Theopont Diez

Theopont Diez

Theopont Diez (* 18. Februar 1908 in Radolfzell am Bodensee; † 19. Oktober 1993 in Singen (Hohentwiel)) war ein deutscher Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Theopont Diez, Sohn des Zentrumspolitikers Carl Diez (MdR), studierte Jura an den Universitäten in Freiburg im Üechtland, Berlin, München und Heidelberg. Seit seinen Berliner Studientagen war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.A.V. Suevia Berlin im CV, später 1974 mit Gründung der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Bodensee Konstanz im CV an der jungen Konstanzer Universität auch deren Gründungsmitglied.

Aufgrund der Nichtzugehörigkeit zur NSDAP blieb ihm eine beabsichtigte Karriere im Staatsdienst verwehrt. Er machte sich als Rechtsanwalt in Singen am Hohentwiel selbständig; die Kanzlei besteht heute noch.[1]

Diez war von 1946 bis 1969 Oberbürgermeister der Stadt Singen (Hohentwiel) und Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg von 1952 bis 1972. Sein Spitzname war „der Löwe vom Hohentwiel“.

Er setzte sich maßgeblich für die Errichtung der Universität Konstanz ein. Als die Universität 1972 führungslos vor dem völligen Scheitern des Reformkonzepts stand, wurde er als Landesbeauftragter von Baden-Württemberg mit der Leitung der Universität betraut und führte sie als Staatskommissar in ruhigere Gewässer. Diez war wie Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger von einer historischen Dimension getrieben: 500 Jahre hatte es keine Universitätsgründungen mehr im Südwesten gegeben.[2] Als Präsident der Freunde der Universität Konstanz (ab 1996: Universitätsgesellschaft Konstanz) von 1974 bis 1986 arbeitete er zeitlebens an der Verzahnung der Union mit der Region. Diez war Ehrensenator der Universität Konstanz.

Als Freund von Otto Dix setzte sich Diez für den Singener Kunstverein ein und begründete die Singener Kunstsammlung.

Ehrungen und Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Theopont Diez: Walter Wiederhold 1885-1959, in: Hegau. Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Hg. vom Verein für Geschichte des Hegaus, Nr. 8, 1959, S. 225-226
  • Theopont Diez: Dr. Bernhard Dietrich 1897-1961, in: Hegau 11/12, 1961, S. 167-168
  • Theopont Diez u.a.: Das Zusammenwirken von Kirchen und Gemeinden in Sozial- und Jugendhilfe. Karlsruhe: Badenia-Verlag, 1969, 58 S. (Veröffentlichungen der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg; Nr. 16)
  • Theopont Diez (Hrsg.): Der Hegau. Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Im Auftrag des Schwarzwaldvereins und des Vereins für Geschichte des Hegaus. [4] 2., verb. Auflage. Freiburg im Breisgau: Rombach, 1979, 166 S., ISBN 3-7930-0249-7 (Wanderbücher des Schwarzwaldvereins; Band 3)

Literatur

  • Herbert Berner: Laudatio auf Theopont Diez am 2. Dezember 1978. In: Hegau 35, 1978, Seite 7–11
  • Theopont Diez zum 75. Geburtstag gewidmet. In: Konstanzer Blätter für Hochschulfragen; 21,1/3 = Heft 78/80. Konstanz. Universitäts-Verlag, 1983, 135 Seiten
  • Reinhild Kappes: Theopont Diez, der Löwe vom Hohentwiel. In: Singener Jahrbuch. 1996/97 (1997), Seite 63–74
  • Diez, Theopont, Kommunalpolitiker, MdL-CDU, 1908-199. In: Baden-Württembergische Biographien, Band 3. Herausgegeben im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg von Bernd Ottnad (†) und Fred L. Sepaintner, 2002. XXII, 513 Seiten, ISBN 978-3-17-017332-3, Seite 34

Weblinks

Quellen

  1. http://www.graner-fahr.de/pages/index2.htm
  2. wochenblatt.net: Harvard am Bodensee blieb immer ein Traum
  3. Theopont Diez, Ehrensenator der Universität Konstanz
  4. Hegau-Geschichtsverein

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