Traisen (Fluss)

Traisen (Fluss)
Traisen
Karte Traisen (Fluss).svg
DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Niederösterreich, Europa
Flusssystem Donau

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Quelle im Süden am Kernhofer Gscheid, im Südwesten am Traisenberg,
siehe TextVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 1.750 m ü. A.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Donau beim Kraftwerk Altenwörth
48.37222222222215.864166666667180

48° 22′ 20″ N, 15° 51′ 51″ O48.37222222222215.864166666667180
Mündungshöhe 180 m ü. A.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 1.600 m
Länge 80 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 1.000 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Abflussmenge
am Pegel Windpassing[1]
MQ: 13,5 m³/s
HHQ: 747 m³/s (im Jahr 1997)
Rechte Nebenflüsse Gölsen
Mittelstädte St. Pölten
Kleinstädte Türnitz, Hohenberg, Lilienfeld, Traisen, Wilhelmsburg, Herzogenburg, Traismauer
Die Traisen zwischen den Orten Traisen und Wilhelmsburg

Die Traisen zwischen den Orten Traisen und Wilhelmsburg

Die Traisen, die aus den Quellflüssen Türnitzer Traisen und Unrechttraisen gebildet wird, ist ein rechter Nebenfluss der Donau im Süden Niederösterreichs. Die Gölsen ist der einzig größere Nebenfluss.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name des Flusses Traisen geht auf das keltische Wort *tragisamā zurück, was soviel bedeutet wie „die sehr schnelle“.[2][3] Der Name ist auf einem römerzeitlichem Stein, der in St. Pölten gefunden wurde, überliefert. [4]

Der Fluss war wiederum direkt oder indirekt Namensgeber für die angrenzenden Orte. Direkter Namensgeber war sie etwa für Traisen und Traismauer, in früherer Zeit ebenfalls für St. Pölten, dessen Name sich mit Treisma ad monasterium Sti Ypoliti im Jahr 976 auf den Fluss beziehen lässt.[4]

Geografie und Geologie[5]

Der Fluss hat eine Länge von 80 Kilometern und ein Einzugsgebiet von rund 1000 Quadratkilometern, das sich über einen Höhenbereich von 1750 bis herab auf 180 Meter erstreckt und ein Viertel der niederösterreichischen Kalkalpen entwässert. Darunter sind die hohen Kalkstöcke von Gippel und Göller sowie die Bergmassive von Reisalpe, Tirolerkogel, Türnitzer Höger (alle um 1400 m) und der ausgedehnte Block des Traisenberges (1230 m). Das gesamte Flusssystem misst etwa 530 Kilometer Fließgewässer.

Oberlauf

Der Fluss entspringt mit zwei Quellflüssen in der Nähe von St. Aegyd am Neuwalde und Türnitz in den Kalkalpen. Der südwestliche Teil heißt Türnitzer Traisen, der südöstliche Unrechttraisen. Die beiden Flüsse sind in ihrer Wassermenge vergleichbar. Im Schnitt führt die Traisen dort 10–15 Kubikmeter pro Sekunde. Der Oberlauf bis etwa Traisen liegt in den Kalkalpendecken.[6]

Türnitzer Traisen

Die Türnitzer Traisen auf Höhe Lehenrotte

Die Türnitzer Traisen, der südwestliche Quellfluss, liegt in den nördlichen Kalkalpen. Flussauf des Ortes Türnitz vereinigen sich die Zubringer Türnitz mit einem Durchfluss von 1 m³/s, die nördlich Annaberg bei 47° 52′ 7″ N, 15° 23′ 38″ O47.86871715.393837930 entspringt, und Traisenbach, dessen Quellen am Traisenberg liegen (47° 51′ 2″ N, 15° 25′ 43″ O47.8505715.428743995 und 47° 52′ 39″ N, 15° 34′ 12″ O47.877613215.5700302810), mit 2 m³/s zur Türnitzer Traisen. Der Traisenbach wird als Quellfluss der Traisen angesehen, bis zum Übergang zur Türnitzer Traisen münden als größere Zubringer der Retzbach und der Högerbach in ihn. Bis hier bestehen Gefälle bis zu 30 ‰, der Bach verläuft meist in einem Kerbtal.

Zwischen Türnitz und Dickenau erweitert sich das Tal zu einem Kerbsohlental. Das Gefälle ist mit knapp 7 ‰ weit niedriger als bei den Zubringern, es entstehen flache Gleitufer mit unbewachsenen Schotterbänken und Flachwasserbereichen. Das Umland grenzt etwa niveaugleich an.

