Theodor Hildebrandt

Theodor Hildebrandt
Theodor Hildebrandt

Theodor Hildebrandt (* 2. Juli 1804 in Stettin; † 29. September 1874 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler und Vertreter der Düsseldorfer Malerschule.

Mit 16 Jahren kam Hildebrandt 1820 an die Kunstakademie nach Berlin und wurde dort u.a. Schüler von Friedrich Wilhelm von Schadow. Als Schadow 1826 an die Kunstakademie Düsseldorf berufen wurde, wechselte Hildebrandt zusammen mit Julius Hübner, Carl Friedrich Lessing, Heinrich Mücke, Christian Köhler und Carl Ferdinand Sohn ebenfalls nach Düsseldorf. Nachdem er seine Studien in Düsseldorf abgeschlossen hatte, bekam er dort 1832 eine Anstellung als Hilfslehrer. Vier Jahre später ernannte man ihn zum „Prof.“ und als solcher wurde er mit der Zeit zu einem einflussreichen Dozenten.

Hildebrandt war maßgeblich an der Gründung des Künstlervereins Malkasten beteiligt.

Nachdem er aber ein langwieriges Gehirnleiden überstanden hatte, erreichte er die frühere Bedeutung nicht mehr. Die letzten Jahre seines Lebens war er sehr krank und es entstand kein einziges Bild mehr (Zitat aus „Meyers Konversations-Lexikon“: durch Geistesstörung seiner Kunst entrückt). Hildebrandt starb im Alter von 70 Jahren am 29. September 1874 in Düsseldorf und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Sein Sohn Johann Maria Hildebrandt (* 1847; † 1881) war Botaniker und Forschungsreisender.

Rezeption

Eines seiner wichtigsten Werke, „Die Söhne Eduards“, vollendete er 1835. Die größere Version kam in die von Spiegel'sche Sammlung nach Halberstadt, die kleinere in die Sammlung von Graf Atanazy Raczyński nach Berlin (jetzt Nationalgalerie); bekannt wurde dieses Werk durch den Kupferstich von Friedrich Knolle.
Alle diese Bilder zeigen bereits den Einfluss der 1829 von ihm zum ersten Mal bereisten Niederlande und der Schule Gustave Wappers; weniger die Eindrücke seiner italienischen Reise (1830-31), welche seine realistische Tendenz nicht zu beeinflussen vermochten.

Hildebrandt gehört zu den ersten Bahnbrechern der realistischen Richtung in Düsseldorf und hat durch seine geschmackvolle Sicherheit in der Wiedergabe der Natur, namentlich im Bildnis, ebenso große Verdienste wie durch sein Kompositionstalent in Historienbildern dramatischen Inhalts.

Werke (Auswahl)

Historienmalerei
Der Krieger und sein Kind Alte Nationalgalerie, Berlin
  • Faust in der Höhle.
  • Gretchen im Kerker. 1825.
  • König Lear, um Kordelia trauernd. 1826 (sein Freund Ludwig Devrient saß ihm dafür Modell)
  • Romeo und Julia. 1827.
  • Chlorinde. 1828.
  • Die Räuber. 1829.
  • Judith, im Begriff, den Holofernes zu töten. 1830.
  • Der Krieger und sein Kind. (1832, bekannt durch Eduard Mandels Kupferstich, Nationalgalerie zu Berlin).
  • Die Märchenerzählerin.
  • Der kranke Ratsherr. 1834.
  • Vier singende Chorknaben.
  • Der Weihnachtsabend. 1840.
  • Empfang des Kardinals Wolsey im Kloster. 1842.
  • Doge und Tochter. 1843.
  • Judith. 1844.
  • Die brieflesende Italienerin. 1845.
  • Othello. 1847.
  • Julia, den Schlaftrunk nehmend. 1853.
  • Arthur und de Burgh aus „König Johann. 1855.
  • Kordelia, den Brief an Kent lesend.
Porträtmalerei

Illustrationen (Auswahl)

Literatur

Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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