The Other Boleyn Girl

The Other Boleyn Girl
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Schwester der Königin
Originaltitel: The Other Boleyn Girl
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 115 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Justin Chadwick
Drehbuch: Peter Morgan
Philippa Gregory (Roman)
Produktion: Alison Owen,
Scott Rudin
Kamera: Kieran McGuigan
Schnitt: Paul Knight,
Carol Littleton
Besetzung

Die Schwester der Königin (Originaltitel: The Other Boleyn Girl) ist ein britisches Historiendrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Justin Chadwick, das Drehbuch schrieb Peter Morgan anhand des gleichnamigen Romans von Philippa Gregory.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film greift die historische Geschichte der Anne Boleyn und ihrer Schwester Mary Boleyn auf. Die Handlung des Films ist allerdings in weiten Teilen fiktiv: Thomas Boleyn und sein Schwager, der Herzog von Norfolk, haben erfahren, dass der König Heinrich VIII mehr und mehr das Interesse an seiner Ehefrau Katharina von Aragón verliert, da sie ihm keinen Sohn gebiert. Um mehr Einfluss zu erlangen, planen sie, die Aufmerksamkeit des Königs auf Thomas’ Tochter Anne zu lenken. Tatsächlich zeigt sich der König bei einem Besuch auf dem Landsitz der Boleyns zunächst angetan von der selbstbewussten Anne. Allerdings erleidet er infolge einer Unbedachtheit Annes bei einer gemeinsamen Jagd einen Unfall - ein schlechtes Omen. Das Auge Heinrichs fällt nun auf ihre Schwester Mary, die ihm wegen ihrer Ehrlichkeit und zurückhaltenden Offenheit gefällt. Heinrich verliebt sich in die allerdings bereits verheiratete Mary und veranlasst, dass die Schwestern mit ihrem Bruder George am englischen Hof eingeführt werden. Am Hof wird Mary zunächst gegen ihren Willen zur Mätresse Heinrichs, während Anne in Ungnade fällt, da sie ohne die Zustimmung des Königs heimlich Henry Percy geheiratet hat. Die Ehe wird annulliert und Anne ins Exil geschickt.

Nachdem Mary bettlägerig schwanger von Heinrich VIII. ist, holen ihr Vater und ihr Onkel Anne aus dem Exil zurück, damit diese den König weiter bei Laune und der Familie gewogen hält. Anne, die Mary die Schuld an ihrem Exil gibt, nimmt keine Rücksicht auf ihre Schwester und bringt den König dazu, Mary und ihren gemeinsamen Sohn aufs Land zu schicken. Durch ihre geschickt geplante Verweigerung erreicht sie, dass er schließlich auch seine Ehe mit Katharina von Aragón annullieren lässt. Dadurch kommt es zum Zerwürfnis mit der römisch-katholischen Kirche und zur Entstehung der anglikanischen Kirche, deren religiöses Oberhaupt der König ist.

Heinrich VIII. heiratet Anne, doch er begegnet ihr nicht mit der Zuneigung und Zärtlichkeit, die er ihrer Schwester entgegenbrachte. Die neue Ehe steht unter keinem guten Stern. Statt des erhofften männlichen Thronfolgers bringt Anne ein Mädchen zur Welt, die spätere Königin Elisabeth I. Das nächste Kind Heinrichs und Annes ist eine Totgeburt. Anne verschweigt das - sie befürchtet, der König könne deshalb das Interesse nun auch an ihr verlieren und sie möglicherweise sogar als Hexe verbrennen lassen. In ihrer Verzweiflung versucht sie, ihren Bruder George zu überzeugen, sie erneut zu schwängern, um den König zu täuschen. George lehnt ab, trotzdem wird das Gespräch von dessen Frau Jane belauscht und an den König verraten.

Anne und George werden daraufhin wegen Hochverrats angeklagt. Weder der Vater Thomas noch der Onkel ergreifen für die beiden Partei. Mary kann erst nach der Hinrichtung ihres Bruders zum König vordringen und versucht, wenigstens für ihre Schwester die Begnadigung zu erwirken. Der König sagt ihr das zwar mündlich zu, doch bricht dann das Versprechen. Anne wird enthauptet, Mary muss sich vom Hofe zurückziehen. Sie nimmt ihre Nichte Elisabeth, die spätere Thronfolgerin mit.

