Bargischow

Bargischow
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Bargischow führt kein Wappen
Bargischow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bargischow hervorgehoben
53.83333333333313.754
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Anklam-Land
Höhe: 4 m ü. NN
Fläche: 21,7 km²
Einwohner:

355 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17398
Vorwahl: 03971
Kfz-Kennzeichen: OVP
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 007
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Rebelower Damm 2
17392 Spantekow
Webpräsenz: www.amt-anklam-land.de
Lage der Gemeinde Bargischow im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Über dieses Bild

Bargischow ist eine Gemeinde, bei Anklam südlich der Peene gelegen. Die Gemeinde wird vom Amt Anklam-Land mit Sitz in der Gemeinde Spantekow verwaltet. Bis zum 1. Januar 2005 gehörte die Gemeinde zum Amt Ducherow.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Luftaufnahme von Bargischow im Juni 2002

Die Ortschaft Bargischow ist ein Runddorf mit einer frühgotischen Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, die das Zentrum der Ortes bildet. Bargischow liegt etwa fünf Kilometer in östlicher Richtung von der Hansestadt Anklam entfernt. Die Bahnstrecke Berlin–Stralsund durchquert das Gemeindegebiet zwischen Bargischow und Woserow, während die B 109 das Gemeindegebiet westlich von Woserow durchquert. Im Westen grenzt die Gemeinde direkt an die Hansestadt Anklam. Nördlich der Gemeinde stellt die Peene, welche in den Peenestrom mündet, die Grenze des Gemeindegebietes dar. Im Osten grenzt die Gemeinde mit der Halbinsel Anklamer Fähre an das Stettiner Haff, welches im Nordosten auf den Peenestrom trifft. Südöstlich der Gemeinde befindet sich das Anklamer Torfmoor. Die Gemeinde Bugewitz grenzt im Südosten und die Gemeinde Neu Kosenow grenzt im Süden an die Gemeinde Bargischow.

Ortsgliederung

Zur Gemeinde Bargischow gehören die Ortschaften Bargischow, Gnevezin, Woserow und Anklamer Fähre.

Geschichte

Der Namensendung nach war der Ort ein altes slawisches Dorf. Wie alle Ortschaften südlich der Peenemündung gehörte Bargischow zum slawischen Verwaltungsbezirk Groswin mit gleichnamigem Burgensitz. Nach der Zerstörung der Burg durch die Dänen, kamen im 13. Jahrhundert deutsche Siedler ins Land. Unweit der zerstörten Burg Groswin entstand die Stadt Anklam direkt an der Peene. Zum Wohl und Gedeihen der neuen Stadt wurde das Dorf den Anklamern von Herzog Bogislaw IV. (1258-1309) im Jahr 1285 in Besitz gegeben und blieb bis 1745 ein städtisches Kämmereidorf. Damals hieß Bargischow noch Barwetsekow, wie es der schriftliche Rechtsvollzug mitteilt. Ein Silber-vergoldeter Kelch aus dem Kircheninventar (15. Jahrhundert) gibt den Namen „bargheskow“ an. Die spätere wie heutige Schreibweise Bargischow ist wohl einer ungenauen Fortschreibung des Namens geschuldet.

Bargischow hatte über Zeiten noch andere Herren als die Stadt Anklam. Das Kloster Stolpe an der Peene nahm den „Zehnten“ von zwei Hufen aus dem Ort ein. Vermutlich übte das Kloster auch das Patronat über die alte frühgotische Dorfkirche aus. Nach der Säkularisierung Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte folglich auch der Klosterbesitz an Bargischow zum herzoglichen Amt Stolpe, ebenso das Patronat über die Kirche. Herzog Philipp Julius (1584-1625) zu Wolgast übertrug dann 1615 das Kirchenpatronat wieder ganz und gar der Stadt Anklam.

