Triebes

Triebes
Triebes
Koordinaten: 50° 41′ N, 12° 1′ O50.68611111111112.023333333333343Koordinaten: 50° 41′ 10″ N, 12° 1′ 24″ O
Höhe: 343 m ü. NN
Einwohner: 4.040 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1. Feb. 2006
Postleitzahl: 07950
Vorwahl: 036622

Triebes ist ein Ortsteil der Stadt Zeulenroda-Triebes im Freistaat Thüringen, im Thüringer Vogtland. Triebes liegt im Thüringer Schiefergebirge in der Talsenke des gleichnamigen Flusses Triebes auf 343 m ü. NN.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Evangelische Stadtkirche

Der Ort Triebes wurde 1209 erstmals im Zusammenhang mit einem Bertoldus de Tributz (Berthold von Triebes) urkundlich erwähnt und geht auf eine sorbische Gründung zurück. Um 1700 entwickelte sich aus der kleinen Ansiedlung ein Weberort. 1870 waren in Triebes mehr als 300 selbstständige Webermeister ansässig. Auf Veranlassung des reußischen Fürsten Heinrich XIV. wurde im Jahr 1875 die Geraer Jute-Spinnerei und -Weberei gegründet. Triebes gewann damit erheblich an wirtschaftlicher Bedeutung. 1912 arbeiteten in der Jute 1.500 Menschen. 1919 wurde Triebes das Stadtrecht verliehen.

Im April 1945 wurde Triebes von amerikanischen Truppen besetzt, denen ab Ende Juni die Rote Armee folgte.

Im Juni 1946 wurden im Metschwald bei Triebes vom sowjetischen Sicherheitsdienst NKWD sieben Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren aus dem Greizer Oberland erschossen und ihre Leichen verscharrt. Ihnen war "Werwolf"-Tätigkeit vorgeworfen worden.

Mehla wurde am 6. April 1994 eingemeindet.[1] Am 1. April 1999 folgte Dörtendorf.[2] Am 1. Februar 2006 fusionierten Zeulenroda und Triebes zur neuen Doppelstadt Zeulenroda-Triebes.[3] Die Fusion kam durch Auflösung der Stadt Triebes und Eingliederung nach Zeulenroda zu Stande.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl von Triebes ist im letzten Jahrzehnt relativ konstant geblieben, was jedoch auf die beiden Eingemeindungen zurückzuführen ist. Sie schwankt zwischen 4.000 und 4.300 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl von Triebes
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Datum Einwohnerzahl
1842 1.254
1933 4.814
1939 4.816
31. Dezember 1994 4.174
31. Dezember 1995 4.146
31. Dezember 1996 4.128
31. Dezember 1997 4.120
31. Dezember 1998 4.083
31. Dezember 1999 4.261
31. Dezember 2000 4.230
31. Dezember 2001 4.192
31. Dezember 2002 4.144
31. Dezember 2003 4.113
31. Dezember 2004 4.099
31. Dezember 2005 4.040

Politik

1990, bei den ersten freien Kommunalwahlen nach der Wende, wurde Gerhard Helmert (CDU) Bürgermeister und blieb es bis zur Städtefusion mit Zeulenroda. Anschließend war er bis 30. Juni 2006 Ortsbürgermeister von Triebes. Sein Nachfolger Hartmut Strobel (CDU) wurde am 7. Mai 2006 gewählt. Die Parteien CDU (12 Sitze), SPD (2) und Linkspartei.PDS (2) bildeten den letzten gewählten Stadtrat von Triebes.

Wappen

Wappen ab 1994.
Wappen 1975−1994.

Die amtliche Beschreibung des 1994 angenommenen Wappens lautet: „In Gold eine schwarze Löwenpranke mit roten Krallen, die ein nach rechts verschobenes rotes Passionskreuz aus vier in der Mitte geflochtenen Juteschnüren hält.“

Die Löwenpranke als Machtsymbol ergibt sich aus der Bedeutung der Landgrafen in der thüringischen Geschichte. Der Löwe ist aus dem Stammwappen der Fürsten von Reuß entnommen, deren Familienzweig Reuß-Köstritz seit 1681 Triebes in Besitz hatte. Die vier kreuzartig verflochtenen Juteschnüre verweisen auf die früher bedeutende Jute-Spinnerei und -Weberei.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Das Winkelmannsche Haus aus dem Jahre 1617[4] ist in Blockbauweise errichtet und gehört zu den letzten erhaltenen Gebäuden seiner Art in der ostthüringer Region.
  • Gedenkstein von 1997 im Metschwald (an der Straße von Neuärgerniß nach Mehla) mit der Inschrift: "Den Toten zur Ehre / den Lebenden zur Mahnung / Hier wurden vom sowjetischen NKWD / unschuldig hingerichtet: Namen, Jahrgang und Wohnorte von 7 Jugendlichen / Rehabilitiert 1994 durch die russische Justiz"

Wirtschaft und Infrastruktur

Triebes liegt an der Landstraße vom Zentrum der Stadt nach Hohenleuben und verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Werdau–Weida–Mehltheuer. Die Wirtschaft in Triebes wird von kleineren Handwerks-, Dienstleistungs- und Handelsbetrieben geprägt. Im Gewerbegebiet am westlichen Ortsrand sind seit den Neunziger Jahren zahlreiche Neuansiedlungen zu verzeichnen.

Partnergemeinden

Persönlichkeiten

Personen, die in Triebes geboren wurden

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2006
  4. Webseite des Winkelmannschen Hauses

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