Tim Hardin

Tim Hardin

Tim Hardin (* 23. Dezember 1941 in Eugene, Oregon, USA; † 29. Dezember 1980 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Musiker.

Mit 18 Jahren verließ Hardin die High School, um sich bei den Marines einzuschreiben. Nachdem er dort entlassen wurde, zog er 1961 nach New York, wo er kurz die American Academy of Dramatic Arts besuchte. Diese musste er jedoch bald verlassen, nachdem er dort zu oft dem Unterricht ferngeblieben war. Nun begann er, sich auf seine musikalische Karriere zu konzentrieren, indem er rund um das Greenwich Village als Bluesmusiker auftrat.

Nachdem er den Manager Erik Jacobsen traf, entwickelte er zunehmend seinen eigenen Stil und begann Eigenkompositionen zu verfassen. Zu dieser Zeit (1966) lebte er mit Lenny Bruce zusammen und erstellte erste Demoaufnahmen. Bei den Aufnahmen zu „TIM HARDIN 1“ war er jedoch wegen seiner Rauschgiftabhängigkeit oft in schlechter Verfassung; viele Arrangements wurden ohne sein Zutun produziert. Dennoch ist sein Debütalbum von 1966 ein Meilenstein der modernen Popmusik; hier verbinden sich Blues, Folk, Country und Soul zu einer sehr authentischen Mischung.

Für „TIM HARDIN 2“ mussten die Produzenten Charles Koppelman und Don Rubin Tim Hardin alleine mit Gesang und Gitarre aufnehmen und den Rest der Arrangements ohne ihn darum bauen, da er sich zu dieser Zeit schon nur noch schwer lange konzentrieren konnte und seine Songs ständig umstrukturierte und neu interpretierte.

1968 erschien dann "TIM HARDIN 3". Ein Livealbum, das Tim Hardin mit seiner Band in Hochform zeigt. Zum größten Teil wird Material der ersten beiden Alben geboten. Die Interpretationen unterscheiden sich zum Teil aber sehr von den Studiofassungen.

"TIM HARDIN 4" enthielt dann nur frühe Blues-Aufnahmen, die lediglich veröffentlicht wurden, um Hardin und nicht zuletzt der Plattenfirma schnelles Geld zu bringen. Die Qualität dieser Aufnahmen liegt deutlich unter seinem sonstigen Niveau.

Sein letztes großes Album „Suite for Susan Moore and Damion-We Are-One, All in One“ von 1969 wurde dann komplett in seinem Haus aufgenommen, um sicherzustellen, dass Hardins inspirierte Phasen direkt eingefangen werden konnten. Das Ergebnis ist eine sehr minimalistische Blues-Folk-Platte.

Vor allem in den späten 1960ern veröffentlichte er eine beeindruckende Anzahl an Arbeiten in den Stilrichtungen Blues, Jazz und Folk (Tim Hardin 1, 2 und Suite), ohne jemals bei der breiten Masse wirklich Erfolg zu haben. Seine Lieder, oft langsam und sehr gefühlvoll, fanden später jedoch durch zahlreiche Cover-Versionen ihren Weg zum Publikum:

Mitgenommen durch seinen Heroinmissbrauch, mit dem er schon früh in seiner Karriere begann, wurden Hardins Alben Ende der 1960er unbeständig und seine kommerziellen Chancen schwanden, obwohl er es schaffte, 1969 auf dem Woodstock-Festival aufzutreten. Aufgrund häufiger Probleme mit Drogen, seines schlechten Gesundheitszustandes und mangels neuen Materials stellte er nach "Nine" 1973 kein neues Album mehr fertig.

Sein alter Freund Phil Freeman organisierte dann das Konzert, das zum "The Homecoming Concert" 1981 wurde. Begleitet von Gitarre und Piano zeigt sich Hardin auch auf dieser Live-Aufnahme (der letzten vor seinem Tod) ungeheuerlich vital. Kurz danach begann er auch mit dem Schreiben und Produzieren neuer Songs. Das posthume Album "Unforgiven" 1981 legt mit 8 Tracks davon Zeugnis ab.

Tim Hardin verstarb 1980 an einer Überdosis Heroin und Morphin und wurde auf dem Twin Oaks Friedhof in Turner (Oregon) beigesetzt.

Diskografie

  • Tim Hardin 1 (1966)
  • Tim Hardin 2 (1967)
  • This is Tim Hardin (1967)
  • Tim Hardin 3 Live in Concert (1968)
  • Tim Hardin 4 (1969)
  • Suite for Susan Moore and Damion-We Are-One, All in One (1969)
  • The Best Of Tim Hardin (1969)
  • Bird on a Wire (1971)
  • Painted Head (1972)
  • Nine (1973)
  • Unforgiven (1981)
  • The Homecoming Concert (1981)
  • The Tim Hardin Memorial Album (1981)
  • The Shock of Grace (1981)
  • Reason To Believe (Best Of) (1990)
  • Hang On to a Dream: The Verve Recordings (1994)
  • Simple Songs Of Freedom: The Tim Hardin Collection (1996)

Weblinks



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