Traum ohne Ende

Traum ohne Ende
Filmdaten
Deutscher Titel Traum ohne Ende
Originaltitel Dead of Night
Produktionsland England
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1945
Länge 102 Minuten
Stab
Regie Alberto Cavalcanti
Charles Crichton
Basil Dearden
Robert Hamer
Drehbuch John Baines
Angus MacPhail
T.E.B. Clarke
Produktion Michael Balcon
Musik Georges Auric
Kamera Jack Parker
Stanley Pavey
Douglas Slocombe
H.Julius
Schnitt Charles Hasse
Besetzung

Traum ohne Ende (Originaltitel: Dead of Night[1]) ist ein englischer Episodenfilm aus dem Jahr 1945, der als Klassiker des Horrorfilms gilt. Regie führten Basil Dearden in der Rahmenhandlung und in der Episode Hearse Driver (Leichenwagenfahrer, nach E.F.Benson), Robert Hamer in The haunted mirror (Drehbuch John Baines), Alberto Cavalcanti in The christmas party (Drehbuch Angus MacPhail) und The ventriloquist´s dummy (die Bauchrednerpuppe, Drehbuch John Baines), Charles Crichton in Golfing (nach H. G. Wells).

Der Film wurde in den Ealing Studios gedreht. Er kam im September 1945 kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die englischen Kinos und war damals ein großer Erfolg (während des Krieges kamen keine Horrorfilme in die Kinos). Er gilt als einer der bedeutendsten englischen Filme des Genres vor den späteren Filmen der Hammer-Studios.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Architekt Walter Craig eröffnet mehreren ihm anscheinend völlig fremden Personen in einem Landhaus („Pilgrim farm“), dass er ihr Zusammentreffen schon geträumt habe. Ein immer wiederkehrender Traum, der harmlos beginne, sich dann aber nach einem bestimmten Ereignis (dem Zerbrechen der Brillengläser des Psychiaters Dr.van Straaten, der die Rolle des Skeptikers in der Runde übernimmt) zum Alptraum wandelt, an dessen Ende er sich aber nicht erinnern kann.

Jeder von Ihnen habe eine unheimliche Geschichte zu erzählen, und einer nach dem anderen trägt im Folgenden eine Episode bei. Am bekanntesten ist die Bauchredner-Episode mit Michael Redgrave, in der eine Bauchredner-Puppe langsam die Herrschaft über ihren Herrn erlangt und ihn ganz dominiert, nachdem er einen Kollegen angeschossen hat, von dem er glaubte, er wolle ihm seine Puppe stehlen.

Weitere Episoden handeln vom Geist eines ermordeten kleinen Jungen auf einer Kinder-Weihnachtsparty, den Vorahnungen des Rennfahrers Hugh Grainger (wie in seinem Traum teilt ihm der Busfahrer mit Just room for one inside, worauf er nicht einsteigt und einem Unglück entgeht), einem Golfspiel um eine Frau, einem alten Spiegel, der Ursprung eines fast mörderischen Ehestreits der Cortlands wird. Der Film hat einen überraschenden Schluß, den Craig als Teil seines immer wiederkehrenden Alptraums fürchtet.

Sonstiges

  • Golf- und Weihnachtsgeschichte wurden in der US-Fassung beschnitten bzw. ganz weg gelassen.
  • Thomas Gold und Fred Hoyle wurden angeblich durch das einen Kreis schließende Ende zu ihrer „steady state“ Theorie in der Kosmologie angeregt.

Kritiken

„Traum ohne Ende ist einer jener frühen britischen Horrorfilme, der geschickt mit den menschlichen Urängsten spielt und episodenhaft eine Palette von Alpträumen ausbreitet, die so angeordnet sind, dass sich selbst die reale Rahmenhandlung gegen Ende als Traum entpuppt. (...) Aufgrund ihrer verschiedenen Regisseure sind die einzelnen Geschichten qualitativ unterschiedlich ausgefallen. Eine besonders düstere Aura besitzen die Episoden The Haunted Mirror (Robert Hamer) und The Ventriloquists Dummy (Cavalcanti).“Das große TV Spielfilm Filmlexikon[2]

Soundtrack

  • Georges Auric: Dead of Night. Suite. Auf: The Film Music of Georges Auric. Chandos, Colchester 1999, Tonträger-Nr. CHAN 9774 – digitale Neueinspielung von Auszügen der Filmmusik durch das BBC Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Rumon Gamba

Literatur

  • William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, u. a. S. 169ff
  • George Perry: Forever Ealing. A Celebration of the Great British Film Studio. Pavilion, London 1985, ISBN 0-907516-60-2, u. a. S. 86-89
  • Charles Barr: Ealing Studios. A Movie Book. University of California Press, Berkeley 1998, ISBN 0-520-21554-0, u. a. S. 55-68

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Übersetzt: Die tiefsten Nachtstunden.
  2. Das große TV Spielfilm Filmlexikon. Digitale-Bibliothek-Sonderband (CD-ROM-Ausgabe). Directmedia, Berlin 2006, ISBN 3-89853-036-1, S. 12614 f.

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