Bankhaus Kaskel

Bankhaus Kaskel
Haus Wilsdruffer Straße 20 mit Erinnerungstafel an das frühere Bankhaus Kaskel am selben Ort

Das Bankhaus Kaskel war eine Privatbank mit Sitz auf der heutigen Wilsdruffer Straße 20 in Dresden.

Geschichte

Erinnerungstafel am Haus Wilsdruffer Straße 20.

Gegründet wurde sie 1771 von dem aus Polen stammenden und in Dresden zum Hoffaktor ernannten Jakob Kaskele. Schwerpunkt war zunächst das Wechselgeschäft. Nach Jakobs Tod 1788 leitete zunächst seine aus Prag stammende Witwe Philippine (1742–1811) das Institut. Jakobs Sohn Michael (1775–1845) war Heeres- und Münzlieferant in Dresden. Michaels evangelisch getaufter Sohn Carl von Kaskel (1798–1874) war Präsident der Sächsischen Bank und finanzierte für Sachsen und Österreich den Deutschen Krieg. Dafür wurde er im Jahre 1867 zum österreichischen Freiherren erhoben. Im Jahr 1872 wurde das Bankhaus Kaskel in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die unter ihrem neuen Namen Dresdner Bank zu einem der führenden Kreditinstitute des Reiches aufsteigen sollte. Als Hausbankier des Königshauses genoss er am Dresdner Königshof großes Ansehen. Carl von Kaskel erhielt als Erbe das Palais Oppenheim, weshalb es später in Palais Kaskel-Oppenheim umbenannt wurde.

Carls Sohn Felix war von 1872 bis 1894 Aufsichtsratsvorsitzender der Dresdner Bank und heiratete Emma von Oppenheim und galt nach dem König als wohlhabendster Mann Dresdens.[1]

Literatur

  • Simone Lässig: Jüdische Privatbanken in Dresden. In: Dresdner Hefte. Nr. 61, ISBN 3-91005-553-2, S. 86f.
  • Kaskel, Joachim Felix: Vom Hoffaktor zur Dresdner Bank. In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte. 28. Jg., Heft 3/1983; Hrsg.: Pohl, Hans u. Treue, Wilhelm; S.159–187.
  • Matthias Lerm: Abschied vom alten Dresden – Verluste historischer Bausubstanz nach 1945. Forum Verlag, Leipzig 1993, ISBN 3-86151-047-2.
  • Volker Helas: Villenarchitektur Dresden. Taschen, Köln 1999, S. 61.

Einzelnachweise

  1. Helas (1999), S. 61
51.05072613.736091

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