The Life of David Gale

The Life of David Gale
Filmdaten
Deutscher Titel: Das Leben des David Gale
Originaltitel: The Life of David Gale
Produktionsland: USA, Deutschland
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 130 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Alan Parker
Drehbuch: Charles Randolph
Produktion: Alan Parker, Nicolas Cage
Musik: Alex Parker, Jake Parker
Kamera: Michael Seresin
Schnitt: Gerry Hambling
Besetzung

Das Leben des David Gale ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2002, der sich mit dem Thema Todesstrafe in den USA befasst. In den Hauptrollen sind Kevin Spacey und Kate Winslet zu sehen. Die Regie führte Alan Parker, seine Söhne schrieben die Musik dazu.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Prof. David Gale ist ein hoch angesehener Philosophieprofessor und ein bekannter Kämpfer gegen die Todesstrafe. Eine Studentin, die „fast alles“ getan hätte, um bessere Noten zu bekommen, verführt ihn nach einer Party. Später erstattet sie gegen Gale Anzeige wegen Vergewaltigung. Danach gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Seine Frau verlässt ihn, er verliert seinen Job und sein ohnehin schon erhebliches Alkoholproblem wird noch schlimmer. Sogar bei Death Watch, wo er mit seiner Kollegin Constance Harraway gegen die Todesstrafe kämpft, ist er unerwünscht.

Eines Tages wird Harraway vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Die Polizei findet an der Leiche Spermaspuren von Gale und ihm wird der Prozess gemacht. Das Urteil lautet auf Todesstrafe. Vier Tage vor seinem Hinrichtungstermin gewährt Gale der jungen Journalistin Elisabeth „Bitsey“ Bloom ein Interview. Bloom gibt sich zunächst als neutrale Reporterin. Zwar versucht Gale nicht direkt, sie von seiner Unschuld zu überzeugen, doch nach und nach eröffnet er ihr seine (plausible) Version seiner Vergangenheit und des Vorfalls. Sie findet immer mehr Hinweise darauf, dass Gale wirklich unschuldig sein könnte und dass mehr hinter der Sache steckt, als auf den ersten Blick scheint.

Bloom findet heraus, dass Gales Kollegin Harraway todkrank war und nicht ermordet wurde, sondern vor laufender Videokamera Suizid begangen hat. Dieser sollte aber wie ein Mord aussehen, denn Gale und Harraway wollten gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass immer wieder unschuldige Menschen hingerichtet werden. Dazu musste Gale jedoch wirklich hingerichtet werden, denn wenn er überleben würde, wäre der Beweis, dass das System fehlerhaft ist, nicht erbracht. Wie Gale und seine Kollegin es geplant haben, kommt Bloom mit ihren Erkenntnissen zu spät, um Gales Hinrichtung verhindern zu können.

Am Ende nimmt die Geschichte für Bloom eine letzte unvorhersehbare Wendung: Sie erhält die komplette Videoaufzeichnung des Suizids. Gales Spermaspuren sorgten dafür, dass er als einziger Täter in Frage käme. Ihm war bewusst, dass darauf die Todesstrafe stehen würde. Bis dato hatte es in diesem Bundesstaat, so die Befürworter der Todesstrafe, angeblich keine Hinrichtungen Unschuldiger gegeben. Gale opferte sich also, um die Kritik an der Todesstrafe erneut zu entfachen und um sie so womöglich abzuschaffen, indem er bewies, dass verhängnisvolle, unwiderrufliche Fehlurteile passieren können.

Sein Ende hat er so geplant, dass alle noch etwas Positives erhalten: Sein Sohn bekommt sein Honorar von 500.000 Dollar für das Interview, seine Frau eine Postkarte der Studentin, auf der sie ihre falschen Beschuldigungen bedauert, und die Reporterin Bloom den eindeutigen Beweis, dass Gale wirklich sterben wollte, und damit eine Erklärung für das Scheitern des Versuchs, seinen Tod zu verhindern.

