Theodor Sonnemann

Theodor Sonnemann
Theodor Sonnemann (rechts), 1960
Theodor Sonnemann (links), 1959

Johannes Carl Adolf Theodor Sonnemann (* 2. September 1900 in Hildesheim; † 6. September 1987 in Bonn) war Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium und Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Theodor Sonnemann wurde 1900 in Hildesheim als Sohn des Ingenieurs Hans Sonnemann und seiner Ehefrau Julie geboren. 1918 trat Sonnemann in die Marine als Seekadett ein. Im Dezember 1918 beteiligte er sich in einer Marinesturmkompanie an einem Kampf im Baltikum gegen die Bolschewiki. Ab Herbst 1919 Beginn des Studiums der Nationalökonomie, der Staatswissenschaften und der Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Eintritt in die Burschenschaft Holzminda. 1920 wirkte er in leitender Stellung an der Niederwerfung des kommunistischen Aufstandes im Ruhrgebiet mit. 1922 promovierte er an der Universität Rostock mit dem Thema Heinrich Oppermann und der hannoversche Liberalismus zum Dr. phil.. Zeitgleich trat er in die Burschenschaft Redaria-Rostock mit Zweitband ein. Innerhalb der Deutschen Burschenschaft war er ab 1920 mehr als 15 Jahre als Mitglied des Hochschulpolitischen Ausschusses tätig, später dann als Mitglied im Hauptausschuss und im Ehrenrat.

Anschließend folgten berufliche Tätigkeiten bei der Industrie- und Handelskammer Hannover, der landwirtschaftlichen Berufsvertretung und als Syndikus des Reichslandbundes in Burgdorf und Celle. 1936 wurde er wegen Differenzen mit den nationalsozialistischen Machthabern von diesen fristlos entlassen. Ab 1936 Verwendung als Wehrwirtschaftsoffizier, seit 1939 Referent im Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt beim Oberkommando der Wehrmacht. Danach erneuter Kriegseinsatz, zuletzt als Korvettenkapitän der Kriegsmarine, als Flottillenchef der 7. Artillerieträgerflotille.

Am 13. Februar 1945 verlor Sonnemann bei dem Bombenangriff auf Dresden seine Frau und seine beiden Töchter. Ab 1945 folgten berufliche Tätigkeiten im Landratsamt Gifhorn, im Landesernährungsamt und in der Landwirtschaftskammer Hannover. Von 1947 bis 1949 betätigte sich Sonnemann als Hauptgeschäftsführer des Verbandes des Niedersächsischen Landvolkes und war von 1949 bis 1961 Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. 1953 heiratete er Margarethe Pochadt, eine Sekretärin Konrad Adenauers. Von 1961 bis 1963 war er Vizepräsident, danach Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes.

Auszeichnungen

  • Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (1956)
  • Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (1957)
  • Großes Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens (erster Träger, 1962)
  • Alexander-von-Humboldt-Medaille in Gold der Stiftung Freiherr vom Stein Hamburg (1961)
  • Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1973)
  • Goldene Ehrennadel des Deutschen Bauernverbandes
  • Dr. h.c. der Agrarwissenschaften der Universität Gießen

Schriften

  • Theodor Sonnemann: Gestalten und Gedanken. Aus einem Leben für Staat und Volk. (Erinnerungen, 1975)
  • Theodor Sonnemann: Jahrgang 1900. Auf und ab im Strom der Zeit. 1980.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Band I Politiker, Teil 5 R-S,Heidelberg 2002, S. 456.
  • Freiheit und Ordnung. Festschrift zum 70. Geburtstag Dr. Dr, h.c. Theodor Sonnemann. Bonn 1970.

Weblinks

 Commons: Theodor Sonnemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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