Die Türnitzer Traisen verläuft zwischen Dickenau und Freiland in einem engen, gewundenen Sohlental. Das Gefälle ist mit etwa 5 ‰ etwas geringer als das flussauf. Meist entstanden hier Prallufer, die direkt in den Hangwald übergehen. Dadurch sind Unterspülungen und Gehölz- und Wurzelstrukturen vorhanden. Die Türnitzer Traisen hat hier einen Mittleren Durchfluss von 4 m³/s.

Unrechttraisen

Die Unrechttraisen nahe der Quelle

Die Unrechttraisen, der südöstliche Quellfluss, entspringt in den nördlichen Kalkalpen 47° 50′ 23″ N, 15° 28′ 24″ O47.8397715.47327950. In St. Aegyd am Neuwalde vereinigt sich die Unrechttraisen, die am Traisenberg entspringt, mit den Zubringern Weißenbach und dem nahe Kernhof entspringenden Keerbach. Nach diesem Zusammenfluss führt die Unrechttraisen im Durchschnitt 2 m³/s, zuvor fehlt die oberirdische Wasserführung aufgrund Versickerung in den Schotterkörper teilweise völlig. Die Zubringer verlaufen in Kerbtälern mit bereichsweisen Talbodenerweiterungen, das mittlere Talgefälle beträgt 25 ‰ mit lokalen Steilstrecken bis 55 ‰.

Von St. Aegyd bis Untermitterbach durchfließt die Unrechttraisen ein Sohlenkerbtal, bis Hohenberg ein enges Kerbtal. Das mittlere Gefälle ist mit über 11 ‰ verhältnismäßig hoch, jedoch weit geringer als flussauf. Die Ufer sind meist steil, häufig unterspült und dementsprechend reich an Gehölz- und Wurzelstrukturen. Sie grenzen über weite Bereiche direkt an den Hangwald.

Die Situation bis nach Freiland stellt sich ähnlich dar, einzig das Gefälle fällt auf 8,5 ‰ ab. Der Durchfluss beträgt bei der Einmündung etwa 4 m³/s.

Traisen

In Freiland fließen die Türnitzer- und Unrechttraisen zusammen. Bis nach Schrambach, wo der Zögersbach mit 0,3 m³/s einmündet, verläuft die Traisen in einem Kerbtal, die Ufer sind überwiegend steil und aufgrund von Unterspülungen reich an Gehölzstrukturen, der Hangwald reicht bis ans Ufer. Bis Lilienfeld folgen Sohlenkerbtäler abwechselnd mit Sohlentälern. Hier bestehen flachere Gleitufer mit unbewachsenen Schotterbänke. Im weiteren Verlauf bis Traisen in einem engen Sohlenkerbtal dominieren Prallufer mit oftmals unterspülten Uferbereichen, die direkt in den Hangwald übergehen. Das Gefälle beträgt hier nur mehr 4,6 ‰, der Durchfluss hat sich auf 8 m³/s vergrößert. Bis zum Ort Traisen durchfließt der Fluss das Kalkalpenvorland.

Mittellauf

Zwischen Traisen und Wilhelmsburg durchfließt die Traisen die Flyschzone. Der bis zu 800 m breite Talboden ist im Verhältnis zur Flussbreite als breit einzustufen. Das Gefälle ist mit 4,9 ‰ nur unwesentlich höher als flussauf. Es kommt hier zu großflächiger Ufererosion an den Prallufern und Schotterbänken an den Gleitufern. Im Mittellauf münden neben dem größten Zubringer Gölsen der Steubach in Rotheau und der Kreisbach in Wilhelmsburg mit je etwa 0,3 m³/s ein.

Gölsen

Die Gölsen bei Wiesenfeld

Die Gölsen entsteht im östlich von Hainfeld liegenden Gstettl aus dem Zusammenfluss von Gerst- und Fliedersbach, die beide ihr größtes Einzugsgebiet in der Flyschzone haben. Im Hainfeld mündet mit dem Ramsaubach der erste größere Zufluss, er entspringt in den Kalkdecken südlich von Ramsau. Hier beträgt der Abfluss bei Mittelwasser weniger als 2 m³/s, das mittlere Gefälle liegt 6 ‰. Der Talboden der Gölsen ist mit 400 bis 500 m Breite im Verhältnis zur Flussbreite relativ breit, es bildet sich eine deutliche Bruchkante zwischen den nahezu senkrechten Prallhangböschungen und dem horizontalen Talboden aus. An den Innenbögen der Mäander befinden sich flache Böschungen, die in breite Schotterbänke übergehen. Das Profil ist bereichsweise bis zu einige Meter in den Talboden eingeschnitten und der Niveauunterschied zwischen Flussbett und Umland groß.

