Torsten Koplin

Torsten Koplin

Torsten Koplin (* 26. Juli 1962 in Neubrandenburg) ist ein deutscher Politiker (SED, PDS, Die Linke).

Er ist seit 1998 Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und seit November 2011 dort Vorsitzender des Finanzausschusses.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

1979 erwarb Koplin seinen Schulabschluss auf einer Polytechnischen Oberschule (POS). Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Schlosser im Kraftverkehr Neubrandenburg. Anschließend leistete er drei Jahre Dienst beim Wachregiment Feliks Dzierzynski, das zum Ministerium für Staatssicherheit der DDR gehörte. Von 1984 bis 1988 war er Sekretär für Kultur und Sport in der FDJ-Kreisleitung Neubrandenburg. Ende Juni 1990 schloss er drei Semester von insgesamt sechs an der damaligen SED-Parteihochschule mit einem „Zeugnis über den Hochschulabschluss“ ab, welches nicht als akademischer Titel anerkannt ist. Nachdem er von 1990 bis 1992 Geschäftsführer eines Dienstleistungsunternehmens gewesen war, ging er in die Selbstständigkeit. Von 1996 bis 1998 war er Gruppenleiter eines Großhandelsunternehmens.

Familie

Koplin und seine Frau Regina haben einen Sohn und eine Tochter.

Mitgliedschaften und Funktionen

Von 1981-1990 war Koplin Mitglied der SED, nach der Umbenennung der Partei von 1990 bis 2007 der PDS und seitdem in der Partei „Die Linke“.

Von 1994 bis 1998 saß Koplin für die PDS als Abgeordneter in der Neubrandenburger Stadtvertretung.

Seit 1998 ist Koplin für die Linkspartei Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Er wurde immer über die Landesliste gewählt. Seine Kandidatur im Landtagswahlkreis Mecklenburg-Strelitz I blieb erfolglos. Er war von 1998 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender und von 2002 bis 2006 Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Familie, Frauen, Senioren, Jugend und Sport. Er ist Sprecher der Fraktion „Die Linke“ für Kulturpolitik. Seit November 2006 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Als einziges Mitglied der Antikapitalistischen Linken wurde Torsten Koplin für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011 auf einen aussichtsreichen Listenplatz (Platz sechs) gewählt.[1]

Bei der Bundestagswahl 2009 scheiterte seine Kandidatur im Bundestagswahlkreis Neubrandenburg – Mecklenburg-Strelitz – Uecker-Randow äußerst knapp. Koplin erreichte 32,8 % der Stimmen und unterlag damit Christoph Poland (CDU), der 33 % bekommen hatte.

Seit September 2007 ist Koplin Vorsitzender des Linkspartei-Kreisverbands Mecklenburgische Seenplatte.

Kritik

Eine formelle Verpflichtung als „inoffizieller Mitarbeit “ (IM) für die Staatssicherheit unterschrieb Koplin nach eigenen Angaben am 21. Januar 1987. Anlass sei damals sein Plan gewesen, ein Parkkonzert zu veranstalten, und die Genehmigung sei von seiner MfS-Mitarbeit abhängig gemacht worden. Bis Mitte 1988, als Koplin sein Studium an der SED-Parteihochschule aufnahm, lieferte er als „IM Martin“ sechs handschriftliche Berichte an die Neubrandenburger Staatssicherheit. Seine Führungsoffiziere fertigten 22 Vorgänge, zweimal erhielt Koplin 100 Mark als Geldgeschenk.[2]

Im November 2008 wurde bekannt, dass Koplin sich fälschlicherweise mit den Universitätsabschlüssen „Staatswissenschaftler“ und „Politikwissenschaftler“ betitelt hatte, obwohl er keinen akademischen Abschluss besitzt.[3] Am Rande eines „Die Linke“-Landesparteitags im Oktober 2008 sorgte er durch die Aussage, dass es in der DDR zwar Unrecht gegeben habe, diese aber kein Unrechtsstaat gewesen sei, für heftige Kritik.[4]

Einzelnachweise

  1. ostsee-zeitung.de: Top-Ten der MV-Linken mit Realo-Mehrheit (10. April 2011).
  2. Welt Online 29. Dezember 1998, PDS-Abgeordneter will Mandat trotz Stasi-Mitarbeit behalten
  3. NDR Online 20. November 2008, Koplin räumt Schönung seiner Biografie ein
  4. Skript der Rede auf Koplins Internet-Auftritt

Weblinks


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