Die Stadtkämmerei errichtete nach dem Dreißigjährigen Krieg in Bargischow ein Vorwerk, einen größeren Wirtschaftshof, den sie bis etwa 1777 von vier Halbbauern bewirtschaften ließ. Dann wurde das Vorwerk aufgesiedelt und die landwirtschaftlichen Flächen in Erbpacht an 6 Vollbauern vergeben. Im Dorf gab es weiterhin eine Schäferei, 2 Hirtenhäuser und neben dem Pfarrhaus ein Predigerwitwenhaus. Hundert Jahre später kaufte Anklam einen frei gewordener Bauernhof auf, um ihn dann an Bargischower Interessenten zu verpachten.

Um 1860 existierten im Ort ein größerer Schulzenhof, 8 Vollbauernstellen, mehrere kleinere Erbpachthöfe und zwei Mühlengrundstücke mit Windmühlen. Insgesamt lebten hier 402 Einwohner in 32 Bauernhäusern und 68 Haushaltungen. Hinzu kam die Familie des Predigers, die des Schullehrers und eine Hebamme. Für die Hilfsbedürftigen baute die Gemeinde eine Armenkate. An Vieh hielten sich die Bargischower 227 Haupt Rindvieh, 340 Schafe, 15 Ziegen und 84 Schweine. Die Größe der gesamten Feldmark, mit allen Äckern, einschließlich der Wiesen, Hofgrundstücke und Gärten, betrug etwa 4000 Morgen.

Sehenswürdigkeiten

Feldsteinkirche zu Bargischow
Feldsteinkirche und Franzosenlinde

Die Kirche Bargischow wurde um 1300 im frühgotischen Baustil aus Findlingen errichtet. Der im Fachwerk ausgeführte, eingezogene rechteckig abgesetzte Turm trägt eine achteckige Pyramidenhaube. Im Dreißigjährigem Krieg zerstört, wurde sie während der Amtszeit des Pastors Mandemen (1681-1701) wieder instandgesetzt. Die Glocke wurde erst 1768 von Joh. Heinrich Scheel in Stettin gegossen. Nach umfangreicher Restaurierung im Jahre 1877 durch die Firma Grüneberg aus Stettin erhielt die Kirche neue Fenster und Bänke und erstmals auch eine Orgel. Am 19. Dezember 1877 fand die festliche Wiedereinweihung statt. Nach über 100 Jahren wurde im Mai 1994 die Turmhaube im Ganzen abgenommen und restauriert. Im Sommer 2003 bekam die Kirchturmuhr ein neues Uhrwerk und die Zifferblätter wurden wieder instandgesetzt. Im Jahr 2006 wurde das Kircheninnere restauriert.

Diese sagenumwogene, große Franzosenlinde, welche zur Gattung der Sommerlinde gehört, ist ein Naturdenkmal und beschäftigt schon seit Generationen die Gemüter der Menschen. So entstanden teils widersprüchliche Aussagen über Maße, Alter, Entwicklung und Begebenheiten. Die Linde ist völlig hohl und hat einen Umfang von 10 m und eine Höhe von 15 m. Der "Innendurchmesser" beträgt etwa 2m, also kann ein normaler Mensch bequem im Baum stehen. Der Baum soll 1124 von Otto von Bamberg gepflanzt worden sein. Mindestens ist sie aber über 500 Jahre alt. Der Legende nach sollen auch Napoleons Soldaten zwischen 1806 und 1815 in ihrem hohlem Stamm Bier ausgeschenkt und Wache bezogen haben.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Halbinsel Anklamer Fähre und die Eisenbahnhubbrücke Karnin, der Eisbahnlinie, die bis 1945 die Insel Usedom mit dem Festland verband.

Rechtsradikalismus

Überregionale Aufmerksamkeit bekam Bargischow durch die hohen Wahlergebnisse der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Bei den Landtagswahlen 2006 erreichten sie 31,6 %. [2] Bei der Kommunalwahl 2009 schaffte die NPD immer noch ein Ergebnis von 21,4%.[3]

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Der Tagesspiegel: Ganz im Dunkeln, 14. April 2008
  3. Annett Meiritz: Kommunalwahlen: Rechtsextreme schaffen Sprung in die Städte. www.spiegel.de. Abgerufen am 9. Juni 2009.

Weblinks

 Commons: Bargischow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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