Flussab folgt der größere Halbach, der im Bereich der Kalten Kuchl in den Kalkdecken entspringt und an Kleinzell vorbei nach Rainfeld fließt, wo er in die Gölsen einmündet. Im Bereich von St. Veit folgen der Kerschenbach und der Schwarzenbach, die beide in der Flyschzone entspringen. Ihr Einzugsgebiet ist aufgrund der nur etwa fünf Kilometer entfernten Wasserscheide zur Perschling relativ gering. Der letzte erwähnenswerte Zufluss der Gölsen ist der in Wiesenfeld einmündende Wiesenbach. Er entspringt in den Kalkdecken östlich von Freiland und führt bis zu einem Viertel des Gölsenwassers. Der in diesem Bereich bis zu einige 100 Meter breite Talboden führt zu mit Totholz strukturierten Prallufern und Schotterbänken am Gleitufer. Das Gefälle beträgt 4 ‰, der Abfluss 3,21 m³/s.

Unterlauf

Die Traisen bei ihrer Einmündung in die Donau

Im Unterlauf ab Wilhelmsburg durchfließt der Fluss die Tertiärmolasse[6] des Alpenvorlandes in einem bis zu fünf Kilometer breiten Tal und hat nur mehr wenige Zuflüsse. Diese münden, bis auf den Nadelbach, in die über den gesamten Abschnitt parallel zur Traisen fließenden Mühlbäche ein. Die Mühlbäche, die in Altmannsdorf rechtsufrig und knapp südlich der West Autobahn linksufrig ausgeleitet werden, entnehmen einen Großteil des Mittelwassers.[7] Flussab St. Pölten passiert die Traisen Herzogenburg, nachdem sie Traismauer durchflossen hat, mündet sie nach dem Kraftwerk Altenwörth in die Donau. Die Mündung wurde im Zuge des Baues des Donaukraftwerkes Altenwörth um acht Kilometer nach Osten verlegt.[8]

Wasserqualität

Gewässerqualität
 Deutlich bis stark verändert
 Guter Zustand
 Sehr guter Zustand

36 Prozent der Traisen entsprechen noch weitgehend dem natürlichen Zustand („sehr guter Zustand“). Damit gehört sie im Oberlauf zu den reinsten Gewässern Österreichs. Weitere 14 Prozent sind als „gut“ zu bezeichnen (keinerlei Flussbau oder energiewirtschaftliche Eingriffe), während 50 Prozent der Gewässerstrecken anthropogen verändert sind.[9]

Wirtschaft

Energie

Entlang der Traisen wurden schon früh Mühlen gebaut. Durch die häufigen Niedrigwasser und die damit verbundenen Einbußen wurden immer mehr Mühlbäche errichtet (siehe dazau Harlander Coats). Heute bestehen an den Mühlbächen entlang der Traisen 16 Stromerzeugungsanlagen.[10] Diese sind meist nur von sehr geringer Leistung und werden privat betrieben.

Verkehrs- und Transportweg

Als Verkehrsweg wurde die Traisen aufgrund ihres sich häufig ändernden Flussbettes nur wenig genutzt. Einzig die Flößerei war lange Zeit weit verbreitet. So wurde das zum Wiederaufbau nach den Großbränden von 1474 und 1512 in St. Pölten benötigte Holz von Lilienfeld und Wilhelmsburg gekauft und über die Traisen getriftet.[4] Wien wurde ab 1718 von der Traisen aus mit Brennholz versorgt. Die letzten großen Triften fanden um das Jahr 1861 statt. Danach wurden nurmehr geringe Mengen bis nach Lilienfeld transportiert.[4]

Tourismus

Für den Sommertourismus sind die Traisentäler wenig geeignet, was vor allem am steilen Gelände und an fehlenden Seen liegt. Zum Bergsteigen und Klettern hingegen finden sich viele lohnende Ziele, von denen einige (trotz längerer Anreise) zu den Wiener Hausbergen zählen:

  • Gippel (1669 m) und teilweise Göller (1766 m) – mit weiter Fernsicht und möglichen Übergängen zur Rax-Schneeberg-Gruppe und zu den Mariazeller Bergen
  • Muckenkogel (1250 m) und Reisalpe (1399 m)
  • Türnitzer Höger (1372 m) und Eibl (1002 m).
  • Für Wintersport und Schitouren eignen sich fast alle der genannten Berge, in den Tälern verlaufen mehrere Loipen.

