Trethevy Quoit

Trethevy Quoit
Trethevy Quoit nahe Darite, Cornwall

Der Trethevy Quoit, auch bekannt als The Giant's House, ist ein etwa 5500 Jahre alter Dolmen aus der Jungsteinzeit und liegt in der Grafschaft Cornwall in England. Dieser Quoit veranschaulicht sehr gut die Besonderheiten der cornischen Portalgräber.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ostansicht

Der Trethevy Quoit befindet sich im ehemaligen District Caradon nördlich von Liskeard im Dorf Tremar Coombe. Dorthin gelangt man, wenn man auf halben Weg zwischen Minions und St Cleer nach links in östliche Richtung nach Darite abbiegt. Ganz in der Nähe liegen The Hurlers, drei Steinkreise ebenfalls aus der späten Bronzezeit. In Cornwall findet man weitere Megalithanlagen:

Aufbau

Radierung von W.C. Borlase 1872
Radierung von W.C. Borlase 1872
Radierung von W.C. Borlase 1872

Der Trethevy Quoit war allem Anschein nach wie andere Portalgräber dieses Typs anfangs durch einen Erdhügel bedeckt. Die noch anzutreffenden Reste der Befestigung lassen auf einen Durchmesser von 6,5 m schließen. Die noch vorhandenen sieben Steine und die 3,7 m lange und 10,5 Tonnen schwere Deckplatte befanden sich früher im Innern der Anlage. Am oberen Ende der Deckplatte befindet sich ein natürliches Loch, das vielleicht zu astronomischen Beobachtung genutzt wurde. Die Gruppe der Horizontalsteine setzt sich zusammen aus einer umgestürzten Rückwand, jeweils zwei seitlichen Wandsteinen, die sich leicht überlappen, einem Frontstein und einem etwas abseits gelegenen flankierenden Stein. Die Besonderheit der cornischen Portalgräber ist, dass durch solche Steine manchmal ein kleiner teilweise geschlossener Raum vor dem frontalen Abschluss geschaffen und begrenzt wird. Einige Steine weisen lochartige Perforationen als Verzierungen auf. Der Frontstein wird häufig als Eingangsstein bezeichnet, obwohl er bei den meisten Portalgräbern nicht bewegt werden kann. Der Trevethy Quoit bildet hier eine seltene Ausnahme, denn ein kleiner rechteckiger beweglicher Stein am unteren rechten Rand der Vorderseite ermöglicht einen Zugang zu der Grabkammer, der heute nur noch sehr selten geöffnet wird. Die Rückseite der Kammer ist nach innen eingestürzt und bildet nun eine Erhebung im Innern der Kammer. Aufgerichtet besitzt dieser Stein etwa die Höhe des Frontsteins, so dass die Deckplatte einst nicht von den Flankensteinen getragen worden wäre, sondern nahezu waagrecht allein auf Frontstein und Rückwand ruhte. Dann allerdings hätte sich zwischen den Tragsteinen und den Seitenwänden eine beträchtliche Lücke ergeben, durch die das Erdreich in die Grabkammer hätte eindringen können. Daher ist anzunehmen, dass beim Einsturz der Rückwand die niederfallende Deckplatte auch die Flankensteine beschädigte. Der Innenraum ist 2,0 m lang und 1,5 m breit und misst heute an der höchsten Stelle noch 4,6 m.

Forschungsgeschichte

Erstmals erwähnt wurde der Trethevy Quoit 1584 von J. Norden in einer topographischen und historischen Darstellung Britanniens, die aber erst 1728 verlegt wurde.[1] Im 19. Jahrhundert beschäftigte sich William Copeland Borlase wieder näher mit der Megalithanlage und fertigte dazu die hier abgebildeten Radierungen an. Von ihm stammen auch erste Mutmaßungen über die umgestürzte Rückwand und das frühere Aussehen des Quoits.[2] H. Hencken verfasste 1932 eine erste moderne Darstellung, in der er auf die Besonderheit der Vorkammer erläuterte und auf Parallelen zu Bauwerken in der Bretagne hinwies.[3] Neuere Ausgrabungen zeigten, dass diese Art von Megalithanlagen im Neolithikum zwischen 3700 bis 3500 v. Chr. errichtet worden sind und über eine lange Zeit als Gemeinschaftsgräber genutzt wurden.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. John Norden: Speculi Britanniae - Cornwall, London 1728
  2. William Copeland Borlase: Naenia Cornubiae, Longmans 1872
  3. Hugh O'Neill Hencken: The Archaeology of Cornwall and Scilly, Metheun 1932
  4. John Barnatt: Prehistoric Cornwall: The Ceremonial Monuments, Turnstone Press Limited 1982

Literatur

  • John Barnatt: Prehistoric Cornwall: The Ceremonial Monuments, Turnstone Press Limited 1982. ISBN 0855001291
  • Ian McNeil Cooke: Standing Stones of the Land's End, Cornwall: Men-an-Tol Studio 1998. ISBN 0951237195

Weblinks

 Commons: Trethevy Quoit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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