Theobald von Oer

Theobald von Oer
Christian Friedrich Gille: Bildnis des Malers Theobald von Oer (1807-1885), Kohlezeichnung 1830
Die Fürstin Gallitzin im Kreis ihrer Freunde, Ölgemälde, 1864
Der Weimarer Musenhof. Ölgemälde, 1860.
Friedrich Schiller liest im Tiefurter Park. Unter den Zuhörern ganz links (sitzend) Wieland und rechts (stehend) Goethe.

Theobald Reinhold Freiherr von Oer (* 9. Oktober 1807 auf Haus Nottbeck bei Stromberg; † 30. Januar 1885 in Lindenhof bei Coswig) war ein deutscher Kunstmaler, Illustrator und Radierer. Er wurde besonders durch seine Porträt-, Genre- und Historiengemälde bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Theobald von Oer war der Sohn des westfälischen Landrats Clemens Freiherr von Oer. Sein Bruder Maximilian Freiherr von Oer (1806–1846) wurde Schriftsteller. Bereits in seiner Kindheit malte und zeichnete er gern und talentiert. Im Alter von 12 Jahren erkrankte er an Scharlach und verlor dadurch sein Gehör, sowie teilweise auch die Sprache. Als 19-jähriger begann er ein Studium an der Königlichen Kunstakademie Dresden (heute Hochschule für Bildende Künste Dresden). Er wurde dort rasch Meisterschüler und wechselte zu weiteren Studien an die Kunstakademie Düsseldorf.

Ab 1839 lebte Oer in Dresden [1]. Am 12. Oktober 1840 heiratete er die gebürtige Dresdnerin Marie Schumann (17. Januar 1816- 10. Juli 1878), Tochter des Präsidenten des Oberappellationsgerichts Ernst Schumann; aus der Ehe gingen zahlreiche Kinder hervor.

Theobald von Oer fand seine letzte Ruhestätte in Dresden auf dem Alten Katholischen Friedhof.

Werk

Sein Schwerpunkt war die Historienmalerei. Wichtigen Einfluss auf seinen Stil dankte er einer Italienreise. Eines seiner bekanntesten Auftragswerke ist Die Fürstin Gallitzin im Kreis ihrer Freunde aus dem Jahr 1864.

Das Bild zeigt die Fürstin mit ihren Freunden der „Familia Sacra“ vor ihrem Haus in Angelmodde bei Münster (zu den auf dem Gemälde abgebildeten Personen siehe im Einzelnen den Artikel über die Fürstin). Das Bild, das sich heute im Besitz des Bistums Münster befindet, entstand erst 64 Jahre nach der historischen Begegnung. Der Berliner Künstler Paul Dröhmer fertigte nach diesem Gemälde eine größere Anzahl Kupferstiche.

Literatur

  • Siegfried Sudhof: Theobald von Oer. Eine autobiographische Skizze. In: Westfalen. Band 36, Heft 1/2, 1958, S. 110–112.
  • Rolf Fritz: Theobald Reinhold Freiherr von Oer. Ausstellung April bis Juni 1957, Schloss Cappenberg. Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund 1957.
  • Detmar Westhoff: Die Italienreise von Theobald Rheinhold von Oer. 1837–1839. 2 Bände. Univ., Mag.Arb., Frankfurt am Main 1995.
  • Bennie Priddy: Theobald von Oer – ein Maler aus Stromberg. In: Heimatverein Stromberg (Hrsg.): 800 Jahre Wallfahrt und Stromberger Geschichte. Stromberg 2007, S. 359-367 (Text) u. 378-381 (Ill.).
  • Liselotte Folkerts: Theobald Reinhold Freiherr von Oer. Einem großen westfälischen Künstler zum 100. Geburtstag [irrtümlicher Titel; muss vielmehr richtig Todestag heißen]. In: Auf roter Erde. Band 263, = Jg. 41, 1985, S. 13–14.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. personen-wiki.slub-dresden.de: Oer, Theobald von (Maler)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oer (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Oer Oer ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlecht des Vestes Recklinghausen. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Oer — ist Oer (Westfalen), ein Ortsteil von Oer Erkenschwick, Kreis Recklinghausen, Nordrhein Westfalen. der Name des westfälischen Adelsgeschlechts von Oer; siehe Oer (Adelsgeschlecht): Antonia Freiin von Oer Egelborg (*1872 † 1946), Hofdame der… …   Deutsch Wikipedia

  • Oer — is the name of a German noble family from Oer Erkenschwick, Westphalia. Antonia Baronin Pilars de Pilar (1872 1946), court lady of the duchess of Mecklenburg Schwerin Friedrich Edmund Freiherr von Oer Egelborg (1842 1896), chamberlain of prince… …   Wikipedia

  • Maximilian Joseph Franz of Oer — (1806–1846) was a German author, baron, and older brother of the notable artist Theobald von Oer. Persondata Name Oer, Maximillian Joseph Franz Alternative names Short description Date of birth 1806 …   Wikipedia

  • Amalie von Gallitzin — Amalie Fürstin von Gallitzin Amalie von Gallitzin (* 28. August 1748 in Berlin; † 27. April 1806 in Münster (Westfalen)) war eine „Pendlerin“ zwischen Aufklärung und Katholizismus und eine Mitbegründerin des „romantischen“ Katholizismus …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Klassik — Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnete im Verständnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das „Viergestirn“ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Im engeren Sinn wird die Epoche nach …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Literatur (Weimarer Klassik) — Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnete im Verständnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das „Viergestirn“ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Im engeren Sinn wird die Epoche nach …   Deutsch Wikipedia

  • Klassik (Literatur) — Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnete im Verständnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das „Viergestirn“ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Im engeren Sinn wird die Epoche nach …   Deutsch Wikipedia

  • Weimarer Klassizismus — Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnete im Verständnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das „Viergestirn“ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Im engeren Sinn wird die Epoche nach …   Deutsch Wikipedia

  • Weimarer Klassik — Theobald von Oer: Der Weimarer Musenhof Schiller liest im Schlosspark Tiefurt. Unter den Zuhörern ganz links sitzend Wieland, halb davor Herder (mit seiner Frau), rechts vor der Säule des Musentempels stehend Goethe Der Ausdruck Weimarer Klassik… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”