Theodor Ellwein

Theodor Ellwein

Theodor Ellwein (* 18. Mai 1897 in Madras; † 22. Februar 1962 in München) war ein deutscher Theologe und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ellwein studierte Pädagogik und wurde 1924 Studienrat in Hof. Im Jahre 1934 wurde ihm eine Professur an der Hochschule für Lehrerbildung in Weilburg übertragen. Weil er sich kirchenpolitisch im deutsch-christlichen Sinne betätigte, wurde er 1936 als Oberkonsistorialrat bei der Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in Berlin berufen und wurde einer der engsten kirchlichen Mitarbeiter von Reichskirchenminister Hanns Kerrl. Hier arbeitete er in der volkskirchlichen Arbeitsgemeinschaft zur Ausgestaltung der Lehrpläne für den Religionsunterricht mit. Er gehörte zu den Unterzeichnern der Godesberger Erklärung vom 26. März 1939, in der es u.a. heißt: „Indem der Nationalsozialismus jeden politischen Machtanspruch der Kirchen bekämpft und die dem deutschen Volke artgemäße nationalsozialistische Weltanschauung für alle verbindlich macht, führt er das Werk Martin Luthers … fort.“ [1] Im Mai 1939 erklärte Ellwein seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben.

Seit 1939 leistete Ellwein Kriegsdienst bei der Wehrmacht. Ellwein geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 entlassen wurde. Im Jahre 1951 erhielt er einen Lehrauftrag an der Lehrerbildungsanstalt München-Pasing. Von 1954 bis 1961 arbeitete er an der Evangelischen Akademie Bad Boll mit.

Leistungen

Ellwein trat mit der Herausgabe zahlreicher Bücher zur politischen Verantwortung des Christen zunächst im deutsch-christlichen und später im bürgerlich-volkskirchlichen Sinne in Erscheinung.

Werke

  • Evangelische Lehre. Eine Laiendogmatik; München 1933
  • Gesetz und Evangelium; Bekennende Kirche 3; München 1933
  • Kleine Glaubenslehre; München 1934
  • Deutsche evangelische Erziehung; in: Zeitschrift für den Evangelischen Religionsunterricht, 49 (1938), Heft 1
  • Die biblische Botschaft in der Bildungskrise der heutigen Schule; 1956
  • Kind und Erbsünde; 1959
  • Welches sind die Voraussetzungen eines interkonfessionellen Gesprächs? 1962
  • Freiheit und Bindung des Christen in der Politik; München 1964

Als Ko-Autor und Herausgeber

  • Die Aufgabe der Kirche am Volk im Auslanddeutschtum; in: Theodor Ellwein (Hg.): Volkserziehung und Verkündigung. Beiträge zum deutschen Erziehungsproblem; 1937, S. 20-28
  • Eberhard Müller, Hans Stroh (Hgg.): Seelsorge in der modernen Gesellschaft. Erfahrungen und Perspektiven; Hamburg 1961
  • Artikel Dialektische Pädagogik; in: Erziehungswissenschaftliches Handbuch, Bd. 4; Berlin: Rembrandt, 1975; S. 89-145
  • Theodor Ellwein (Hrsg.): Heimat – das deutsche Land in Bildern und klassischen Zeugnissen; Leipzig o.J.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 133–134.

Einzelnachweise

  1. ' zitiert nach: Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch 2005, S. 133–134.

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