Toyota MR2

Toyota MR2
Toyota MR2
Hersteller: Central Motor
Produktionszeitraum: 1984–2007[1]
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Targa, zweitürig
Coupé, zweitürig
Cabrio, zweitürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Toyota MR2 (Abkürzung für Midship Runabout Two-seater oder Midengined Rearwheel-Drive Two-seater) ist ein kleiner zweisitziger Sportwagen mit Mittelmotor der Automobilmarke Toyota. Hergestellt wurden die Fahrzeuge in einem Werk des zur Toyota-Gruppe gehörenden Unternehmens Central Motor. Alle drei Modellgenerationen liefen dort vom Band.

In Frankreich wäre die Aussprache des Namens MR2 [ɛm ɛʀ ˈdø] dem Wort « merde » [ˈmɛʀd] (frz. „Scheiße“) sowie dem Wort « merdeux » (frz. „Rotzlöffel“) sehr ähnlich. Darum wird er dort auch nur MR genannt. In den USA wird die dritte Modellreihe MR-S genannt, wobei das "S" für Spyder steht.

Vom MR2 gibt es mittlerweile 3 Generationen, die nur den Mittelmotor und den Heckantrieb gemeinsam haben. Die ersten zwei Generationen hatten Klappscheinwerfer.

Inhaltsverzeichnis

MR2 (W1, 1984–1989)

AW10 / AW11
Toyota MR2 supercharged (1984–1989)

Toyota MR2 supercharged (1984–1989)

Produktionszeitraum: 1984–1989
Motoren: Ottomotoren:
1,5–1,6 Liter
(61–121 kW)
Länge: 3950 mm
Breite: 1665 mm
Höhe: 1255 mm
Radstand: 2320 mm
Leergewicht: 960–1060 kg

Bereits 1976 begann Toyota die Konzeptplanung für einen Zweisitzer mit Mittelmotor und der Bezeichnung MR2. Stark inspiriert wurde dieses Fahrzeugkonzept von Europäischen Mittelmotorfahrzeugen von Lotus oder speziell dem Fiat X 1/9, jedoch mit der Zielsetzung, ein neues, technisch überlegenes Fahrzeug zu konstruieren. Der MR2 sollte Design und Fahreigenschaften eines Sportwagens mit der Zuverlässigkeit eines Alltagsfahrzeuges kombinieren. Hierzu bediente man sich einerseits technisch bewährter Elemente aus dem Toyota Corolla und kombinierte diese mit einer perfekten Gewichtsverteilung und einem Sportfahrwerk, bestehend aus Mc Pherson Einzelradaufhängung vorne und hinten, was in Zusammenarbeit mit Lotus abgestimmt wurde.

Den MR2 W1 gab es als Targa und Coupé, wobei das Coupé in Europa mit einem herausnehmbaren Glasdach ausgeliefert wurde. Der MR2 W1 ist auch unter dem Toyota Werkskürzel AW10, AW11, AW15 und AW16 bekannt, wobei das A für die Motorenfamilie und die letzte Ziffer für die unterschiedlichen Varianten steht (z.B. AW10 3A-L Motor mit günstiger Innenausstattung nur in Japan verkauft). In Deutschland sind noch ca. 790 des MR2 AW11 zugelassen. Folgende Motoren waren verfügbar:

  • 1,5-l Vergaser (3A-L) mit 61 kW (83 PS) (nicht in Europa)
  • 1,6-l (4A-GELC) mit 85 kW (116 PS) (mit KAT ab 1987)
  • 1,6-l (4A-GEL) mit 91 kW (124 PS) (ohne KAT bis 1988)
  • 1,6-l Kompressor (4A-GZE) mit 106/121 kW (145/165 PS) (ab 1987, nicht in Deutschland)


MR2 (W2, 1989–1999)

SW20
Toyota MR2 (1989–1993)

Toyota MR2 (1989–1993)

Produktionszeitraum: 1989–1999
Motoren: Ottomotoren:
2,0 l-R4, 115–129 kW
Japan: 2,0 l, 125–132 kW und
2,0 l-Turbo, 180 kW
Länge: 4170 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1235 mm
Radstand: 2400 mm
Leergewicht: 1310–1460 kg

Den MR2 W2 gab es als Targa und Coupé. Offiziell wurde in Deutschland nur die folgende Version verkauft: Toyota MR2 (SW20) Targa mit dem 2,0 Liter (3S-GE) Motor und 115 (156 PS) oder 129 kW (175 PS) bzw. 125 kW (170 PS) infolge von verschärfter Abgasnormen. Alle anderen Varianten sind importierte Fahrzeuge, meist aus den USA und Kanada wurden Versionen mit 147 kW (200 PS) bzw. 98 kW (133 PS) eingeführt. Die 200 PS-Version besitzt einen 2-Liter-Turbomotor (3S-GTE Gen. II) mit 16 Ventilen und Ladeluftkühler, die Version mit 133 PS hat einen Saugmotor (Typ 5S-FE) mit einem Hubraum von 2,2 Litern.

