Torwarthandschuh

Torwarthandschuh
Torwarthandschuhe, verschiedene Modelle

Torwarthandschuhe sind speziell für den Einsatzzweck des (Fußball)-Torwarts entwickelte Handschuhe. Auch in anderen Ballsportarten, wie beispielsweise im Hockey, werden vom Torhüter spezielle Handschuhe getragen.

Inhaltsverzeichnis

Fußball

Geschichte

Die Entwicklung der derzeitigen Torwarthandschuhe begann in den 1970er Jahren. Bis dahin spielten viele Torhüter (auch in der Fußball-Bundesliga) noch ohne bzw. mit einfachen Schutzhandschuhen. Nationaltorhüter Wolfgang Fahrian brachte 1966 in Deutschland als Erster Torwarthandschuhe in den Handel – aus Gummi.[1] Der Belag war derselbe wie der von Tischtennisschlägern („Speckbrett“). In Zusammenarbeit mit Sepp Maier und der Firma Reusch wurden die ersten sogenannten Soft-Grip-Torwarthandschuhe entwickelt, wodurch aus den einfachen Schutzhandschuhen nun echte Fanghilfen für den Torhüter wurden.[2] Sie entstanden aus einer Weiterentwicklung von medizinischen Gummihandschuhen.[3] Seit Ende der 1990er Jahre stellen neben den bisher marktbeherrschenden Firmen auch Hersteller von Teambekleidungen (wie zum Beispiel Nike, Reebok oder Puma) Torwarthandschuhe her. Mittlerweile sind für viele Zwecke zahlreiche Modelle, Schnitte und Beläge entwickelt worden – für Rasen-, Kunstrasen- und Hartplätze, sowie für die Halle. Auch für Regenwetter gibt es spezielle Beläge. Es gibt auch Torwarthandschuhe mit Protektionsstäben in der Oberhand. Sie sollen Fingerverletzungen, die durch die Aufprallwucht des Balles entstehen, verhindern (z. B. Umknicken der Finger nach hinten). So verwenden Hersteller zwar sehr ähnliche Varianten dieser Technologie, aber unterschiedliche Namen. Beispiele dafür sind: Adidas - Fingersave, Reusch = OrthoTec, Uhlsport = Supportframe/Bionikframe.

Auch sind Torwarthandschuhe in verschiedenen Schnitten erhältlich. Neben Außennaht (auch bekannt als Traditioneller Schnitt oder Flat Palm) sind Modelle auch als Innennaht (auch bekannt als Negativschnitt, Negative Cut (NC) oder Inseam Cut (IC)) erhältlich. Daneben gibt es auch Rollfinger-Modelle, auch bekannt als Gunn Cut (GC).

Beschaffenheit

Torwarthandschuhe von Adidas (Rundumansicht)

Die Handschuhinnenfläche besteht in der Regel aus Haftschaum, einem Gemisch aus natürlichem Latex und synthetischem Latex und speziellen Komponenten. Meistens sind diese Innenhandbeläge 2-4mm dick. Sie sind empfindlich und können sich schnell abnutzen. Torwarthandschuhe mit festeren Haftschäumen sind in der Regel günstiger erhältlich, bieten allerdings einen schlechteren Grip. Generell empfiehlt es sich, die Handschuhinnenfläche vor Gebrauch anzufeuchten und zu säubern. Dadurch können Abnutzungserscheinungen verringert und der Grip optimiert werden. Daher sind Torhüter häufig mit der Eigenart zu beobachten, in ihre Torwarthandschuhe hineinzuspucken. Fast alle Modelle haben am Handgelenk einen Klettverschluss.

Pflege

Um die Lebensdauer des empfindlichen Haftschaumes zu verlängern, wird von Herstellern häufig empfohlen, Torwarthandschuhe im lauwarmen Wasser mit wenig Feinspülmittel von Hand zu waschen. Zudem sind für Torwarthandschuhe spezielle Handschuhreiniger erhältlich. Damit der Haftschaum nicht brüchig und spröde wird, sollte man Torwarthandschuhe nicht in der Hitze oder in direktem Sonnenlicht, sondern nur bei Zimmertemperatur trocknen. Auch von der Verwendung eines Trockners wird häufig abgeraten.

Quellen

  1. Die Männer mit den Noppenhänden (Berliner Zeitung)
  2. Interview mit Sepp Maier
  3. http://www.falksiemering.de/galerie/reusch/index.htm

Weblinks

 Commons: Torwarthandschuhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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