The Merry Widow

The Merry Widow
Titel
Erste Seite des Klavierauszuges. Auf dem Bild Mizzi Günther und Louis Treumann

Die lustige Witwe ist eine Operette in drei Akten von Franz Lehár. Das Libretto stammt von Victor Léon und Leo Stein nach Henri Meilhacs Lustspiel L'attaché d'ambassade von 1861.
Die Uraufführung fand am 30. Dezember 1905 am Theater an der Wien in Wien statt. Die Sänger der Uraufführung waren Mizzi Günther und Louis Treumann.
Die Spieldauer der Operette beträgt zweidreiviertel Stunden, Ort der Handlung ist Paris.

Die lustige Witwe ist Lehárs erfolgreichste und bekannteste Operette. Zwischen 1905 und 1948, dem Todesjahr des Komponisten, wurde sie weltweit über 300.000 mal aufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Graf Danilo war es aus familiären hierarchischen Gründen nicht erlaubt, Hanna, einem Mädel vom Land, seine Hand zu geben. Während er nach diesem Heiratsverbot seine Sorgen bei den Grisetten zu vergessen sucht, gelingt es Hanna, den reichen Bankier Glawari zu ehelichen, der noch in der Hochzeitsnacht stirbt. Auf dem Ball der pontevedrinischen Botschaft in Paris treffen beide wieder aufeinander. Jetzt ist Hanna reiche Witwe, und jeder Mann will sie unbedingt heiraten - aber nicht wegen ihrer Schönheit und Intelligenz, sondern allein wegen ihres Geldes. Auch Danilos Liebe zu Hanna entflammt erneut, er traut sich aber nicht, ihr zu gestehen, dass er sie liebt - aus Angst, man würde ihm ebenfalls vorwerfen, nur an ihrem Geld interessiert zu sein. Erst als Hanna durch einen Trick vorgibt, ohne Geld zu sein, können sich beide in die Arme fallen.

Die Operette besticht durch die für die Zeit der Entstehung völlig neue und erotisierende Instrumentierung wie durch ein neues Sujet: Eine selbstbewusste und starke Frau setzt sich in der Männerwelt durch. Bei der Handlung hält Hanna das Heft in der Hand. Erotische und politische Anspielungen der Zeit machen die Operette übernational interessant.

Personen

  • Baron Mirko Zeta, pontevedrinischer Gesandter in Paris (Bariton)
  • Valencienne, seine Frau (Sopran)
  • Graf Danilo Danilowitsch, Gesandtschaftssekretär, Kavallerieleutnant i. R. (Bariton/Tenor)
  • Hanna Glawari (Sopran)
  • Camille de Rosillon (Tenor)
  • Vicomte Cascada (Tenor/Bariton)
  • Raoul de Saint-Brioche (Tenor/Bariton)
  • Bogdanowitsch, pontevedrinischer Konsul (Bariton)
  • Sylviane, seine Frau (Sopran)
  • Kromow, pontevedrinischer Gesandtschaftsrat (Bariton)
  • Olga, seine Frau (Sopran)
  • Pritschitsch, pontevedrinischer Oberst in Pension (Bariton)
  • Praškowia, seine Frau (Mezzosopran)
  • Njegus, Kanzlist bei der pontevedrinischen Gesandtschaft, Charakterkomiker (Bariton)
  • Lolo, Dodo, Jou-Jou, Frou-Frou, Clo-Clo, Margot, Grisetten (Sopran)
  • Pariser und pontevedrinische Gesellschaft, Guslaren, Musikanten, Dienerschaft.