Auf dem japanischen Markt wurden weitere Motorisierungen angeboten, von 1989 bis 1992 ein 2,0 Liter Turbomotor (3S-GTE) mit 165 kW (225 PS), danach mit 177 kW (240 PS) bzw. 180 kW (245 PS). In den letzten Modelljahren wurde auch ein 2,0 Liter Saugmotor (3S-GE Gen IV) mit variabler Ventilsteuerung im MR2 verbaut, dieser leistete 147 kW (200 PS). Dieser Motor wurde im MR2 in Europa nie offiziell angeboten.

W2 Produktion und Facelifts

Offiziell wurde der MR2 W2 Ende 1989 der Weltöffentlichkeit vorgestellt; in Produktion blieb er bis September 1999. Weiterhin gab es folgende sog. Facelifts (welche hier „Rev“ = Revision genannt werden) in seiner Bauzeit:

Revision Bauzeit Änderungen
Rev 1 12/1991–12/1993 - größere Bremsanlage (Bremsscheiben und Bremskraftverstärker)
- neue 15 Zoll Felgen
- neue Fahrwerksabstimmung
- Kreuzdomstrebe im Motorraum
- Elektrisch-hydraulische Servolenkung serienmäßig
- kleines Lederairbaglenkrad (mechanische Auslösung)
- kürzerer Schalthebel
- geänderte 1-teilige Frontlippe
Rev 2 12/1993–1996 - neue runde Heckleuchten
- geänderter Heckflügel
- Seitenleisten, Heckspitzen und Frontlippe in Wagenfarbe
- Getriebe verstärkt (bessere Synchronringe)
- neue Evolutionsstufe des 3S-GE Motors mit 175 PS bei 7000/min
Rev 3 1996–1998 - weiße Frontblinker
- elektr. Airbagauslösung
- Wegfahrsperre (WFS) ab Werk
- Motor infolge von verschärfter Abgasnormen geändert (170 PS/125 kW)
- Einführung einer Abgasrückführung (EGR)
Rev 4 1998–1999 - Heckflügel verändert (anderes Design und nun einstellbar)
- verstärkte Heckklappe wegen des Heckflügels
- anderer Schaltknauf
- anderes Instrumentendesign (rote Ziffern)
Rev 5 1999–09/1999 - andere Serienfelgen (Design der Alufelgen verändert)


MR2 (W3, 2000–2005)

ZZW30
Toyota MR2 (2000–2003)

Toyota MR2 (2000–2003)

Produktionszeitraum: 2000–2005
Motoren: Ottomotor:
1,8 l R4 103 kW
Länge: 3895 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1240 mm
Radstand: 2450 mm
Leergewicht: 1050 kg

Nach der Tokyo Motor Show 1995 stand die Zukunft des MR2 noch in den Sternen. Es kursierten Spekulationen, dass die Tradition eines Toyota-Sportwagens nicht fortgeführt werden sollte. Obwohl noch keine offizielle Entscheidung gefallen war, setzte sich das Entwicklungsteam um Chefingenieur Tadashi Nakagawa daran einen neuen, leichten Sportwagen, den MR2-Roadster, zu entwickeln. Wieder der Grundgedanke des ersten MR2, nur diesmal als offener Roadster.

Heck des MR2
Toyota MR2 (2003–2005)

Der W3 ist überdurchschnittlich häufig von Motorschäden betroffen. Es wurde zunächst vermutet, dass die Modelle nach dem Facelift im Frühjahr 2003 nicht betroffen sind, so stellte sich jedoch auch bei diesen eine starke Häufung von defekten „Shortblocks“ (Rumpfmotor) heraus. Die Schäden kündigen sich fast immer durch starken Ölverlust und klappernde Geräusche an. Dem starken Leistungsverlust folgt dann der kapitale Motorschaden. In fast allen Fällen hat Toyota den Tausch des defekten Motors übernommen. Selbst nach Ablauf der Garantie kam der Hersteller seinen Kunden entgegen, so dass diese nur die Einbaukosten bezahlen mussten. Eine Begründung für diese Häufung der Motorschäden wurde offiziell nie bekannt, so dass es lediglich Vermutungen gibt, die etwas mit der höheren thermischen Belastung des Mittelmotors sowie der Materialbeschaffung der Laufbuchsen zu tun haben. Diese Problematik führte zu einem starken Imageverlust des W3. 2005 wurde die Produktion ohne Nachfolger eingestellt.

  • Den MR2 W3 (2000–2005) gab es nur als Cabrio
  • 2003 erhielt er ein Facelift.
  • Motor: 1,8 l (1794 cm³) Vierzylinder mit 103 kW/140 PS


Einzelnachweise

  1. Autos ohne Nachfolger (Bild 48) auf Autobild.de (abgerufen am 4. August 2010)

Weblinks

 Commons: Toyota MR2 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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