch erhaltene Mehrfamilienbau in Liechtenstein und war lange Zeit das grösste Wohnhaus im Lande. Dieses Kulturgut und Denkmal wurde 2006 aufgrund seiner besonderen Bedeutung für das Land geschützt und unter Denkmalschutz gestellt. Das mietskasernenartige, viergeschossige Gebäude bestand aus zwei zusammengebauten Achtfamilienhäusern, die Platz für 16 Familien boten. Jede der Wohneinheiten besass einen Wohnraum, eine Küche sowie zwei Schlafzimmer. Wie bei fast allen Arbeiterhäusern gehörte auch hier ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung als wichtiger Bestandteil zur Anlage. Das Gebäude wurde ab 2008 grundlegend saniert und im November 2009 als Kindertagesstätte neu eröffnet.
  • historischer Dorfkern
  • Rheindamm
  • Der Panoramaweg führt zunächst als Fahrweg durch eine naturnahe Weide- und Heckenlandschaft, bis er endlich als Waldpfad den äusserst steilen Hang über dem Dorf quert. Je nach Jahreszeit und Vegetationsstand öffnet sich auf dem Panoramaweg hin und wieder der Blick über Triesen und seine Umgebung dies- und jenseits des Rheins.
  • Lawena-Kraftwerk (seit 1927 in Betrieb) der Liechtensteinischen Kraftwerke, mit Museum Geschichte der Elektrifizierung im Fürstentum Liechtenstein

Persönlichkeiten

  • Karl Minst (* 26. April 1898, †10. Juni 1984 in Lorsch), Klosterverwalter und Ehrenbürger
  • Oskar Werner (1922–1984), österreichischer Film- und Bühnenschauspieler lebte seit 1952 in Triesen, wo er auch beigesetzt wurde.
  • Ursula Konzett (* 1959), ehemalige Skirennläuferin, ist in Triesen geboren.
  • Franz Burgmeier (* 1982), Fussballspieler, ist in Triesen geboren.
  • Josef Schädler (* 1930), Kunstmaler und Zeichner, ist in Triesen geboren.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Liechtenstein - Amt für Volkswirtschaft
  2. Gemeinde Triesen

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