Kritik

Lexikon des internationalen Films: „Eine durch lange Rückblenden strukturierte Mischung aus Thriller und psychologischem Drama, die das emotionale Potenzial der Story geschickt mit politischen und gesellschaftlichen Hintergründen verbindet. Durch die gefällige Dramaturgie entkommt der Film freilich nicht immer den Fallstricken des Sujets.“[1]

Roger Ebert gab dem Film hingegen die niedrigst mögliche Wertung und bezeichnete ihn insbesondere wegen des Endes als „intellektuell bankrott“ und „unehrlich“. „Ich bin mir sicher, die Filmemacher glauben, ihr Film richte sich gegen die Todesstrafe. Ich glaube hingegen, der Film befürwortet sie und hofft, Gegner der Todesstrafe als Betrüger zu diskreditieren.“[2]

Thomas Groh schrieb bei F.LM im Jahr 2003: „‚Sei rational und bedien nicht bloß dein Ego!‘ Selbstverständlich bleibt David vor laufender Kamera nicht rational, natürlich erwacht der Narziss in ihm, natürlich redet er sich in Rage und selbstverständlich weiß der Gouverneur auch genau dies auszunutzen. Dabei dokumentiert der Film, vermutlich ohne es zu ahnen, sein eigenes Scheitern“[3]

Mick LaSalle im San Francisco Chronicle: „besiegt sich philosophisch selbst.“ (philosophically self-defeating)[4]

Auszeichnungen

Der Film war im Jahr 2003 einer der Kandidaten für den Goldenen Bären auf der Berlinale 2003.

Er war 2003 für den Political Film Society Award für Menschenrechte nominiert.

Einzelnachweise

  1. Filmdienst: Das Leben des David Gale. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  2. Filmkritik von Roger Ebert 21. Februar 2003, aufgerufen am 21. November 2008
  3. Thomas Groh: Das Leben des David Gale – Das Scheitern des Alan Parker. In: F.LM. Abgerufen am 23. Februar 2009. (bei Filmzentrale)
  4. Mick LaSalle: Lack of mystery undermines 'David Gale' – Muddled treatise on death penalty. In: San Francisco Chronicle. 21. Februar 2003. Abgerufen am 23. Februar 2009. (englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • The Life of David Gale — Título La vida de David Gale Ficha técnica Dirección Alan Parker Producción Nicolas Cage Alan Parker …   Wikipedia Español

  • The Life of David Gale — Infobox Film name = The Life of David Gale caption = Theatrical release poster director = Alan Parker producer = Alan Parker Nicolas Cage Nigel Sinclair writer = Charles Randolph starring = Kevin Spacey Kate Winslet Laura Linney Gabriel Mann Matt …   Wikipedia

  • David Gale — This article is about the academic. For the actor, see David Gale (actor). For the film, see The Life of David Gale. David Gale Born …   Wikipedia

  • La Vie de David Gale — Données clés Titre original The Life of David Gale Réalisation Alan Parker Scénario Charles Randolph Acteurs principaux Kevin Spacey Kate Winslet Laura Linney Gabriel Mann …   Wikipédia en Français

  • La Vie De David Gale — Titre original The Life of David Gale Réalisation Alan Parker Acteurs principaux Kevin Spacey Kate Winslet Laura Linney Gabriel Mann Rhona Mitra Matt Craven Scénario Charles Randolph …   Wikipédia en Français

  • La vie de david gale — Titre original The Life of David Gale Réalisation Alan Parker Acteurs principaux Kevin Spacey Kate Winslet Laura Linney Gabriel Mann Rhona Mitra Matt Craven Scénario Charles Randolph …   Wikipédia en Français

  • Das Leben des David Gale — Filmdaten Deutscher Titel Das Leben des David Gale Originaltitel The Life of David Gale …   Deutsch Wikipedia

  • Das Leben von David Gale — Filmdaten Deutscher Titel: Das Leben des David Gale Originaltitel: The Life of David Gale Produktionsland: USA, Deutschland Erscheinungsjahr: 2003 Länge: 130 Minuten Originalsprache …   Deutsch Wikipedia

  • David Gale (Schauspieler) — David Quentin Gale (* 2. Oktober 1936 in Wimbledon, London, England; † 18. August 1991 in Los Angeles, Kalifornien) war ein britischer Schauspieler. Gale starb 1991 durch Komplikationen bei einer Herzoperation. Filmografie (Auswahl) 1971: A… …   Deutsch Wikipedia

  • Gale (disambiguation) — The principal meaning of gale is a high wind. A gale is a measure of windspeed on the Beaufort scale.urname* Anthony Gale, fourth commandant of the United States Marine Corps * Bob Gale, motion picture screenwriter * Bob Gale, English cricketer * …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”