Im Traisental sind einige Schauhöhlen, wie etwa jene in der Anthofrotte, zu besichtigen.[11]

Insgesamt spielt der Tourismus wirtschaftlich nur eine kleine Rolle, der Bevölkerungsrückgang im Oberlauf beträgt stellenweise mehr als ein Prozent jährlich. Als Gegenmaßnahmen entstehen mancherorts Kulturvereine und es wird verschiedentlich ein Spezialtourismus gefördert.

Weinbau

Seit einer Gesetzesnovelle 1995 ist das Traisental das jüngste Weinbaugebiet Österreichs. In der Gegend wurde einer der ältesten österreichischen Weinsamen gefunden, der nachweislich aus der früheren Bronzezeit (zirka 2000 v. Chr.) stammt.[12]

Im untersten Traisental – von der Donau bis zum Raum St. Pölten – ist Weinbau auf sandigen Lössböden und Konglomeraten möglich. Das Weinbaugebiet Traisental umfasst über 770 Hektar Anbaufläche und ist somit das kleinste Österreichs.[12] Im Jahr 2006 wurde das Traisental als erstes DAC-Gebiet für Riesling zugelassen.

Hochwässer

Das Landtagsschiff in St. Pölten nach dem Septemberhochwasser 2007

Schneeschmelze und Unwetter haben zusammen mit dem starken Gefälle im Oberlauf und der geringen Widerstandsfähigkeit der Flusssohle in der Vergangenheit immer wieder zu Überschwemmungen geführt. So trat die Traisen zwischen 1541 und 1880 dreizehnmal über die Ufer.[4]

Historische Hochwässer

Beim Hochwasser 1897 war auch das Traisental betroffen, St. Pölten[13] und Herzogenburg[14] waren überschwemmt. Besonders verheerend waren die Überflutungen am Oberlauf der Traisen. Die Türnitzer Traisen riss alle Brücken mit sich, die Unrechttraisen nur einige. Alleine in Lilienfeld spülte die Traisen 10 Brücken weg,[15] im Gösental traten vor allem die Zubringer über die Ufer.[16] Eine Lokalzeitung schrieb damals:[8]

„Auch in St. Pölten verstieg sich am 30. Juli das schmutzige gelbbraune Wasser der Traisen bis in das Weichbild der Stadt. Die ganze Gegend gegen Herzogenburg bildete einen See, aus welchen hie und da isoliert die in der Nähe des Flussbettes gelegenen Hütten und Häuschen sowie Baumgruppen gleich Inselpunkten hervorlugten…“

St.Pöltner Zeitung, 1897

Bei dem extremen Hochwasser 1997 wurden Teile zahlreicher Ortschaften entlang der Traisen, darunter das Regierungsviertel der Landeshauptstadt St. Pölten, stark überschwemmt.

Hochwässer der Traisen[1]
Datum Durchfluss Q [m³/s] Pegelstand W [cm]
08. Juli 1997 747 395
07. Sep. 2007 453 341
01. Juli 1975 438 362
07. Aug. 2006 402 322
13. Aug. 2002 385 325
03. Juni 2006 347 299
22. Okt. 1996 326 285
26. Juli 1972 244 277
02. Aug. 1991 221 254
18. Mai 1991 206 250
17. Mär. 1997 203 243

Die obige Tabelle bezieht die Daten aus der Messstelle Windpassing, die letzte Stelle bevor der Mühlbach aus der Traisen ausgeleitet wird.

Hochwasserschutz und Regulierung

Das Traisenhochwasser 1903
Bebauung des HQ100-Gebietes (Überschwemmungsbereich bei hundertjährlichem Hochwasser) im Bereich St. Pölten