Musiknummern

  • 1. Akt
    (Spielt in Paris um 1900 im Salon des pontevedrinischen Gesandtschaftspalais)
    • Nr. 1. Introduktion: (Valencienne, Sylviane, Olga, Praškowia, Camille, St. Brioche, Zeta, Cascada, Kromow, Chor):
      Verehrteste Damen und Herren
    • Nr. 2 Duett: (Valencienne, Cascada):
      So kommen Sie
    • Nr. 3.Entreelied der Hanna und Ensemble: (Hanna, St. Brioche, Cascada, Herrenchor):
      Bitte, meine Herren
    • Nr. 4. Auftrittslied: (Danilo):
      O Vaterland
    • Nr. 5. Duett: (Zauber der Häuslichkeit; Valencienne, Camille):
      Ja was – ein trautes Zimmerlein
    • Nr. 6. Finale I. (Hanna, Valencienne, Sylviane, Danilo, Camille, St. Brioche, Cascada, Chor):
      Damenwahl
  • 2. Akt
    (Spielt einen Tag später im Schloss von Hanna Glawari)
    • Nr. 7. Introduktion, Tanz und Vilja-Lied: (Lied vom Waldmägdelein; Hanna, Chor):
      Ich bitte, hier jetzt zu verweilen
      Es lebt eine Vilja
    • Nr. 8: Duett: ed vom dummen Reite; Hanna, Danilo):
      Heia, Mädel, aufgeschaut
    • Nr. 9: Marsch-Septett: (Danilo, Zeta, St. Brioche, Cascada, Kromow, Bogdanwoitsch, Pritschitsch):
      Wie die Weiber man behandelt
    • Nr. 10: Spielszene und Tanzduett: (Hanna und Danilo)
    • Nr. 11. Duett und Romanze: (Valencienne, Camille):
      Mein Freund, Vernunft
      Wie eine Rosenknospe
    • Nr. 12. Finale II: (Hanna, Valencienne, Sylviane, Olga, Praškowia, Danilo, Camille, Zeta, Bogdanowitsch, Kormow, Pritschitsch, Negus, Chor):
      Ha! Ha! Wir fragen
    • Nr. 12a: Entr’akt: (Vilja-Lied)
  • 3. Akt
    (Spielt im Schloss der Hanna Glawari)
    • Nr. 12b. Zwischenspiel
    • Nr. 13. Tanz-Szene
    • Nr. 14. Chanson: (Grisettenlied, Valencienne, Lolo, Dodo, Jou-Jou, Frou-Frou, Clo-Clo, Margot, Danilo, Zeta, Bogdanowitsch, Pritschitsch, Kromow, Chor):
      Ja, wir sind es, die Grisetten
    • Nr. 14a. Reminiszenz: (Lolo, Dodo, Jou-Jou, Frou-Frou, Clo-Clo, Margot, Danilo):
      Da geh’ ich zu Maxim
    • Nr. 15. Duett: |Hanna, Danilo):
      Lippen schweigen
    • Nr. 16. Schlussgesang: (Alle Soli, Chor):
      Ja, das Studium der Weiber ist schwer

Verfilmungen

Die lustige Witwe wurde mehrfach verfilmt:

Trivia

  • 1907 wurde „Mitislaw der Moderne“ (Text: Fritz Grünbaum und Robert Bodanzky; Musik: Franz Lehár) im Kabarett „Hölle“ uraufgeführt. „Mitislaw der Moderne“ ist eine Art Remake oder eine Parodie der Lustigen Witwe, basierend auf dem Grisettenakt. Erschienen im Glockenverlag. Die Handlung dreht sich um Prinz Mitislaw, der in dem Balkanstaat Benzinien eine erotische Diktatur errichtet.
  • „Die lustige Witwe“ war Adolf Hitlers Lieblingsoperette. Dmitri Schostakowitsch zitiert darum das Lied „Da geh' ich ins Maxim“ im ersten Satz seiner 7. Symphonie („Leningrader“).
  • „Lippen schweigen, 's flüstern Geigen“ fungiert als Hauptthema in Alfred Hitchcocks Film „Im Schatten des Zweifels“ („Shadow of a Doubt“, 1943), wird dort jedoch als „Merry Widow Waltz“ („Lustige-Witwe-Walzer“) bezeichnet.

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