Tinto Brass

Tinto Brass (bürgerlich Giovanni Brass, * 26. März 1933 in Mailand) ist ein italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Leben

Brass arbeitete und studierte Ende der 1950er-Jahre an der Cinémathèque française und wurde anschließend Regieassistent Roberto Rossellinis. Seine ersten eigenen Werke, die er auch selbst schneidet, sind deutlich von den neuen Formen des europäischen Kinos der damaligen Zeit geprägt; erkennbar der Wille zur Provokation. So feiert sein autobiografisch geprägter Erstling Chi lavora è perduto den Anarchismus, spielt Brass mit Formen und Konventionen im Italowestern Yankee und mit Mitteln des Surrealismus in L’urlo. Mit Salon Kitty und vor allem Caligula gelang ihm 1976 respektive 1979 der Durchbruch; die folgenden Filme kennzeichneten ihn mehr und mehr als Erotikfilmer^[1]. Immer wiederkehrende Merkmale seiner Werke seit 1983 sind Darstellerinnen mit großen Oberweiten, ausladenden Gesäßen und üppiger Achsel- und Schambehaarung sowie Requisiten wie Spiegel. Für Brass’ Sicht der Dinge bezeichnend ist seine Aussage ^[2], „Frauen betrügen und lügen, ihre Gesichter sind Masken. Ihre Hintern lügen jedoch nicht, am Hintern ist die Seele eines Menschen ersichtlich.“ Viele der Filme von Brass stehen oder standen auf Grund ihrer Nähe zur Pornografie in Deutschland auf dem Index.

Filmografie (Auswahl)

• 1964: Wer arbeitet, ist verloren (Chi lavora è perduto)
• 1966: Yankee (Yankee)
• 1967: Ich bin wie ich bin (Col cuore in gola)
• 1968: Attraction (Nero su bianco)
• 1976: Salon Kitty (Salon Kitty)
• 1979: Caligula
• 1980: Sodom 2000 (Action)
• 1983: The Key – Der Schlüssel (La chiave); indiziert
• 1985: Miranda (Miranda); indiziert
• 1987: Die italienische Affäre (Capriccio); indiziert
• 1988: Snackbar Budapest (Snack Bar Budapest)
• 1991: Paprika – Ein Leben für die Liebe (Paprika); indiziert
• 1992: Eine unmoralische Frau – Cosi fan tutte (Così fan tutte); indiziert
• 1994: Voyeur (L’uomo che guarda); indiziert
• 1995: P.O. Box Tinto Brass (Fermo posta Tinto Brass); indiziert
• 1998: Frivole Lola (Monella)
• 2000: Playboys (Trasgredire)
• 2002: Black Angel – Senso ’45 (Senso ’45)
• 2003: Do It! (Fallo!)
• 2005: Monamour (Monamour)

Weblinks

 Commons: Tinto Brass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Tinto Brass in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Tinto Brass Movies
• Tinto Brass Movies
• Website von Brass (ital.)
• „Der letzte der alten Schule“ – Ein Brass-Porträt mit Interview

Einzelnachweise

1. ↑ Roberto Poppi: Dizionario del cinema italiano, i registi; Gremese 2003, S. 71
2. ↑ Tinto Brass im Interview auf der DVD-Ausgabe von „Miranda“, Arrow Films FCD097

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