Thomas Meinecke

Thomas Meinecke
Thomas Meinecke, Lesung im Haus der Musik in Wien 2008
Thomas Meinecke 2006 (mit Kathrin Röggla und Klaus Sander)

Thomas Meinecke (* 25. August 1955 in Hamburg) ist ein deutscher Musiker, Autor und DJ.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1977 ging der in Hamburg aufgewachsene Meinecke zum Studium der Theaterwissenschaft, Neueren Deutschen Literatur und Kommunikationswissenschaft an die Ludwig-Maximilians-Universität München. In seiner Magisterarbeit befasste er sich 1982 mit Karl Philipp Moritz. Schon als Gymnasiast hatte sich Meinecke für Popkultur begeistert. 1978 gründete er mit Kommilitonen die Literaturzeitschrift „Mode und Verzweiflung“. 1980 entstand daraus die Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle), die bis heute in fast gleicher Besetzung aktiv ist.

In den 1980er Jahren schrieb Meinecke zeitweilig Kolumnen für „Die Zeit“ und war kurzzeitig „Popredakteur“ des Lifestylemagazins „Wiener“, das er jedoch aufgrund von Differenzen über die Auffassung von Popkultur wieder verließ.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist er mehrfach als postmoderner Literat hervorgetreten, der durch eine ungewöhnliche, den musikalischen Experimentierfeldern ähnliche Schreibtechnik des Sampling auffällt. Er setzt sich mit verschiedenen Themen aus den vergangenen hundert Jahren Kulturgeschichte auseinander, unter anderem mit Popkultur und -musik, der deutschen, jüdischen und afrikanischen Diaspora in den USA, und den Geschlechterrollen (Gender). Besonders zu letzterem Thema wird er häufig zu Podiumsdiskussionen geladen.

Von April bis November 2005 war Meinecke Stipendiat des Literaturbüros Niedersachsen und verfasste dort die „Netznotizen eines Zeitgenossen“.

Meinecke ist mit der Musikerin und bildenden Künstlerin Michaela Melián verheiratet und hat eine Tochter mit ihr. Seit 1994 lebt er in Berg (bei Eurasburg).

Werke

Seine Bücher erscheinen, wenn nicht anders angegeben, bei Suhrkamp, Berlin.

Romane

Prosasammlungen

Anthologien

Essays

Auszeichnungen

Literatur

  • Jochen Bonz: Meinecke – Mayer – Musik erzählt. – Osnabrück: Ventil Verlag 1998.
  • Claudia Breger: Postmoderne Inszenierungen von Gender in der Literatur: Meinecke, Schmidt, Roes. – In: Räume der literarischen Postmoderne. Gender, Performativität, Globalisierung. Hrsg. von Paul M. Lützeler. Tübingen: Stauffenburg 2000. S. 97–125. ISBN 978-3860572115.
  • Charis Goer: Cross the Border – Face the Gap. Ästhetik der Grenzerfahrung bei Thomas Meinecke und Andreas Neumeister. – In: Pop-Literatur. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold und Jörgen Schäfer. (Text+Kritik. Sonderband X/03.) S. 172–182. ISBN 3-88377-735-8.
  • Stefan Greif: Komplementäre Fremdheit. Das Reflexivwerden des Eigenen und das transkulturelle Subjekt bei Johann Gottfried Herder und Thomas Meinecke. – In: Literatur – Kunst – Medien. Hrsg. von Achim Barsch u. a. – München: Martin Meidenbauer 2008. S. 31–45. ISBN 978-3-89975-130-7.
  • Florence Feiereisen: Der Text als Soundtrack – Der Autor als DJ. Postmoderne und postkoloniale Samples bei Thomas Meinecke. – Würzburg: Königshausen & Neumann 2011. ISBN 978-3-8260-4509-7.

Weblinks

 Commons: Thomas Meinecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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