Theodor Joedicke

Theodor Joedicke

Theodor Philipp Hermann Walther Joedicke (* 11. Dezember 1899 in Neuenmarkt; † 2. Januar 1996 in Kronberg) war ein deutscher Arzt. Er war mehrfach ausgezeichneter Generalstabsarzt und der erste Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Joedicke besuchte von 1906 bis 1909 die Volksschule in Neuenmarkt, anschließend ein Humanistisches Gymnasium, wo er am 14. Juli 1918 das Abitur ablegte. Von 1919 bis 1923 studierte er Medizin an den Universitäten von Erlangen und München. Seine Approbation legte er am 22. Dezember 1924 ab, er promovierte am 15. Januar 1925 zum Dr. med. und beendete 1936 seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie.

Parallel dazu verlief seine militärische Ausbildung. Joedicke trat am 11. Juni 1917 in die Bayerische Armee ein und blieb bis zum 19. September 1919 beim Bayerischen Infanterieregiment Passau. Dort wurde er erst zum Fahnenjunker (29. September 1917), dann zum Unteroffizier (7. August 1918) und schließlich zum Fähnrich ohne Patent (20. September 1918) befördert.

Am 30. August 1925 trat Joedicke als Truppenarzt der Reichswehr bei und wurde am Standortlazarett München eingesetzt. Diese Funktion übte er bis zum 30. September 1928 aus. Vom 1. Oktober 1928 wurde er zur fachlichen Weiterbildung an die Chirurgische Universitätsklinik in Erlangen abkommandiert, wo er bis zum Jahresende 1928 blieb. Im Anschluss daran wurde er als Sanitätsoffizier erst beim Wehrkreisarzt VII des Wehrkreiskommando VII München (1. Januar 1929 bis 31. Dezember 1931), dann beim Gruppenkommando 2 Kassel eingesetzt. Seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie setzte er am 1. Mai 1933 an der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg fort und beendete sie am 30. April 1936 erfolgreich. Nach seiner Facharztausbildung war Joedicke erst Leitender Arzt der Chirurgischen Abteilung am Standortlazarett Nürnberg (1. Mai 1936 bis 25. August 1939), bis zum 30. November 1939 Referent für Reservelazarette beim Wehrkreisarzt XIII (Wehrkreiskommando XIII Nürnberg), dann Chef der Sanitätskompanie 2/188 der 188. Infanteriedivision (1. Dezember 1939 bis 7. April 1940), Divisionsarzt beim Stab der 7. Infanteriedivision (8. April 1940 bis 22. September 1942), schließlich 1. Generalstabsoffizier und Heeresgruppenarzt der Heeresgruppe Süd. Am 1. März 1943 wechselte er zur Heeressanitätsinspektion, war dort bis August 1944 Chef der Organisationsabteilung, dann Chef des Stabes.

Vom 25. Mai 1945 bis zum 13. September 1945 war Joedicke amerikanischer Kriegsgefangener in Augsburg, Seckenheim und Neu-Ulm. Am 6. März 1946 nahm er in Lenggries seine Arbeit als praktischer Arzt wieder auf, war außerdem am dortigen Krankenhaus tätig.

Am 11. Januar 1957 trat Joedicke als Oberstarzt in die Bundeswehr ein und wurde am 24. Juni 1957 zum Berufssoldaten ernannt. Dort war er erst Leiter der Abteilung Sanitätswesen beim Wehrbereichskommando VI und wurde am 24. August 1957 mit Wirkung vom 2. September zum ersten Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr ernannt; gleichzeitig wurde er zum Generalarzt befördert. Am 23. Dezember 1958 erfolgte die Beförderung zum Generalstabsarzt.

Joedicke verblieb in dieser Position bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 30. September 1962.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.104

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