Torre de Belém

Torre de Belém
Torre de Belém
Kasematte des Turms

Die Torre de Belém im Stadtteil Santa Maria de Belém an der Tejomündung ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos gehört der Turm zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform.

Im Jahre 1515 wurde der Turm vom portugiesischen König, Manuel I., in Auftrag gegeben. Sechs Jahre später, im Todesjahr Manuels (1521) wurde er fertiggestellt. Er versinnbildlicht seitdem die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums. Als Leuchtturm auf einem Felsen im Mündungstrichter des Tejo gelegen, begrüßte er die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe.

Als Schutzsymbol der Seefahrer blickt eine Statue Unserer Lieben Frau der sicheren Heimkehr auf das Meer. An der Nordwestseite des Turmes befindet sich zudem eine Plastik eines Nashornkopfes, welche die erste plastische Darstellung dieses Tieres in Europa ist. Es handelt sich dabei um eine Abbildung des Panzernashorns, welches Afonso de Albuquerque 1515 von seiner Indienfahrt mitbrachte und später auch Albrecht Dürer die Vorlage für den Holzschnitt seines „Rhinozeros“ lieferte. Die Bastion erhält ihren eigenen Charakter durch die reichen Ausschmückungen mit Schnurreliefen, schildförmigen Zinnen, durchbrochenen Balkonen und maurischen Ausgucken.

Das düstere Innere diente bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis und Waffenlager. Im 19. Jahrhundert kam es zu Aufschüttungen am nördlichen Tejoufer. Heute ist der Torre daher nur noch wenige Meter vom Land entfernt und kann bei Ebbe auch trockenen Fußes erreicht werden. Seit 1983 zählt der Torre de Belém zum Weltkulturerbe der UNESCO.[1]

Weblinks

 Commons: Torre de Belém – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Whc.unesco.org abgerufen am 29. Juni 2009
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