Tommy Hilfiger

Tommy Hilfiger
Tommy Hilfiger (2010)

Thomas Jacob Hilfiger, besser bekannt als Tommy Hilfiger (* 24. März 1951 in Elmira, New York, USA), ist ein amerikanischer Modedesigner.

Hilfigers Markenzeichen sind die amerikanischen Farben Blau-weiß-rot, er sorgte für das Revival des in den 70ern populären Collegestils und gilt mit seinen Jacken und Shirts im Vintage-Stil als Wegbereiter des All-American Style (klassisch, ordentlich, schnörkellos).[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hilfiger wuchs als das zweitälteste von neun Kindern in einer irischstämmigen, katholischen Familie in Elmira, einer kleinen Stadt in der Nähe der Cornell University auf.[3] Sein Vater war Uhrmacher, seine Mutter Krankenschwester.[4] Hilfiger ging an die High-School Elmira Free Academy. Seine Eltern wollten, dass er Ingenieur wird. Jedoch entschied sich Hilfiger 1969, mit 18 Jahren, für den Handel und gegen eine weitere Schullaufbahn. Er kaufte Jeans und Schlaghosen in New York, welche er nach seinen Vorstellungen veränderte und dann in Elmira wiederverkaufte.[3]

Zusammen mit zwei Freunden und jeweils 150 Dollar Startkapital eröffnete er die Boutique People's Place in seinem Geburtsort Elmira[4]. Der Laden entwickelte sich zum Sammelpunkt der Jugendlichen Elmiras. Nach sieben Jahren musste People's Place durch die Veränderungen der Kaufgewohnheiten, hervorgerufen durch die Entstehung der großen Einkaufszentren, schließen.[3]

Hilfiger konzentrierte sich nun mehr auf das Entwerfen der Kleidung und zog mit seiner damaligen Ehefrau Susie Hilfiger nach New York. Obwohl er insolvent war, lehnte er Angebote als Design-Assistent von Calvin Klein und Perry Ellis ab.[3] Anfang der 1980er traf Hilfiger auf Mohan Murjani, dem die Lizenz von Gloria Vanderbilt Jeans gehörte. Dieser unterstützte Hilfigers Geschäfte, wurde aber später ebenfalls insolvent. Hilfiger gelang es, mit Hilfe von Freunden die Firma zurück zu kaufen.[3] 1984 gründete er die Tommy Hilfiger Corporation und brachte erstmals Kleidung unter dem Markennamen Tommy Hilfiger heraus.[4]

Bereits 1990 machte die Marke Hilfiger 25 Millionen Dollar Umsatz und ging ein Jahr darauf an die Börse[4]. 1995 wurde Hilfiger vom Council of Fashion Designers of America als Menswear Designer of the Year (deutsch Designer des Jahres für Herrenmode) ausgezeichnet.[5]

2005 verkaufte Tommy Hilfiger sein Unternehmen für 1,6 Milliarden Dollar an das Investmentunternehmen Apax Partners.[6] 2008 erhielt er den Bambi in der Kategorie Mode. Aktuell ist Hilfiger Director des Unternehmens (seit 1992), Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrats (seit 1994) und Chef-Designer.[3] Im März 2010 wurde bekannt, dass der amerikanische Modekonzern Phillips-Van Heusen das Unternehmen für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro bis spätestens Herbst 2010 übernehmen wird.[7]

Hilfiger ist seit dem 12. Dezember 2008 mit Dee Ocleppo, einem ehemaligem Model, verheiratet. Sie haben einen Sohn, Sebastian Thomas. Aus erster Ehe mit Susie Hilfiger hat Hilfiger weitere vier Kinder, Alexandria, Richard, Elizabeth und Kathleen.

Kritik

1986 zahlte Hilfiger 8 Millionen US-Dollar in einen Fonds, nachdem sein Unternehmen, neben Marken wie Gap und Ralph Lauren, in den 80er-Jahren anscheinend an der Ausbeutung von 13.000 Näherinnen, hauptsächlich aus China, beteiligt war.[8] Sie wurden mit dem Versprechen auf Besserung ihrer Lebensumstände auf die Südseeinsel Saipan (Saipan ist Teil des U.S. Commonwealth Territory) verbracht, dort mussten sie aber unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten.[9]

Bereits im Jahre 1996 kursierte das Gerücht, dass Tommy Hilfiger in der Talkshow von Oprah Winfrey eigene rassistische Aussagen bestätigt habe. Jedoch hatte Winfrey zu diesem Zeitpunkt nie ein Treffen mit dem Modedesigner. Einen ähnlichen Vorwurf gab es auch im Zusammenhang mit einem CNN-Reporter, der allerdings ebenfalls bestritt, Hilfiger interviewt zu haben.[10]

Trivia

  • Hilfiger spielte in der US-Sitcom Frasier (1994) sowie in Zoolander (2001), einer Filmparodie auf die Modebranche, mit.
  • 2005 zeigte die Reality-Show The Cut den Wettkampf von sechzehn Kandidaten um einen Job als Designer bei Hilfiger, ähnlich zu The Apprentice, einer Sendung um Donald Trump.

Einzelnachweise

  1. Tommy Hilfiger. In: VOGUE.COM. Condé Nast Digital Germany GmbH, abgerufen am 10. Juli 2010..
  2. Fashion Week New York: Tommy Hilfiger. In: Erdbeerlounge. Erdbeerlounge GmbH, 1. März 2010, abgerufen am 31. März 2010..
  3. a b c d e f Tommy Hilfiger Biography. In: InfoMat.com. InfoMat Inc., 18. Januar 2007, abgerufen am 31. Juli 2010 (englisch)..
  4. a b c d Klaus Boldt: Der Champion. In: manager magazin Online. manager magazin Verlagsgesellschaft mbH, 29. Mai 2007, abgerufen am 10. Juli 2010..
  5. Past Winners. Council of Fashion Designers of America Inc., abgerufen am 10. Juli 2010 (englisch)..
  6. Apax kauft Hilfiger für 1,6 Milliarden Dollar. In: Handelsblatt Online. Handelsblatt GmbH, 23. Dezember 2005, abgerufen am 10. Juli 2010..
  7. Tommy Hilfiger und Calvin Klein in einer Hand. In: tagesschau.de. Norddeutscher Rundfunk, 15. März 2010, abgerufen am 10. Juli 2010..
  8. 13000 Asiatinnen arbeiten für einen Hungerlohn und unter schlechtesten Bedingungen. In: Tagesspiegel Online. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 24. September 1999, abgerufen am 10. Juli 2010..
  9. Klaus Werner-Lobo/Hans Weiss: Schwarzbuch Markenfirmen. Franz Deuticke Verlagsgesellschaft, Wien/Frankfurt am Main 2001.
  10. Marc Fest: Das Internet als globale Gerüchteküche: Der Modemacher Tommy Hilfiger wehrt sich mit professioneller Hilfe gegen Rassismus-Vorwürfe im Cyberspace. In: Berliner Zeitung. Berliner Verlag GmbH, Berlin 9. April 1997, S. 10 (Artikel online, abgerufen am 10. Juli 2010).

Weblinks



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