Der Film schließt mit einem kurzen Blick auf das weitere Schicksal der Hauptfiguren.

Kritiken

Daniel Kothenschulte schrieb in der Frankfurter Rundschau vom 6. März 2008, die „Erweiterung der Perspektive auf die ältere Schwester“ von Anne Boleyn sei der „Coup der Geschichte“, der gleichzeitig Scarlett Johansson „eine nennenswerte Rolle“ bringe. Das Drehbuch sei „süffisant“ und erinnere an „einen Kostümfilm aus alten Hollywoodtagen“. Damit die Liebe „der schönen Hauptdarstellerin“ plausibler wirke, habe man den König weniger blutrünstig dargestellt, was ihn „vom Handlungsträger zu einer blassen, uninteressanten Figur“ mache. Der Film sei „in Justin Chadwicks schnörkelloser Regie ebenso mühelos anzusehen wie nachher auch wieder zu vergessen“.[1]

Susanne Ostwald schrieb in der Neuen Zürcher Zeitung vom 6. März 2008, der Film nehme sich „gewisse künstlerische Freiheiten mit der historischen Wahrheit“ heraus, er biete jedoch „einen durchaus reizvollen Ansatz zu einer bekannten Geschichte“, „indem er sie aus der wechselnden Perspektive der beiden Schwestern“ erzähle. Der Regisseur schaffe „grosses Kostümkino“ und „eine stimmige Atmosphäre“ mit einem „Starensemble als Zugpferde seines sehenswerten, aber letztlich konventionellen Historienfilms“.[2]

Die Redaktion von www.kino.de bezeichnete den Film als eine „opulente Historientragödie“.[3] Die Zeitschrift TV Spielfilm schrieb, der Film sei ein „Puzzle aus Verrat, Leidenschaft und Liebe“.[4] Die Redaktion des Bayerischen Rundfunks zählt den Film zu den „Kino-Highlights 2008“.[5]

Auszeichnungen

Scarlett Johansson wurde im Jahr 2008 für den Teen Choice Award nominiert.

Hintergründe

Als die Besetzung fest stand, kritisierten die britischen Medien, dass die Hauptrollen mit Ausländern besetzt wurden. Es wurde versichert, dass sie mit britischem Akzent sprechen würden.[6]

Der Film wurde in verschiedenen Orten in England von September 2006 bis Dezember 2006 gedreht. Einige Szenen wurden im August und im September 2007 neu gedreht.[7][8] Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 20 Millionen Pfund Sterling (ca. 25,8 Mio. Euro).[9][10]

Die Weltpremiere fand am 15. Februar 2008 auf der Berlinale 2008 statt.[11] Die breite Kinoveröffentlichung begann in den USA am 29. Februar 2008, in Deutschland am 6. März 2008 und in Großbritannien folgte die Veröffentlichung in den Kinos am 7. März 2008.[12] Der Film spielte weltweit ca. 73,56 Millionen US-Dollar ein, darunter ca. 26,81 Millionen US-Dollar in den Kinos der USA.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Daniel Kothenschulte, abgerufen am 31. Oktober 2008
  2. Filmkritik von Susanne Ostwald, abgerufen am 31. Oktober 2008
  3. www.kino.de, abgerufen am 30. Januar 2008
  4. www.spielfilm.de, abgerufen am 30. Januar 2008
  5. www.br-online.de, abgerufen am 30. Januar 2008
  6. Scarlett's Royal scandal in Daily Mail vom 1. September 2006, abgerufen am 30. Januar 2008
  7. Drehorte für The Other Boleyn Girl, abgerufen am 30. Januar 2008
  8. Box office / business für The Other Boleyn Girl, abgerufen am 30. Januar 2008
  9. Johansson to play Boleyn who escaped Henry's wrath in The Guardian vom 20. Juli 2006, abgerufen am 30. Januar 2008
  10. a b www.boxofficemojo.com, abgerufen am 31. Oktober 2008
  11. berlinale.de: Datenblatt: The other Boleyn Girl
  12. Premierendaten für The Other Boleyn Girl, abgerufen am 30. Januar 2008

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