Trebsen (Mulde)

Trebsen (Mulde)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Trebsen/Mulde
Trebsen/Mulde
Deutschlandkarte, Position der Stadt Trebsen/Mulde hervorgehoben
51.28305555555612.75122Koordinaten: 51° 17′ N, 12° 45′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Leipzig
Landkreis: Leipzig
Höhe: 122 m ü. NN
Fläche: 35,03 km²
Einwohner: 4262 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04687
Vorwahlen: 034383 und 03437
Kfz-Kennzeichen: L (alt: MTL)
Gemeindeschlüssel: 14 7 29 400
Stadtgliederung: 4 Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 13
04687 Trebsen/Mulde
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Heidemarie Kolbe (parteilos)

Trebsen ist eine Kleinstadt im Zentrum des Landkreises Leipzig in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde liegt zwischen der Stadt Grimma (ca. 7 km) und der Stadt Wurzen (ca. 10 km) am Westufer der Mulde im sächsischen Hügelland. Durch Trebsen verläuft die B 107 und die für den Personenverkehr stillgelegte Bahnstrecke Beucha–Trebsen‎. Die A 14 ist über den Anschluss Grimma (ca. 4 km) zu erreichen.

Ortsgliederung

Zu Trebsen gehören folgende Ortsteile: Altenhain, Neichen und Seelingstädt

Geschichte

Trebsen gehörte zu DDR-Zeiten zum Kreis Grimma. Der Bahnhof Trebsen ist stillgelegt worden.

Gedenkstätten

Ein Gedenkstein im Schloßpark erinnert an den kommunistischen Widerstandskämpfer Albert Kuntz, der zeitweise am Ort arbeitete und politisch wirkte, und der im Januar 1945 im KZ Dora-Mittelbau ermordet wurde.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Trebsen

Schloss Trebsen

Das am Westufer der Mulde gelegene Schloss Trebsen wird erstmals urkundlich im Jahre 1161 erwähnt. Der spätgotische Bau entstand aus der im Jahr 991 erstmals erwähnten Burg Trebizin.

Im 12. Jahrhundert war ein mächtiger Rundturm zum Schutz der Muldefurt erbaut worden. Um 1500 begann unter Georg von Saalhausen der Ausbau zu einer Dreiflügelanlage mit typischen spätgotischen Staffelgiebeln, die 1527 durch die Herren von Minkwitz vollendet wurde. Im 18. Jahrhundert ließ der aus Hamburg eingewanderte Dr. Vincent Baumann den Südflügel (unter Einbeziehung älterer Erdgeschossbauten) aufführen, die gesamte Anlage barockisieren und eventuell auch den Rundturm im Innenhof abreißen. Unter dem Rittmeister a.D. Georg von Zimmermann erfolgt 1909/1910 nach Entwurf der Saalecker Werkstätten unter der Leitung Paul Schultze-Naumburgs der Umbau des Hofes und die Neueinrichtung der Erdgeschossräume im West- und Ostflügel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie von Zimmermann als Großgrundbesitzer enteignet. 1946/47 kam es zur Gewinnung von Baumaterial zum Abbruch der Dächer über dem West- und Nordflügel, wodurch der Nordflügel im Weiteren zur Ruine verfiel. Der restliche Bau wurde bis 1992 außer zu Wohnzwecken durch die Freiwillige Feuerwehr, als Kindergarten und Heimatstube sowie als Seniorentreff der "Volkssolidarität" genutzt. 1992 gründete sich der Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege e. V. – Schloss Trebsen und begann mit umfangreichen Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten. 1993 nahm dann das Bildungszentrum für handwerkliche Denkmalpflege – Schloss Trebsen seine Arbeit auf, womit Werkstätten, Ateliers und Seminarräume entstanden. 1994-95 wurden die Mauern der ruinösen Schlossflügel wieder aufgeführt, mit neuen Dächer versehen und die verlorengegangenen Treppengiebel in modernen Formen nachempfunden. Es erfolgte die Freilegung des ehemaligen Wassergrabens, wobei eine 1770 errichtete Steinbrücke wieder zum Vorschein kam.

Der Förderverein für Handwerk und Denkmalpflege e.V. - Schloss Trebsen unterhält auch das in Deutschland einmaliges „Bergezentrum“ für historische Baustoffe, das sein Lager in einer ehemaligen Papierfabrik in der Nähe des Schlosses unterhält.

Evangelisch-lutherisch Stadtkirche

Wehr an der Mulde bei Trebsen

Von der um 1150 errichteten Kirche ist das romanische Kirchenschiff vollständig erhalten. 1518 wurde der romanische Chorturm abgebrochen und mit dem Bau des gotischen Chores begonnen. 1552 begann Lucas Engelmann mit dem Bau des Westturmes, dessen Spitze erst 1661 vollendet wurde. 1701 erfolgte die Barockisierung des Inneren. Das Deckengemälde mit der Himmelfahrt des Elia stammt von Johann Nikolaus Wilke. 1729 brannte die Turmhaube ab und wurde bis 1731 völlig neu in süddeutschen Formen durch den Zimmermeister Johann Gebhard aufgebaut. Seitdem trägt sie ihre auffällige Zwiebelhaube.

Von besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung ist der Grabstein der Judita, einer Tochter des Herrn von Trebissen, als ein Zeugnis dafür, dass in dieser Region bereits vor 1200 Reliefgrabsteine gefertigt wurden.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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