Aufgrund der immer wiederkehrenden Hochwässer und damit einhergehenden Änderungen des Flussbettes versuchten die Traisentaler schon früh den Fluss zu bändigen. So wurden etwa an den Einbruchsstellen Pfosten eingerammt, mit Weidengeflecht verbunden und mit Schotter aufgefüllt. Diese und ähnliche Maßnahmen waren in ihrer Wirksamkeit lokal sehr begrenzt und ihr Schutz nur von kurzer Dauer. Die ersten umfangreicheren Schutzbauten reichen bis in das Jahr 1817 zurück. Diese wurden aber auch nur an sehr kurzen Abschnitten realisiert, sodass die Erkenntnis reifte, dass nur durch koordinierte Regulierungsmaßnahmen auf größeren Abschnitten das Problem gelöst werden konnte. Dennoch dauerte es bis 1872, bis die Regulierung von Wilhelmsburg bis zur Donaumündung beschlossen wurde. Um das Projekt durchzuführen, wurde von den 44 beteiligten Gemeinden die Wassergenossenschaft an der oberen und unteren Traisen gegründet. Die begonnenen Maßnahmen wurden durch das nächste große Hochwasser 1903 zunichte gemacht. Im Jahr darauf wurde eine erneuerte Traisenregulierung beschlossen, die Bauarbeiten wurden 1905 begonnen. Die Uferschutzbauten, der Böschungsschutz und die Sohlfixierungen und Stufen wurden von ortsansässigen Arbeitern durchgeführt. Die bis 1913 andauernden Arbeiten wurden immer wieder von Hochwassern gestört. Alleine die Behebung der Hochwasserschäden machte 22 Prozent der Gesamtkosten aus.

Der Erste Weltkrieg und mehrere Hochwasser, davon das stärkste 1921, zerstörten wiederum nahezu die gesamte Regulierung. Die Behebung dieser Schäden dauerte bis 1930. Die 1933 begonnene zweite große Traisenregulierung wurde mit dem Anschluss 1938 unterbrochen, da die Arbeiter von da an anderswo eingesetzt wurden.

Nach dem Kriegsende nahm der Traisenwasserverband seine Tätigkeit wieder auf. In den nächsten Jahren wurden hauptsächlich Kriegsschäden behoben. 1947 wurde die Traisen ein sogenannter Bundesfluss, von da an trug der Bund die Baukosten.[4]

Bis in die 1970er Jahre wurde der Hochwasserschutz laufend verbessert. Zwischen 1974 und 1998 wurden Sekundärstaudämme errichtet. Der Traisenwasserverband besteht heute aus 14 Gemeinden und zählt zu den größten Wasserverbänden Österreichs.[17]

Verkehr

Die Hauptverkehrsroute im Traisental ist die Mariazeller Straße (B20). Im unteren Traisental verläuft die Kremser Schnellstraße (S33).

Zusammenfassend betrachtet, vermitteln die vier Seitentäler der Traisen verschiedene Zugänge vom Donauraum und vom Wienerwald in die Steirisch-Niederösterreichischen Kalkalpen. Einige, wie die Mariazeller Route der B20, werden seit langem benützt; die Mariazellerbahn verläuft jedoch wegen des steilen Geländes durchs hügelige Pielachtal und umgeht so den südwestlichen Talschluss der Traisen bei Annaberg.

Am 10. Juni 2007 wurde der Traisentalradweg eröffnet, der sich über 111 Kilometer vom Donauradweg in Traismauer bis nach Mariazell erstreckt.[18]

Weblinks

 Commons: Traisen (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b noe.gv.at: Wasserstand und Durchfluss bei der Station Windpassing
  2. Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. C.H. Beck OHG, München 2003, ISBN 3-406-49470-6, Stichwort Dreisam, S. 49.
  3. Seite der Gemeinde Traisen
  4. a b c d e f Spratzern, einst und heute, Kapitel Traisenhochwasser und Regulierungsmaßnahmen
  5. Gewässerentwicklungskonzept Traisen-Gölsen
  6. a b Mitteilung der Geologie- und Bergbaustudenten. Heft 1, Jahrgang 1, 1949
  7. Vernetzender Bericht Traisen-Gölsen
  8. a b Mostviertel.info zur Traisen
  9. fliessgewaesser.at zur Traisen
  10. Liste der Wasserkraftwerke der EVN Naturkraft
  11. Traisental-Radweg (abgerufen am 4. August 2010)
  12. a b Infos zum Weinbaugebiet auf traisentalerwein.at
  13. Artikel in: Wiener Zeitung, 31. Juli 1897, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  14. Artikel in: Neue Freie Presse, 30. Juli 1897, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  15. Artikel in: Neue Freie Presse, 5. August 1897, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  16. Artikel in: Neue Freie Presse, 4. August 1897, S. 18 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  17. st-poelten.gv.at zum Traisenwasserverband
  18. Traisentalradweg auf waldviertel.at

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