Baptisten in der Schweiz

Baptisten in der Schweiz
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Basisdaten
Offizieller
Name:
Deutschschweiz:
Bund Schweizer Baptistengemeinden
(BSB)
Welschschweiz:
Union Évangélique d’Églises
Baptistes de Suisse
(UEEBS)
Geistliche
Leitung:
BSB:
Peter D. Deutsch, Präsident des Bundes
UEEBS:
?
Mitgliedschaft: Baptistischer Weltbund,
Europäisch-Baptistische Föderation,
VFG
Örtliche Gemeinden: 20 (ink. unabhängige
Baptistengemeinden)
Gemeindeglieder: BSP:
ca. 1250 Getaufte
(ohne Kinder, Angehörige und Freunde)
UEEBS:
ca. 500 Getaufte
Unabhängige Baptisten:
 ?
Anschrift: Bund der Schweizer Baptistengemeinden
Effingerstrasse 17
3001 Bern
Union Évangélique d’Églises
Baptistes de Suisse
Rue du Temple 13
2738 Court
Ausbildungsstätte u. a.: Theologisches Seminar Elstal,
Deutschland
Website: Bund Schweizer Baptistengemeinden

Baptisten in der Schweiz gibt es nachweislich seit 1847. Die Mitglieder und Freunde dieser weltweiten evangelischen Freikirche versammeln sich in 16 autonomen Ortsgemeinden, die sich zum Bund Schweizer Baptistengemeinden zusammengeschlossen haben.

Inhaltsverzeichnis

Die Schweizer Baptisten

Bund der Schweizer Baptisten

Zum Bund der Schweizer Baptisten gehören Gemeinden in folgenden Städten und Orten: Basel, Bern, Bülach, Lugano (italienischsprachig), Rüschlikon (internationale Gemeinde; englischsprachig), Schaffhausen, St. Gallen, Thalwil, Wettingen und Zürich 7. Die rund 1250 Gemeindemitglieder (nur Getaufte, ohne Kinder und Freunde) werden von 13 Pfarrern betreut.

Die einzelnen Gemeinden entsenden entsprechend ihrer Mitgliederstärke Abgeordnete in die jährlich stattfindende Bundesversammlung. Diese beschließt in allen Angelegenheiten des schweizerischen Baptistenbundes, legt den Haushaltsrahmen fest und wählt die sechsköpfige Bundesleitung sowie den Präsidenten des Bundes für eine jeweils vierjährige Amtsperiode. Über zwei von ihr berufene Rechnungsrevisoren kontrolliert sie außerdem die Bundesfinanzen.

Die Bundesleitung richtet Kommissionen ein, die u.a. für folgende Arbeitsbereiche zuständig sind: Finanzen, Inlandmission, Außenmission (in Zusammenarbeit mit der Europäisch-Baptistischen Missionsgesellschaft, Frauenarbeit, Weiterbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie Kinder- und Jugendarbeit.

Der Bund der Schweizer Baptisten ist Mitglied in der Europäisch-Baptistischen Föderation und im Baptistischen Weltbund.

In Artikel 1 der Verfassung des Bundes heißt es: «Im Glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Herr der Kirche und Herr der Welt, schließen sich Baptistengemeinden in der Schweiz zu einem Bund zusammen. Sich gründend auf das Zeugnis der Heiligen Schrift, fördert der Bund im Einklang mit baptistischer Lehre und Praxis die Verkündigung des Evangeliums, Gemeinschaft, Schulung, Anleitung zum christlichen Leben und Dienst. Der Bund setzt sich für Glaubens- und Gewissensfreiheit ein und befürwortet die Trennung von Kirche und Staat. Um der Verkündigung des Evangeliums willen begrüßt der Bund die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen

Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse

Die sechs Westschweizer Gemeinden Biel, Court, Genf, Malleray, Moutier und Tramelan haben sich zur Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse zusammenschlossen, die zur Association Evangelique d’Eglises Baptistes de Langue Française gehört.

Unabhängige Baptistengemeinden

Unabhängige Baptistengemeinden befinden sich in Genf (englischsprachig), Lausanne, Neuchâtel und Payerne.

Geschichte

Baptistische Salemskapelle in Zürich

Johann Gerhard Oncken, der Begründer der deutschen Baptistengemeinden, gilt auch als Gründer der ältesten schweizerischen Baptistengemeinde. Sie wurde durch ihn 1847 in Ebnat-Kappel/Toggenburg konstituiert. Keimzelle war ein freier Bibelkreis, dessen Mitglieder aufgrund ihrer Beschäftigung mit den Taufzeugnissen des Neuen Testaments die Gläubigentaufe begehrten. Bereits zwei Jahre nach der Toggenburger Gemeindegründung entstand die Baptistengemeinde in Zürich. Hier verbrachte Oncken auch die letzten Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod am 2. Januar 1884.

Die Schweizer Baptistengemeinden gehörten zunächst dem 1849 in Hamburg gegründeten Bund getaufter Christen (Baptisten) an. 1924 entstand unter den inzwischen acht Gemeinden der deutschsprachigen Schweiz der Wunsch, eine eigene nationale Vereinigung zu gründen. So entstand der Bund der Baptistengemeinden in der Schweiz. Seit 2003 lautet der offizielle Name: Bund Schweizer Baptistengemeinden.

In der Westschweiz bildete sich aufgrund einer missionarischen Initiative von Frankreich aus 1872 eine erste Baptistengemeinde in Tramelan. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden weitere fünf Gemeinden in dieser Region, die heute in der Association Evangelique d’Eglises Baptistes de Langue Française organisiert sind.

Einrichtungen

In der Nähe von Nesslau-Krummenau befindet sich das Freizeitheim Jugendhaus Peter, in dem Freizeiten für Kinder und Jugendliche angeboten werden.

Ökumene

Die Schweizer Baptisten arbeiten vor Ort mit anderen Kirchen in vielen Bereichen zusammen. Sie gehören zum Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz und sind auch an der Arbeit der Evangelischen Allianz beteiligt. Teilweise arbeiten sie auch in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen mit.

Siehe auch

Literatur

  • Lothar Nittnaus: Baptisten in der Schweiz, ihre Wurzeln und ihre Geschichte. WDL-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-932356-71-3.

Weblinks


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