The Namibian

The Namibian
The Namibian
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Beschreibung englischsprachige Tageszeitung
Verlag The Namibian Publishing
Erstausgabe 30. August 1985
Erscheinungsweise werktäglich
Verkaufte Auflage 32500 Exemplare
Chefredakteur Tangeni Amupadhi
Weblink www.namibian.com.na

The Namibian ist eine Tageszeitung in Namibia. Die Redaktion hat ihren Sitz in der Hauptstadt Windhoek. Die Zeitung ist mit einer Auflage von 32.500 Exemplaren die größte Tageszeitung Namibias.[1] Die Grundrichtung der Zeitung gilt als links und ist vor allem gegenüber der derzeitigen politischen Regierung sehr kritisch.[2]

Der Slogan ist „Still telling it like it is!“ (deutsch: Erzählt immer noch so wie es ist!).

Nach mehr als 25 Jahren hat Chefredakteurin Gwen Lister im März 2011 den Posten an Tangeni Amupadhi abgegeben.[3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis zur Unabhängigkeit Namibias 1990

Der Namibian wurde 1985 von Gwen Lister und Hannes Smith gegründet, nachdem der Windhoek Observer, bei dem beide zuvor gearbeitet hatten, 1984 von der Medienkommission in Pretoria verboten wurde. Er erschien zunächst als eine Wochenzeitung, die durch Spenden finanziert wurde. Vorrangige Ziele der Zeitung waren die Emanzipation Namibias gegenüber Südafrika, die Aufdeckung von Unrecht durch die Apartheidsregierung, und die Berichterstattung von Unabhängigkeitsbestrebungen in anderen Ländern Afrikas.

Der Namibian galt zu dieser Zeit als linke, den afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen und der SWAPO nahe stehende Zeitung, wobei letzteres von der Chefredakteurin Lister heute bestritten wird.[4] Der Name war sowohl Provokation als auch Programm, wurde doch einem Staat Namibia (der erst 5 Jahre später entstehen sollte) vom unrechtmäßigen Verwalter, Südafrika, das Existenzrecht abgesprochen. Weiße Geschäftsleute boykottierten das Blatt.

1988 wurde auf die Büros des Namibian ein Brand- und Tränengasanschlag verübt. Die „Wit Wolwe“ (afrikaans für: Weiße Wölfe), eine rechtsradikale und rassistische Terrororganisation, bekannte sich zu dem Anschlag.

Seit 1990

1990 wurde Namibia unabhängig. Lister prägte seitdem die neue Rolle des Namibian als Beobachter und Kritiker der Regierung, vor allem der jetzt mit absoluter Mehrheit regierenden SWAPO-Partei. Dies führte nach mehreren verbalen Drohungen gegenüber ihrer Zeitung 2001 zu einem Anzeigenboykott durch die Regierung, der ein Jahr später durch ein Verbot erweitert wurde, Ausgaben des Namibian mit öffentlichen Geldern zu kaufen. Beide Verbote sind bis heute in Kraft[5], trotz seiner Rolle als auflagenstärkste namibische Tageszeitung.

Im Jahre 2001, zum 15-jährigen Bestehen der Zeitung lobte UN-Generalsekretär Kofi Annan die Zeitung als wichtigen Faktor für die Pressefreiheit und die politische Stablilisierung des Landes Namibia.[6]

Seit 2008 ist The Namibian erneut harscher Regierungskritik ausgesetzt, die sich vor allem auf eine täglich erscheinende SMS-Kommentarseite bezieht. In Namibia ist das Postsystem langsam und lückenhaft, der Mobiltelefonsektor jedoch gut ausgebaut. Dadurch können erheblich mehr Leser Textnachrichten elektronisch versenden, als Briefe schreiben. Die SMS-Leserseite enthält daher, auch wegen der immanenten Anonymität solcher Nachrichten, breiter gefächerte und deutlichere Kritik als die Leserbriefsektion, und der größte Anteil der Kritik richtet sich an die Regierung und die mit absoluter Mehrheit regierende SWAPO, die derzeit (2009) ein Verbot dieser SMS-Seiten diskutiert.[7]

Siehe auch

  • Liste namibischer Zeitungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Länderinformation Namibia. Auswärtiges Amt, abgerufen am 30. März 2011.
  2. Media Institute of South Africa: Chapter Namibia
  3. Amupadhi folgt auf Gwen Lister, Allgemeien Zeitung, 9. März 2011
  4. The Media Report: 23 January 2003 Gwen Lister: Crusading editor
  5. Govt keeps ad ban on The Namibian, The Namibian, 7. Februar 2006
  6. Message from UN Secretary-General Kofi Annan
  7. Legislative body calls for investigation into newspaper's readers' page

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