Trasimenischer See

Trasimenischer See
Trasimenischer See
Blick von Tuoro über den Trasimenischen See mit den Inseln Isola maggiore und minore
Blick von Tuoro über den Trasimenischen See mit den Inseln Isola maggiore und minore
Geographische Lage nordwestlich von Perugia
Zuflüsse Anguillara
Abfluss Emissario del Trasimeno
Städte am Ufer Passignano sul Trasimeno, Castiglione del Lago
Größere Städte in der Nähe Perugia
Daten
Koordinaten 43° 8′ N, 12° 6′ O43.13944444444412.1075258Koordinaten: 43° 8′ N, 12° 6′ O
Trasimenischer See (Italien)
Trasimenischer See
Höhe über Meeresspiegel 258 m
Fläche 128 km²f5
Länge 16,1 kmf6
Breite 12,0 kmf7
Umfang 57 kmf9
Maximale Tiefe 6 bis 7 mdep1f10
Mittlere Tiefe 4 bis 5 mdep1f11
Besonderheiten

3 Inseln

Der Trasimenische See (ital. Lago Trasimeno) ist mit 128 km² und einem Umfang von 54 Kilometern der größte See der Apenninhalbinsel und der viertgrößte Italiens. Er liegt in der Region Umbrien nordwestlich von Perugia 259 Meter über dem Meeresspiegel, ist umgeben von bis zu 600 Meter hohen Bergen und ist bis zu 7 Metern tief. 18 Fischarten bevölkern das Wasser. In den Dörfern am Ost- und Südufer ist der Fischfang noch immer eine wichtige Erwerbsquelle.

Geschichtliche Bedeutung erlangte der See durch die Schlacht am Trasimenischen See am 24. Juni 217 v. Chr.: Hannibal schlug hier bei Sanguineto im Zweiten Punischen Krieg die gegnerische römische Armee unter Gaius Flaminius vernichtend.

Der Lago Trasimeno auf einem Plan von um 1600

Der See wird nur von kleinen Wasserläufen, die im Sommer häufig austrocknen, gespeist und hat keinen natürlichen Abfluss. Die verhältnismäßig dünn besiedelte Uferregion hat zum Teil verschilfte Uferlandschaften. In der Geschichte gab es mehrere Versuche, den stark schwankenden Wasserstand in den Griff zu bekommen. Schon in der Antike bauten die Römer bei San Savino einen unterirdischen Abflusskanal, die cava, den 1421 Braccio Fortebracci, später auch die Päpste erneuern ließen, der jedoch im Laufe der Jahre versandete. Immer wieder wurde diskutiert den See trocken zu legen, um die Malaria zu bekämpfen und neues Ackerland zu gewinnen. Erst der im Jahr 1898 angelegte Abflusskanal zur Caina (und dadurch zum Tiber) schützt den See vor Überschwemmungen. Der geringe Wasserstand in Verbindung mit Überdüngung führt vor allem im Sommer zu starkem Algenwuchs.

Der Trasimenische See ist ein beliebtes Erholungsgebiet Umbriens. Um den See gibt es zahlreiche Badeanstalten, ein großes Angebot an Campingplätzen, Ferienwohnungen, Freizeit- und Sporteinrichtungen aller Art.

Die Isola Maggiore wird von Tuoro, Passignano sowie Castiglione del Lago mit regelmäßig verkehrenden Schiffen erreicht. Die unbewohnte Isola Minore darf nicht betreten werden. Die Isola Polvese ist mit dem Schiff von San Feliciano aus erreichbar. Sie ist zu weiten Teilen ein Naturschutzgebiet.

Oberhalb des Dorfes Sant’Arcangelo steht die ehemalige Benediktinerabtei Badia di Sant’Arcangelo. Sie wurde um das Jahr 1000 als Teil eines Verteidigungswalls am Ostufer des Sees erbaut.

Literatur

  • Luciano Festuccia: Guida al Lago Trasimeno ed al suo territorio. ("Führer des Trasimenischen Sees und sein Territorium"). Edízioni Duca della Corgna, Perugia 2002. (Italienisch, Englisch, Deutsch und Französisch)

Weblinks

 Commons: Lake Trasimeno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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